Heirat nicht ausgeschlossen
eigentlich die Frau hätte ersticken müssen.
Der Mann muss erst noch geboren werden, der sich nicht von seinem Sexualtrieb leiten lässt, überlegte Star.
Als sie das Glas entgegennahm, das ihr Begleiter ihr reichte, perlten ihr einige Tropfen Champagner auf die Hand. Sie lachte aufreizend und machte Anstalten, sie abzulecken. Dann sah sie ihm in die Augen, hielt ihm ihre Hand entgegen und flüsterte anzüglich: “Tun Sie es.”
Zu ihrem Leidwesen nahm er jedoch ein Taschentuch und trocknete ihr damit die Hand ab. “Es wird wohl ein bisschen klebrig bleiben”, meinte er leise. “Hat Ihr Kleid auch etwas abbekommen? Vielleicht …”
“Nein, mein Kleid hat nichts abbekommen”, entgegnete sie wütend und zog die Hand zurück. Entsetzt stellte sie fest, dass sie sich gedemütigt fühlte.
Kein Mann hatte je so auf sie reagiert und sie derart abblitzen lassen, und das sollte auch ihrem Begleiter nicht gelingen.
Es fiel ihr zwar schwer, sich nicht von ihm abzuwenden und wegzugehen, doch irgendwie schaffte sie es.
“Sind Sie ein Verwandter von Alex?”, erkundigte sie sich und musterte ihn dabei verstohlen.
Da er sehr muskulös war, fragte sie sich, was er beruflich machte. Vermutlich arbeitete er vorwiegend im Freien.
“Nein. Sind Sie mit Claire verwandt?”
Er wirkte nicht besonders interessiert, aber so leicht ließ sie sich nicht beirren.
“Nein, ich bin eine Freundin von Sally, Claires Stieftochter”, erklärte sie. “Wir kennen uns bereits aus der Schule. Allerdings bin ich nicht nur wegen der Hochzeitsfeier hier, sondern auch geschäftlich. Ich bin PR-Beraterin und soll für Alex ein Konzept entwickeln, wie man das Image der englischen Vertretung seiner Firma verbessern könnte.”
Das ist zwar etwas übertrieben, aber unter den gegebenen Umständen berechtigt, sagte sich Star. Normalerweise trug sie nicht so dick auf, weil sie es nicht nötig hatte. Außerdem hatte sie bereits mehr von sich erzählt, als sie es sonst in solchen Situationen tat.
Allerdings ging es ihr hier auch nicht nur um Sex, sondern darum, ihren Standpunkt klarzumachen und ihm vor Augen zu führen, dass er gelogen hatte, als er behauptet hatte, für ihn gebe es keinen Sex ohne Liebe.
Da sie so in Gedanken versunken war, merkte sie gar nicht, dass ein wissender Ausdruck in seine Augen trat.
“Wenn Sie nicht zur Verwandtschaft gehören, werden Sie an dem Familienessen heute Abend also nicht teilnehmen”, sagte sie und fügte verführerisch hinzu: “Ich auch nicht.”
Sie war zwar eingeladen, aber Sally und Claire hatten bestimmt Verständnis dafür, wenn sie nicht dablieb.
“Nein … nein, das werde ich nicht”, bestätigte er.
Als Star ihm in seine unglaublich blauen Augen blickte, klopfte ihr Herz ein bisschen schneller. Oh ja, er war genau ihr Typ – zumindest äußerlich.
“Dann wissen wir also beide nichts mit uns anzufangen.” Allmählich fragte sie sich, ob sie sich getäuscht hatte, als sie den intelligenten Ausdruck in seinen Augen bemerkt hatte. Der Mann war anscheinend etwas schwer von Begriff.
“Ja, es sieht wohl ganz danach aus”, erwiderte er schließlich langsam.
“Wir könnten zusammen zu Abend essen”, schlug sie vor. “Zum Beispiel in meinem Hotel. Ich wohne im Lakeside.” Das Lakeside war das exklusivste Hotel in der Stadt.
“Im Lakeside …” Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr – ein schlichtes Modell mit einem abgewetzten Lederarmband. “Wir könnten uns um acht im Foyer treffen.”
“Das passt mir gut.” Unwillkürlich fragte sie sich, worauf sie sich da bloß eingelassen hatte.
Genau dasselbe sagte sie wenige Minuten später zu Sally, nachdem ihr Begleiter sich bei ihr entschuldigt hatte. Chris und sie waren ihr praktisch in die Arme gelaufen.
“Es war nicht so einfach, ihn dazu zu bewegen, mit mir essen zu gehen”, erklärte Star. “Hoffentlich muss ich mir im Bett nicht auch so viel Mühe geben.”
Sally lachte, während Chris ein wenig unbehaglich wirkte. Kein Wunder, denn die meisten Männer fühlten sich bedroht, wenn Frauen die Initiative ergriffen.
“Wo ist er?”, erkundigte sich Sally. “Zeig ihn mir.”
“Das geht nicht. Er ist nicht mehr da”, erwiderte Star, nachdem sie sich umgeschaut hatte.
“Vielleicht hat er kalte Füße bekommen und die Flucht ergriffen”, meinte Chris.
Sie bedachte ihn mit einem kühlen Blick.
“Wenn es so ist, gibt es genug andere, die seine Stelle einnehmen können.”
Er wollte etwas entgegnen, doch sie sah,
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