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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ließ.
    Sein Körper zuckte vor Verlangen, und er stöhnte. Er quälte sich selbst, wenn er diese Gedanken weiterverfolgte. Aber sie bestimmten seine Tage und verspotteten ihn, wenn er allein war und sich danach sehnte, eine Frau unter sich zu spüren. Bei Gott, dieses Mädchen war dazu geschaffen, geliebt zu werden – nein, angebetet zu werden – durch einen Mann!
    Und in den Tiefen seiner Seele staunte er, wie schnell seine Leidenschaft die Kontrolle übernommen hatte, wie er zuerst verärgert über sie und ihr Geplapper gewesen war, sie dann jedoch so heftig begehrt hatte, dass er glaubte zu explodieren. Sie schien ihm zu geben, wonach er sich sehnte, immer und immer wieder, so ungezügelt. Aber er hatte eine Abenteuerlust in ihr gespürt, einen Willen, jede nur mögliche Schwierigkeit auszukosten, die ihr über den Weg lief, und zwar mit der gleichen Intensität wie ihre plötzliche Freiheit.
    Er rollte sich auf den Bauch, aber sein männlicher Schmerz veranlasste ihn, sich sofort wieder zurückzudrehen. Verdammt und zugenäht, dachte er, während er mit seiner Faust in das Bettzeug schlug. Es wurmte ihn, dass sie ihm selbst in der Abgeschiedenheit seines Schlafes noch seine Beherrschung rauben konnte. Mit einem Seufzer setzte er sich auf und griff nach seiner Kniehose. Er stieß seine Füße in die Hosenbeine und stellte sich hin, während er an dem Stoff zerrte, um die letzten Knöpfe zu schließen.
    Ran verfluchte seine Lust, denn mehr war es nicht. Er machte sich klar, dass er das Mädchen niemals wieder sehen würde und verbannte sie aus seinen Gedanken. Trotz allem, was vorgefallen war, musste er Prioritäten setzen, nämlich seine Crew ausfindig machen und dieses unfruchtbare Land verlassen. Es stand mehr als nur seine Identität auf dem Spiel.
    Das Schiff schlingerte, die Segel knallten, füllten sich mit Wind und zogen das mit vierzig Kanonen bestückte Flaggschiff tiefer in den Golf hinein.
    Jemand rüttelte an der Tür. Ran zündete die Öllampe neben seinem Bett an, bevor er zum Eintreten aufforderte.
    Dahrein trat ein, in der einen Hand eine Blechlaterne, in der anderen ein schmales Tablett; das Aroma arabischen Kaffees stieg Ran in die Nase.
    »Habt Ihr einen angenehmen Schlaf gehabt, sahib?«
    »Nein, überhaupt nicht«, murmelte Ran mehr zu sich selbst und strich sein Haar aus der Stirn. Es brachte nichts, denn als er in sein Hemd schlüpfte, fielen die dunklen Locken in sein Gesicht zurück. Er verfluchte die Frau mit den unglaublich schönen Augen.
    »Das tut mir leid, sahib« ,tröstete der Junge ihn und schlurfte durch die große Kabine, um das Tablett auf Rans Schreibtisch abzustellen. »Vielleicht trinkt Ihr ja zu viel davon?« Dahrein reichte Ran eine zerbrechliche Tasse mit Kaffee und verneigte sich.
    Ran ließ seinen Blick über den Jungen gleiten, dessen Magerkeit trotz der vielen Stoffe, die er um seinen Körper gewickelt hatte, noch gut zu erkennen war. Auch nach zwei Jahren an Bord seines Schiffes hatte Dahrein erst wenig Muskeln entwickelt.
    »Das bezweifle ich, Dahrein«, antwortete er und nahm die Tasse entgegen. Der Duft kardamomgewürzten Kaffees füllte seine Sinne. Er atmete tief ein, während er seine Erinnerungen und seine Lust dorthin verbannte, wo sie hingehörten, in einen Teil seines Kopfes, wo sie kontrolliert und unterdrückt werden konnten.
    Ran lehnte sich gegen den Tisch, schlürfte das heiße Gebräu und studierte die Karten, die auf der Tischplatte verteilt herumlagen. Indessen schlich Dahrein in der Kabine umher und schien nach etwas zu suchen. Er sah in die Kommode, unter den Tisch und in die Bank vor den Achterfenstern, bis sein Herumhantieren Rans Geduld auf die Probe stellte.
    »Was zum Teufel suchst du da, Junge?«
    Der Inder richtete sich auf und errötete. »Die Apfelschalen, Sir.«
    Ran verspannte sich. Er fixierte den Jungen, während er mit einem Knall die Tasse absetzte.
    »Sie werden die Ratten anlocken.«
    Dahrein schaute Ran erwartungsvoll an, aber dieser konnte ihm auch keine Erklärung liefern. Es war doch nichts weiter als ein verdammter Traum gewesen? Ran griff nach seinem Fernglas und steuerte auf die Luke zu.
    »Sahib?«
    »Da sind keine … Äpfel!«, knurrte er, stieß die Tür auf und schritt über die Schwelle.
    »Wenn Ihr meint«, erwiderte Dahrein, als Ran die Holztür hinter sich zuschlug. Dahrein schaute sich nochmals um, hob dann eine Karte auf und schaute darunter. Er schnupperte. »Ich werde jedenfalls keine Ratten töten, sahib.

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