Heiße Diamanten (German Edition)
professionell verhalten in den letzten beiden Tagen und meinen Frust an dir ausgelassen. Aber ich begehrte dich so sehr, und es war unerträglich, mit anzusehen, wie Carlo dich berührte, wie du kichertest und ihn ermuntertest.”
Sie schluckte. Sie war sich immer noch nicht sicher, welcher Art seine Gefühle für sie waren, ob es nur sexuelles Interesse war oder mehr dahintersteckte. “Es war mein Job, Max.”
“Ich weiß, und deswegen bitte ich dich um Verzeihung. Du hast nur deinen Job getan, und ich habe mich benommen, als ob du etwas Falsches tätest.” Er hielt inne, um sie anzusehen. “Vielleicht hatte ich damit gerechnet, dass du nicht so gut sein würdest als Verführerin. Ich dachte, es fiele dir schwerer … vielleicht wollte ich sogar, dass es dir schwerer fiel.”
“Es ist mir sogar sehr schwergefallen, aber ich bin in den letzten drei Jahren eine bessere Schauspielerin geworden.”
“Das habe ich bemerkt.” Zu ihrer Überraschung grinste er. “Und du bist auch erheblich forscher als früher.”
Sie zuckte mit den Schultern. “Das muss man sein, wenn man in unserem Beruf überleben will.”
“Das stimmt”, räumte er ein. “Aber …”
“Ja?”
“Aber ich mag auch deine andere Seite, Kimberly. Die weichere.”
Seine Worte lösten eine angenehme Wärme in ihr aus. Er mochte also auch ihre weichere Seite, die Seite, die sie als ihr wahres Ich betrachtete. Doch ihr blieb keine Zeit, die Freude darüber auszukosten, denn sie hielt es im Moment für ratsamer, sich auf ihr vordringliches Problem zu konzentrieren. “Ich schätze, das alles hat bewiesen, dass ich trotz größerer Härte keine gute Detektivin bin.”
Sie spürte seinen ungläubigen Blick. “Wieso sagst du das?”
“Weil ich im wichtigsten Moment in Panik geriet und es vermasselt habe. Weil ich Angst vor Carlo hatte und es ihn merken ließ.”
Aber Max strich ihr das Haar zurück und sagte etwas, was sie nie von ihm erwartet hätte. “Es gibt Dinge, die wichtiger sind als ein Fall. Und ich mache mir große Vorwürfe, dass ich dich auf Carlo angesetzt und dich in eine so riskante Situation gebracht habe.”
“Das ist nichts Ungewöhnliches für eine Detektivin. Das weißt du, Max.”
Er seufzte. “Natürlich weiß ich das, aber es ist viel einfacher, wenn es sich um jemanden handelt, den man nicht gut kennt und der einem nicht so viel bedeutet.”
Hoffnung keimte in ihr auf. Das klang ja fast so, als ob … Hör auf, befahl Kimberly sich. Du hast ihn missverstanden. Tränen brannten hinter ihren Lidern, aber sie verdrängte sie. “Dir liegt etwas an mir, Max?”
Er seufzte, streckte die Arme aus und zog sie an sich. “Musst du das wirklich fragen?”
“Ja. Nachdem wir zusammen geschlafen hatten, da hast du so getan, als …”
Max legte den Kopf an ihre Schulter. “Ich weiß”, murmelte er. “Und es tut mir leid, dass ich mich so dumm benommen habe. Ich wollte mir nicht eingestehen, was ich für dich fühlte, Kimberly. Weil dieses Gefühl so stark war, dass es mich erschreckte.”
Sie schluckte. Das klang, als meinte er es ernst. So ernst, dass sie jetzt nicht näher darauf eingehen wollte, aus Angst, dass es vielleicht doch nicht stimmte und weniger war, als sie seinen Worten zu entnehmen glaubte. Also beließ sie es dabei und stellte ihm die Frage, die ihr schon seit Tagen keine Ruhe ließ. “Max?”
“Hm?” Sein Kopf lag noch an ihrer Schulter.
“Wer ist Julie? Eine Freundin?”
Er hob den Kopf und lachte leise. “Eine Nachbarin. Sie hält meine Wohnung in Ordnung und kümmert sich um meine Wäsche. Sie ist wie eine zweite Mutter für mich.”
“Aber du kamst in einem Handtuch aus dem Bad, weil du dachtest, ich sei sie.”
Wieder lachte er. “Sie ist eine alte Dame, Kimberly, und hat mich schon in weniger als einem Badetuch gesehen. Sie pflegte mich im letzten Winter, als ich durch eine schwere Magen- und Darminfektion mit hohem Fieber außer Gefecht gesetzt war. Sie wollte mir meine Wäsche bringen an dem Abend, als du zu mir kamst.” Er sah sie an und grinste. “Warst du eifersüchtig?”
“Nein”, log sie.
Max’ Herz schlug schneller, als er in ihre schönen Augen sah. Sie schimmerten vor Sehnsucht und Verlangen, und plötzlich konnte er nicht länger an sich halten. Er presste seinen Mund auf ihre weichen Lippen, und sie erwiderte den Kuss, schlang ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich an ihn.
Sie küssten sich beinahe verzweifelt, und sie setzte sich rittlings auf
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