Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis
dummen Fehler. Nicht der erste in ihrem Leben!
12. KAPITEL
Nate hämmerte seine Faust gegen die Hintertür des Cottages, im Takt zu seinem rasenden Herzschlag. Sein Magen schmerzte, und ihm war ganz schlecht vor Sorge. Wenn Tess nicht hier war, wusste er nicht, wo er sie suchen sollte.
Es war mittlerweile nach Mitternacht, und um ihn herum herrschte Totenstille. Nate fühlte sich taub, seit Tess vor ihm gestanden und von Liebe gesprochen hatte. Er hatte einfach dicht gemacht, nur sein Verstand kam nicht zur Ruhe. Darin kreisten unaufhörlich Hoffnung, Sehnsucht, Verletzlichkeit und Panik.
Bevor er sich überhaupt sammeln konnte, war Tess Hals über Kopf verschwunden. Und nun hatte er keine Ahnung, ob sie friedlich in ihrem Bett lag – oder eingeklemmt in einem Haufen verbogenem Metall am Fuße der Steilküste.
Bebend atmete er durch und versuchte, die Nerven zu behalten. Erst jetzt kam er auf den Gedanken, die Klinke zu drücken … und die Tür schwang auf. Die Erleichterung wich recht schnell einer ungeheuren Wut. Wie konnte sie das Haus nur unverschlossen lassen?
Im kühlen Mondlicht tastete er sich vorwärts, als plötzlich ein Blitz vor seinen Augen zu explodieren schien und den Raum in grelles Neonlicht tauchte.
„Nate? Was machst du denn hier? Es ist mitten in der Nacht!“
Er rieb sich die Augen, dann erkannte er Tess’ verschwommene Umrisse. Schlank und kerzengerade stand sie da in einem kurzen Nachthemd. Das blonde Haar fiel ihr locker um die Schultern. Eine Hand presste sie auf ihre Brust, mit der anderen hielt sie ein in Leder gebundenes Buch wie ein Wurfgeschoss über ihren Kopf. Noch nie hatte sie schöner ausgesehen!
„Die Frage ist: Was machst du hier?“, gab er zurück, dabei hätte er sie am liebsten gleich an sich gerissen. Ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich unter dem weichen Stoff ihres Nachthemds ab, und ihre Augen glänzten, so wie er es im Bett etliche Male gesehen hatte. „Ich wollte nur wissen, ob du gut nach Hause gekommen bist. Es war gefährlich, allein zurückzufahren.“
Sie fluchte leise und schob ihr Kinn vor. Auch diese Geste war ihm ausgesprochen vertraut. Dann knallte sie das Buch neben sich auf die Anrichte. „Mir geht es blendend, wie du siehst. Bis auf die Tatsache, dass ich beinahe eine Herzattacke bekommen habe, weil du an meine Tür hämmerst und hier mitten in der Nacht einbrichst.“
„Ich brauchte nicht einzubrechen. Du machst dir ja nicht die Mühe, deine Türen abzuschließen.“
„Ach, hau einfach ab, ja!“ Damit verschwand sie im Flur und rief über die Schulter: „Ich gehe wieder ins Bett.“
Er folgte ihr. „Komm sofort her!“
Tess war schon im Schlafzimmer. „Ich will nicht, dass du reinkommst.“
Mühelos fing er die Tür ab, die sie ihm gerade ins Gesicht knallen wollte. „Ich bin ja nicht hier, um Sex zu haben.“
„Ach, nein? Weshalb denn wohl sonst?“
Ihm fiel auf, dass ihre Unterlippe stark zitterte, und er fühlte sich wie ein Schwein. Mit seiner selbstsüchtigen, unbeholfenen Reaktion hatte er sie zutiefst gekränkt. Auch wenn er keinen Plan hatte, wie er das wiedergutmachen sollte, er wollte es wenigstens versuchen. „Können wir in Ruhe darüber reden?“
Mit dem Handrücken wischte sie sich eine Träne aus dem Auge, und Nate brach fast das Herz. „Lieber nicht“, antwortete sie leise. „Das macht alles nur noch schlimmer und peinlicher für mich.“
„Wieso denn peinlich?“
„Muss ich das echt noch erklären, Nate?“ Sie wandte sich ab. „Ich gestehe dir meine Liebe, und du tust so, als hätte ich dich damit beleidigt.“ Entschlossen drehte sie sich wieder zu ihm um. Jetzt durfte sie nicht feige sein!
„Ich fühlte mich doch nicht beleidigt!“
„So hat es aber ausgesehen.“
„Ich … Oh, Mann!“ Mit beiden Händen raufte er sich die Haare und flüchtete zurück ins Wohnzimmer.
Verwundert kam Tess ihm nach. Wenn er ihre Liebe nicht erwiderte, wollte sie zumindest erfahren, warum nicht. Schlimm genug, dass sie nicht gut genug für ihn war. Als Teenager hatte sie lange und hart daran arbeiten müssen, ihr Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. Sie war zu jemandem geworden, der die Anerkennung anderer nicht zum Überleben brauchte. Diesen Schutzschild wollte sie nicht wieder verlieren, nicht einmal für ihn.
Nate saß inzwischen auf der Couch und hatte das Gesicht in beide Hände gestützt. „Ich war total entsetzt.“
Er sprach so leise, dass sie sich neben ihn setzen musste, um ihn verstehen
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