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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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aller menschlichen Leidenschaften: „Wenn ich bitten darf, Madam!"
    Die scharfgesichtige Dame fegte, mit scharlachroten Flecken auf den Backenknochen, aus dem Raum. Niemand, am wenigsten Wickcn selbst, war von ihrer Kapitulation überrascht. Der jüngere Parkwächter ging sogar so weit, später seinem Vorgesetzten anzuvertrauen, jeder, der der alten, auf-geblasenen Schachtel gewachsen sei, müsse aber schon ungewöhnlichen Schneid haben.
    Der Kuhhirte billigte zwar im Allgemeinen die Verabschiedung der Alten, war jedoch keineswegs besänftigt. Er begann dem Marquis die Ungeheuerlichkeit von Lufras Verbrechen zu schildern, die schrecklichen Folgen für die Milch, wenn Kühe aufgescheucht werden, und das Schicksal, das ihm vonseiten ihres Besitzers blühen würde, wenn sie auch nur den geringsten Schaden erlitten haben sollten.
    „Na ja, wahrscheinlich klingt das nicht!", sagte Frederica. „Jeder könnte aus der Art, wie Er redet, annehmen, dass sie durch ganz London gejagt worden seien, was aber nicht der Fall ist. Und wenn man Kühe in einem öffentlichen Park hält, dann muss ich schon sagen ..."
    „Nein, Base, das musst du nicht", schaltete sich der Marquis ein und nahm jetzt seine Rache. „Ich habe dich angewiesen, Lufra in den Hyde Park zu führen, und ich gebe ausschließlich dir die Schuld an dieser bedauerlichen Affäre."
    Frederica, die Zuflucht hinter ihrem Taschentuch suchte, sagte mit zitternder Stimme, sie fürchte, er habe recht.
    „Habe Er keine Angst!", sagte der Marquis und wandte sich an den Kuhhirten. „Die Sache wird entsprechend geregelt! Ah, kommen Sie nur herein, Charles."
    Mr. Trevor, hocherstaunt über das Bild, das sich seinem Blick bot, fragte: „Sie haben nach mir geschickt, Sir?"
    „Ja. Dieser mein Belutschistan-Jagdhund, den meine Base freundlicherweise für mich spazieren führte, hat mich in Ärger verwickelt. Es tut mir leid, sagen zu müssen, dass er - äh -sich bei den Kühen im Green Park vergessen hat."
    Mr. Trevor mochte einen Augenblick verblüfft sein, aber er war keineswegs langsam von Begriff und bedurfte nicht des warnenden Blicks, den ihm sein Arbeitgeber unter trägen Augenlidern zuwarf, um sich vorzusehen. Er sagte ruhig, es täte ihm leid, dies zu hören. Als er den Belutschistan-Jagdhund ansah, der interessiert an seinen Beinen schnüffelte, störte nur ein ganz leises Zucken in den Mundwinkeln den Ernst seines Ausdrucks.
    „Richtig!", bemerkte Seine Lordschaft. „Ich habe doch gewusst, dass Sie entsetzt sein würden, und bin überzeugt, ich kann die Sache Ihnen überlassen." Er lächelte und fügte leise hinzu: „Auf Sie kann man sich doch immer verlassen, Charles!" Dann wandte er sich an die Beschwerdeführer: „Mr. Trevor wird bestimmt alles zu Ihrer Zufriedenheit regeln, also gehen Sie mit ihm in sein Büro."
    Er entließ seine Besucher mit einem Nicken. Sie gingen bereitwillig, weil sie seine Worte völlig richtig dahingehend interpretiert hatten, man würde sofort entsprechende Reichtümer unter sie verteilen. Auch fühlten sie, dass mit Mr. Trevor leichter zu verhandeln war als mit dem Marquis.
    Charles bedeutete ihnen, vor ihm hinauszugehen, und als sie an ihm vorbeimarschiert waren, blieb er einen Augenblick stehen und sah Frederica an.
    „Wie viel Schaden hat er verursacht, Miss Merriville?"
    Aus ihrem Taschentuch auftauchend, zeigte ihm Frederica nicht etwa ein tränenüberströmtes, sondern ein lachendes Gesicht. „Oh, ich glaube nicht, dass er die Kühe überhaupt verletzt hat, weil wir ihn eingefangen haben, bevor er noch Zeit dazu hatte."
    „In dem Fall also ..."
    „Nein, Charles!", schaltete sich der Marquis ein. „Mein einziger Wunsch ist, die Sache los zu sein, und jetzt ist nicht der richtige Augenblick für Knauserei!"
    „Oh, ich sehe schon darauf, dass Sie die Sache los sind, Sir!", sagte Charles heiter und zog sich zurück.
    „Wirklich - welch ein vortrefflicher junger Mann!", sagte Frederica.

7. KAPITEL
    Das ist er in der Tat, nicht wahr?", stimmte ihr Alverstoke zu.
    Sie schaute zu ihm auf. „Ja, und Sie ebenfalls! Sie waren wirklich prachtvoll, und ich bin Ihnen sehr, sehr verbunden! Oh, und ich bitte um Entschuldigung, dass ich Sie mit hineingezogen habe. Verstehen Sie, die Sache war die: Sie drohten, Luff festzunehmen - und denken Sie nur, was für Folgen das gehabt hätte! Deshalb habe ich gesagt, dass er Ihnen gehört." Ein glucksendes Lachen stieg in ihrer Kehle auf.
    „Ganz wie im Gestiefelten Kater!"
    „Wie

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