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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Personen erzählten es ihm, alle zugleich, im Chor. Er unterbrach sie und sagte:
    „Einer nach dem anderen - wenn ich die Sache verstehen soll!"
    Frederica und der Kuhhirte schwiegen - aber die scharf-gesichtige Dame war aus härterem Holz geschnitzt. Sie sagte, die Leute mochten ja von Barcelona-Collies reden, wenn sie wollten, sie jedenfalls glaube kein Wort davon, und es sei doch allerhand, wenn man nicht einmal zum Luftschnappen in den Park gehen könne, ohne von wilden Hunden angefallen zu werden.
    Der Marquis bediente sich seiner tödlichsten Waffe. Er hob sein Monokel zum Auge.
    Bekanntlich waren starke Männer schon bleich geworden, wenn dieses Glas auf sie gerichtet wurde. Die scharfgesichtige Dame jedoch wich keinen Schritt zurück; immerhin erstarben ihr die Worte auf der Zunge. Der Marquis sagte: „Sie müssen verzeihen, Ma'am - ich habe ein beklagenswert schlechtes Gedächtnis -, aber ich glaube, ich hatte noch nicht das Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen? Base, bitte, stelle mich vor."
    Frederica, die ihre erste ungünstige Meinung über den Marquis mit einem Schlag revidierte, antwortete prompt: „Das kann ich nicht, weil ich nicht die leiseste Ahnung habe, wer sie ist oder warum sie eigentlich hergekommen ist. Falls sie es nicht getan hat, weil sie sich versichern wollte, ob du tatsächlich mein Vetter bist -
    was sie zu bezweifeln schien!"
    „Das scheint kein völlig angemessener Grund zu sein", gab er zurück. „Aber wenn Sie sich, Ma'am, aus irgendeinem mir verborgenen Grund in diesem Punkt versichern wollen, können Sie das haben. Miss Merriville und ich sind tatsächlich verwandt."
    „Das interessiert mich wirklich nicht, Mylord!", erwiderte die Dame und wurde rot.
    „Außerdem wäre ich nicht herge-
    kommen, wenn ich es nicht für meine Pflicht gehalten hätte. Oder wenn ich nicht genau gesehen hätte, dass in dem Augenblick, in dem Miss Merriville von ihrem Vetter, dem Marquis, sprach, diese ... diese beiden Speichellecker da bereit waren, dieses heimtückische Tier jeden Menschen im Park anfallen zulassen!"
    Von den Parkwächtern kamen schwache protestierende Geräusche, doch der Marquis schenkte ihnen keine Beachtung. „Ich hatte keine Ahnung, dass er so gefährlich ist", bemerkte er. „Ich hoffe, Sie haben keine Verletzungen erlitten, Ma'am?"
    „Ich habe nicht gesagt, dass er mich angefallen hätte! Aber ..."
    „Er hat niemanden angefallen!", warf Frederica ein.
    „Ach nein, wirklich? Vermutlich hat er dann einen armen kleinen Jungen nicht umgeworfen oder all diese süßen Unschuldigen nicht furchtbar erschreckt? O nein!"
    Frederica lachte. „Nein. Er hat den kleinen Jungen nicht umgeworfen. Stimmt, die Kinder hatten zuerst Angst vor ihm, sowie sie jedoch begriffen, dass er nur mit ihnen spielen wollte, beruhigten sie sich sehr schnell. Ja, sie baten mich, ihn morgen wieder in den Park mitzubringen!"
    „Es waren meine Kühe, die er angefallen hat!", warf der Kuhhirte ein. „Und Sie haben gesagt, dass er sie zusammengetrieben hat, Miss, weil er dazu erzogen worden ist, in Spanien! Was er nie und nimmer gemacht hat! Ich war noch nie selbst in Spanien und wünsche mir das auch nicht, weil ich es nicht mit Ausländern habe.
    Aber was ich sage und wozu ich stehe, ist, dass Kühe Kühe sind, auf der ganzen Welt! Und nicht einmal ein verfluchter Heide würde einen Hund dressieren, eine Herde so auseinanderzujagen, wie es diese hässliche Bestie gemacht hat. Mr.
    Munslow da hat gesagt, dass er -Verzeihung, Eure Lordschaft - ein Bastard ist, aber alles, was ich sage, ist, dass er kein Collie nicht ist, weder ein barceloni-scher noch sonst einer!"
    Der jüngere Parkwächter sagte ergänzend, während er den Hut in den Händen drehte und dabei dem Marquis einen flehenden Blick zuwarf, dass er nichts Böses gemeint, die Miss jedoch tatsächlich erklärt hätte, der Hund sei ein Barcelona-Collie, was er nicht glauben könne, und wenn er hundert Jahre alt würde, gleichgültig - er holte tief Atem -, wer es ihm anders erzähle.
    „Das hoffe ich auch", erwiderte der Marquis. „Natürlich ist er nichts dergleichen." Er wandte sich zu Frederica und sagte mit einer müden, gelangweilten Stimme:
    „Wirklich, Base, du bist doch zu zerstreut! Er ist ein Jagdhund, kein Collie; und was ich dir gesagt habe, war nicht Barcelona, sondern Belutschistan. Belutschistan, Frederica!"
    „Du liebe Zeit, das hast du wirklich gesagt! Wie ... wie dumm von mir!", antwortete sie mit schwankender

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