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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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1. KAPITEL
    Ungeduldig trommelte Nick Menendez auf das Lenkrad des Jeeps, den er am Flughafen abgeholt hatte. Um neun Uhr hatte er auf Lanzarote sein wollen. Und obwohl er mit seinem Privatjet gekommen war, hatte es viel zu lange gedauert – aufgrund des regen Luftverkehrs konnte ihm keine Landeerlaubnis erteilt werden. Das würde noch ein Nachspiel haben.
    Nick Menendez war gewohnt, zu bekommen, was er wollte und wann er es wollte.
    Er hätte es sich eigentlich denken können. Alles, was mit Liza Summers zusammenhing, dieser blonden Sirene mit den blauen Augen, war zum Scheitern verurteilt, auf die eine oder andere Art.
    Er lächelte schief. Wenn er ehrlich war, konnte Liza eigentlich nichts dafür. Vor Jahren waren sie Freunde gewesen, Nick hatte sie überrascht, wie sie einen jungen Mann küsste – und hatte völlig überreagiert. Rückblickend konnte er zugeben, dass er höllisch eifersüchtig gewesen war. Allerdings war er damals mit einer anderen Frau verlobt gewesen, also hatte er gar nicht das Recht gehabt, irgendetwas zu sagen.
    Und dann, gestern Abend, als er in seiner Villa in Malaga den Bericht las, den seine Sicherheitsfirma ihm zugeschickt hatte, war ihm sofort ihr Name auf den Seiten direkt insAuge gesprungen.
    Carl Dalk, ein Freund aus Studientagen, dessen Familie eine Diamantmine in Südafrika besaß, hatte ihn kontaktiert und um Hilfe gebeten. Nick hatte sofort zugesagt, er verdankte Carl sein Leben. Als Studenten waren sie zusammen Wildwasserkanu gefahren. Nick war aus dem Kanu gestürzt, hatte sich den Kopf angeschlagen und das Bewusstsein verloren, und Carl hatte ihn aus dem Wasser gezogen. Auch wenn sie sich nicht häufig sahen, so waren sie immer gute Freunde geblieben.
    Nach dem Studium war Nick sofort in den Familienbetrieb eingestiegen, eine relativ kleine Handelsbank, die jedoch zu den angesehensten in ganz Spanien gehörte. Über die Jahre hatte Nick das Familienunternehmen zu dem heutigen internationalen Konzern ausgebaut. Carl war übrigens einer der wenigen Menschen, die wussten, dass zu der Unternehmensgruppe auch eine diskrete Sicherheitsagentur gehörte, die bei vielen heiklen Einsätzen mitwirkte und oft für die spanische Regierung arbeitete.
    Carl hatte sich an Nicks Agentur gewandt, weil innerhalb des letzten Jahres zweimal Diamanten aus der Mine gestohlen worden waren. Die Diebe hatten einen äußerst cleveren Plan ausgeklügelt: Sie boten die gestohlenen Diamanten für die Hälfte des Wertes Carls Versicherung zum Rückkauf an. Anstatt Carl den vollen Wert erstatten zu müssen, hatte die Versicherung sich, nach Rücksprache mit den Polizeibehörden, auf den Deal eingelassen. Was sie allerdings nicht davon abgehalten hatte, die Prämien zu erhöhen. Und das Schlimmste von allem – die Diebe hatten bisher nicht dingfest gemacht werden können.
    Carls Geschäft steckte in finanziellen Schwierigkeiten. Diamanten aus Russland und künstlich hergestellte Steine überschwemmten den Markt, der Wert fiel immer mehr. Carl musste mitansehen, wie das Familienvermögen unaufhaltsam schrumpfte, und hatte ernste Liquiditätsprobleme. Und jetzt kam auch noch ein weiterer Diebstahl hinzu …
    Also hatte Nick seinem Freund finanziell unter die Arme gegriffen und sofort seine Agentur auf den Fall angesetzt. Er war zuversichtlich, dass seine Leute in Zusammenarbeit mit den spanischen Behörden die Diebe sehr bald stellen würden. Und dann hatte er in dem Bericht gestern Abend ihren Namen gelesen. Liza Summers, Tochter der besten Freundin seiner Mutter.
    Nick hatte seiner Mutter versprochen, das Wochenende auf dem Festland zu verbringen. Sein Onkel Thomas feierte goldene Hochzeit, mehrere Feierlichkeiten waren arrangiert worden, für die Nick seine Teilnahme zugesichert hatte. Jetzt allerdings musste dieser Plan ein wenig geändert werden, Nick hatte den Flug nach Lanzarote eingeschoben. Wenn jemand Liza Summers zu den Vorfällen befragte, dann er. Sechs Jahre war es her, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, aber wie sehr sie sich auch verändert haben mochte, er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie etwas mit den Diebstählen zu tun haben sollte, wie in dem Bericht angedeutet.
    Inzwischen war es fast elf, und er stand hier im Stau an der Zugbrücke in Arrecife, während eine Gruppe Touristen, offensichtlich mit der Fähre angekommen, die Straße überquerte. Normalerweise kam er gerne nach Lanzarote, der Isla de los Volcanos mit ihren über hundertunddreißig Vulkanen

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