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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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bitte?!", fragte er.
    „Mein Vetter, der Marquis von Alverstoke!", erklärte sie. „Aber Sie wissen doch!"
    „Zweifellos bin ich sehr schwer von Begriff, aber ich ..." Er brach ab, als ihm die Erleuchtung kam, und die Stirnrunzeln glätteten sich. „Ach ja - der Marquis von Carabas!"
    „Natürlich! Und es hat geklappt. Außer bei dieser grässlichen Kreatur, die Sie derart abgekanzelt haben! Ich habe noch nie im Leben etwas so brutal Unhöfliches gehört, doch ich muss gestehen - ich habe es genossen!" Sie fing wieder zu lachen an. „Oh, aber Sie haben mich beinahe aus der Fassung gebracht, als Sie sagten, Luff sei ein Belutschistan-Jagdhund! Und das bleibst du jetzt auch, du schlimmer Hund!"
    Erfreut stellte sich Lufra auf die Hinterpfoten und leckte Fredcrica das Gesicht. Sie schob seine Vorderpfoten von ihren Knien und stand auf. „Du bist ein schamloser, ganz gewöhnlicher Kerl!", informierte sie ihn. Sie sah zu Alverstoke auf und streckte ihm die Hand hin. „Danke!", sagte sie und lächelte ihn an. „Ich muss jetzt gehen.
    Nicht wahr, Sie sagen mir, wie viel Mr. Trevor diesen Leuten zahlen musste?"
    „Einen Augenblick!", entgegnete er. „Sie haben mir nicht gesagt, wieso es kommt, dass Sie allein spazieren gingen, Base."
    „Stimmt. Aber schließlich haben Sie mir auch nicht erklärt, wieso es kommt, dass Sie das etwas angeht, nicht?"
    „Ich bin jedoch durchaus bereit, es Ihnen zu sagen. Was immer in Herefordshire üblich sein mag - in London geht das nicht. Mädchen Ihres Alters und Ihrer Erziehung laufen nicht ohne Begleitung in der Stadt umher."
    „Nun ja, im Allgemeinen tue ich es auch nicht, und natürlich würde ich es Charis nie erlauben. Ich bin doch kein junges Mädchen. Vielleicht halten Sie mich für eines, weil Sie ja so viel älter sind, aber ich versichere Ihnen, ich bin schon seit Jahren kein kleines Fräulein mehr. Jedenfalls bin ich Ihnen für meine Handlungen keine Rechenschaft schuldig, Vetter Alverstoke."
    „O doch!", erwiderte er. „Wenn Sie von mir erwarten, dass ich Sie in die Gesellschaft einführe, Frederica, werden Sie sich auch an die Regeln der Gesellschaft halten!
    Entweder tun Sie, was ich Ihnen sage, oder ich will nichts mit Ihnen zu tun haben.
    Wenn Sie entschlossen sind, die Welt in Aufruhr zu versetzen, dann suchen Sie sich einen anderen Gönner!"
    Sie wurde rot und öffnete den Mund. Aber welche spitze Antwort sie auch äußern wollte, sie unterdrückte sie und presste die Lippen fest zusammen. Nach einer Weile gelang es ihr, zu lächeln und zu sagen: „Sie wären vermutlich sehr froh, nichts mit uns zu tun zu haben, nach dem heutigen Abenteuer."
    „O nein", erwiderte er kühl. „Das können Sie sich aus dem Kopf schlagen."
    „Das kann ich eben gerade nicht, obwohl ich nichts lieber täte, weil es mich fast umbringt, wenn ich meinen Mund halten muss", erklärte sie. „Ich würde hebend gern mit Ihnen aneinandergeraten, aber so tief bin ich denn doch noch nicht gesunken, obwohl ich sagen muss, ich glaube, Sie sind es schon!", fügte sie freimütig hinzu.
    „Ja, wieso denn?", fragte er amüsiert.
    „Weil Sie, als Sie mich in dieser grässlichen Art rügten, sehr gut wussten, dass ich Ihnen allzu sehr verpflichtet bin, um Ihnen zu widersprechen!"
    Er lachte. „Glauben Sie, dass Sie das können?"
    „Aber sicher! Ich kann außerordentliche Dinge sagen, wenn man mich wütend macht."
    „Das werde ich ertragen!"
    Sie schüttelte den Kopf, und ein Grübchen zeigte sich in ihrer Wange. „Nein, jetzt habe ich mich schon wieder beruhigt. Ehrlich gestanden, ich glaube, ich habe mich deshalb so aufgeregt, weil meine Tante dasselbe sagt wie Sie. Nichts macht einen so wütend, als zu wissen, dass man im Unrecht ist - oder?"
    „Ich weiß nicht. Ich habe nie darüber nachgedacht."
    Sie machte eine überraschte Miene, beschloss aber, die Sache auf sich beruhen zu lassen. „Nun, ich werde mich bemühen, dass Sie sich nicht für mich schämen müssen. Es ist nämlich so, dass Charis eine ihrer Erkältungen hat, und Jessamy arbeitet, wie Sie wissen, jeden Vormittag an seinen Büchern. Deshalb nehmen Charis und ich Luff zum Spazieren mit. Er braucht sehr viel Bewegung - mehr, als er in London bekommen kann, der arme Kerl!"
    „Warum dann nicht Felix oder Ihre Zofe?"
    „Ich habe keine Zofe - keine richtige, meine ich. Nur die Hausmädchen, die sind alle in der Stadt aufgewachsen, und es ist höchst langweilig, mit ihnen auszugehen, denn sie trödeln absichtlich herum oder

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