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Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Laune halten, wie?« schnaubte Berni.
    »Ja, so könnte man es nennen. Es ergibt zwar keinen Sinn; aber ich kann die beiden einfach nicht verlassen.«
    »Sie werden schlafen, solange du aus dem Haus bist.«
    »Schlafen? Aber mein Vater schläft nie länger als bis sieben Uhr morgens.«
    »Heute wird er länger schlafen. Vertraue mir.«
    Nellie blickte ihre Tante an und wußte, daß sie die Wahrheit sagte. »Ich werde zu ihm gehen.«
    »So ist es recht. Du bist ein braves Mädchen. Und nun geh und zieh dich an. Am besten das blaue Samtkleid.«
    Nellie wollte Berni fragen, woher sie wisse, daß sie ein blaues Samtkleid hatte; aber sie wollte nun keine Zeit mehr verlieren. Sie wollte so früh wie möglich mit Jace sprechen.
    Als Berni allein in der Küche war, schnippte sie mit den Fingern, und statt ihres Nachthemds trug sie nun ein herrliches Kostüm aus rostfarbenem feinem Seidentuch. Die Spitzen an ihrem Hals waren handgeklöppelt. Sie setzte sich an den Küchentisch, schnippte abermals mit den Fingern, und sogleich erschien ein Monatsvorrat des People- Magazins, ein Teller mit Blätterteighörnchen und ein Kännchen Mokka auf dem Tisch. Nun mußte sie nur noch warten. Sobald Jace Nellie in Fleisch und Blut vor sich sah, würde er ihr alles verzeihen, und bald würden die Hochzeitsglocken läuten. Sie hatte nur noch eine Kleinigkeit für Charles und Terel zu regeln, und dann konnte sie wieder in die Küche zurückkehren. Sie würde vielleicht doch noch den Phantasie-Raum aufsuchen. Aber wären ihr statt der Drachen nicht Cowboys lieber? Vielleicht war er ein Kundschafter und sie eine feurige junge Dame, die ihren Vater oder Bruder retten mußte, und der Kundschafter wollte sie nicht zu sich nehmen, weil er schon eine Frau hatte. Doch dann . . . Nun, egal, sie mußte es eben ausprobieren, wenn sie zurückkam in die Küche.
    Mit bebender Hand klopfte Nellie an die Tür von Jace’ Hotelzimmer. Das Herz klopfte ihr bis in den Hals hinauf, während sie überlegte, was sie ihm sagen wollte.
    Er öffnete die Tür, und sein Gesicht war voller Trauer; aber als sein Blick auf sie fiel, verwandelte sich die Trauer in Zorn. »Sind Sie gekommen, um mir Lebewohl zu sagen?« fragte er und ging dann wieder ins Zimmer hinein. Er war gerade beim Kofferpacken.
    »Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen«, sagte sie und trat ins Zimmer. »Sie hatten in allen Dingen recht. Ich habe mich schrecklich geirrt.«
    »So?« sagte er und legte ein paar Hemden in den Koffer. »Geirrt in welcher Hinsicht?«
    »Heute morgen brachte mir ein Mädchen die Briefe, die Sie an mich geschrieben haben. Offenbar hatte ihre Tante den Sohn des Postmeisters belogen, und statt mir die Briefe zuzustellen, wurden sie der Tante dieses Mädchens ausgehändigt.«
    »Wie interessant«, sagte er; aber da war nicht ein Hauch von Interesse aus seiner Stimme herauszuhören.
    »Und heute morgen kam auch Mae zu mir, um mir zu sagen, daß sie und ihre Freundinnen mich belogen hatten. Sie versuchten nicht, sie . . . sie zu küssen.«
    »Nein, das versuchte ich nicht«, sagte er und drehte sich einen Moment zu ihr um. Seine Augen sprühten vor Zorn.
    Nellie holte tief Luft. »Ich bin gekommen, um mich für alles zu entschuldigen, was ich gesagt, und sogar für das, was ich gedacht habe.«
    Er ging auf sie zu, und Nellie blieb fast das Herz stehen; aber er ging weiter zur Kommode, um dort sein Rasiermesser zu holen. »Was soll ich jetzt also tun? Sagen, daß alles in Ordnung wäre? Ihnen alles verzeihen und von vorn anfangen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie leise. »Ich weiß nur, daß ich Sie liebe.«
    Er hielt einen Moment still, die Hände auf das Tuch eines Anzugs gelegt. »Ich habe Sie ebenfalls geliebt, Nellie. Ich habe sie vom ersten Moment an geliebt, als ich Sie sah; aber ich bin nicht stark genug, um gegen Ihre Familie anzukämpfen. Sie glauben alles, was die beiden Ihnen sagen. Ich möchte nicht mein Leben damit verbringen, daß ich mich mit Ihrer Familie um ein Stück von Ihnen streiten muß.«
    »Ich wußte es nicht«, sagte sie. »Ich wußte nichts von den Briefen.«
    Er drehte sich wieder zu ihr um. »Und Sie wußten auch nichts von der Warbrooke-Reederei, wie? Sagen Sie mir mal — hat Ihr Vater Sie dazu angestiftet, hierherzukommen? Oder haben Sie eine Vereinbarung mit Ihrer raffgierigen kleinen Schwester getroffen? Wenn sie die Warbrooke-Reederei bekommen, geben Sie den beiden — was? Einhundert Kleider jährlich für Terel, neue Frachtwagen für

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