Heiße Nächte - eiskalte Intrigen
überrascht.
Er lächelte sein Raubtierlächeln. „Ich habe großen Hunger, Mina.“
Jasmine spürte, wie ihr Körper genau wie früher auf Tariqs exotische Sinnlichkeit reagierte. „Hunger?“
„Sehr großen Hunger.“ Er streichelte ihren Hals.
„Ich brauche Zeit.“ Jasmine war nicht darauf vorbereitet, ihn so verändert vorzufinden. Verändert, unergründlich, schön, imposant und zornig.
Tariq sah ihr tief in die Augen. „Nein. Ich bin nicht länger bereit, dir immer nachzugeben.“
Jasmine wusste nichts zu erwidern auf diese nüchterne Feststellung. Damals hatte es Tariq immer Spaß gemacht, sie zu verwöhnen. Niemals hatte sie gegen ihn kämpfen müssen. Er hatte ihre Unschuld respektiert, und wenn er sie berührt hatte, hatte Jasmine sich niemals benutzt gefühlt, sondern geliebt. Jetzt benahm Tariq sich nicht wie ein Liebhaber, sondern wie ein Eroberer. Erst jetzt wurde ihr klar, was sie tatsächlich verloren hatte.
Er rutschte ein Stück ab und gab sie frei, ließ jedoch einen Arm auf der Rückenlehne ihres Sitzes liegen. „Du studierst jetzt also Modedesign.“
„Ja.“
„Möchtest du eine berühmte Modeschöpferin werden?“ Sein Ausdruck zeigte die typisch männliche Belustigung.
Jasmine straffte die Schultern. „Was ist daran so lustig?“
Er schmunzelte. „Kein Grund, deine Krallen auszufahren, Mina. Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, dass du solche lächerlichen Fetzen entwerfen willst, wie man sie auf den Laufstegen sieht. Deine Kleider würden doch wohl nicht durchsichtig sein und aller Welt preisgeben, was anzuschauen doch eigentlich nur einem bestimmten Manne zusteht?“
Sie wurde rot unter seinem Blick und fühlte sich lächerlich erleichtert, weil er nicht über sie geschmunzelt hatte.
„Antworte.“
„Ich möchte einfach feminine Mode kreieren.“ Für sie hatte dieser Traum eine sehr reale Bedeutung, ganz gleich, was der Rest der Welt davon hielt, zumindest bis zu diesem Augenblick. „Die männlichen Modeschöpfer scheinen derzeit eine ziemlich makabre Vorstellung vom weiblichen Körper zu haben. Die Models sind alle flach wie Waschbretter, ohne einen Anflug von weiblichen Rundungen.“
„Ah.“ Ein typisch männlicher Ausruf.
Jasmine blickte auf. „Ah, was?“
Tariq legte Besitz ergreifend eine Hand auf ihren Bauch. Ihr blieb fast der Atem stehen. „Du bist voller weiblicher Rundungen, Mina.“
„Ich habe nie behauptet, den Körper einer Nymphe zu haben.“
Im nächsten Moment spürte sie Tariqs heißen Atem an ihrem Ohr. „Du verstehst mich falsch. Ich finde deine Rundungen wundervoll. Sie werden mir ein perfektes Polster sein.“
Erst war sie verletzt, dann verlegen, dann erfüllt von schockierend heißem Verlangen. „Ich möchte schöne Mode für richtige Frauen machen.“
Tariq betrachtete sie mit nachdenklicher Miene. „Ich werde dir erlauben, dieser Tätigkeit weiter nachzugehen.“
„Erlauben? Du wirst mir erlauben zu arbeiten?“
„Du wirst schließlich eine Beschäftigung brauchen für die Zeiten, in denen ich nicht da bin.“
Jasmine gab einen entnervten Laut von sich und rutschte ein Stück weiter von ihm ab, so dass sie mit dem Rücken zur Tür saß und erbost zu ihm aufblicken konnte. „Du hast kein Recht, mir irgendetwas zu erlauben!“ Sie stach ihm mit dem Zeigefinger in die Brust.
Tariq packte ihre Hand. „Im Gegenteil. Ich habe jedes Recht.“
Jasmine stockte der Atem angesichts der plötzlichen Kälte in seiner Stimme.
„Du bist jetzt mein Besitz. Du gehörst mir. Das bedeutet, ich habe das Recht, mit dir zu tun, was mir beliebt.“ Diesmal war kein Funken von Humor in seinem Blick zu erkennen. Dieser Tariq hatte nicht die leiseste Ähnlichkeit mit dem Mann, den Jasmine einst gekannt hatte. „Du provozierst mich besser nicht. Ich habe nicht die Absicht, grausam zu dir zu sein, aber ich werde mich auch kein zweites Mal zum Narren machen und mich von deinem Charme einwickeln lassen.“
Als er sie endlich freigab und sich auf die entgegengesetzte Seite des Wagens setzte, starrte Jasmine aus dem Fenster und bemühte sich, sich auf die kläglichen Überreste ihres Selbstvertrauens zu besinnen. Hatte sie das angerichtet? Hatte sie mit ihrer Feigheit all das Schöne, das einmal zwischen ihnen war, völlig zerstört? Am liebsten hätte sie geweint, doch eine unbekannte Kraft in ihr – die gleiche Kraft, die sie dazu bewogen hatte, zu ihm zu fliegen, als sie vom Tod seiner Eltern gehört hatte – weigerte sich, so
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