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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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im heißen Wind auf.
    Schnell ließ Achmed Aurora los und griff nach seinem Turban, da glitt auch noch sein Gürtel über seine Hüften; Aurora packte die Gelegenheit beim Schopf und rannte in den überfüllten souk. Achmed griff verzweifelt nach seinen herunterrutschenden Hosen. Er befahl seinen Männern schreiend, seine Ware wieder einzufangen, wenn sie nicht ihre Finger verlieren wollten.
    Aurora rannte, Kinder und Hühner stoben auf ihrem Weg auseinander. Ihre Beine ermüdeten schnell. Durch den burqu’ hatte sie Probleme, richtig Luft zu bekommen. Von Kopf bis Fuß in weißen Stoff eingehüllt, war sie nicht für eine Flucht gekleidet, auch die Farben des Sultan-Hauses, die in den Besatz eingenäht waren, würden ihre Pläne erschweren. Von solchen Dingen verstand sie allerdings nicht viel. Shokai hatte das Gewand gefunden.
    Als Aurora sich ihren Weg durch die Menschenmenge und die Händler bahnte, veranlassten ihr Gewand mit den erkennbaren Farben und ihr hastiger Schritt die Männer, nach ihr zu greifen. Frauen waren nichts anderes als Besitztümer, und für die Rückgabe an ihren Herrn konnte man mit einer hübschen Belohnung rechnen. Ihren Herrn! Ach, und da gab es doch tatsächlich welche, die behaupteten, ihr Volk wäre barbarisch! Sie respektierte den islamischen Glauben, befolgte die Gebräuche so gut sie konnte, trotzdem aber wünschte sie, dass man aufhören würde zu versuchen, sie zur neusten Errungenschaft des Emirs machen zu wollen.
    Irgendjemand zog an ihrer Verkleidung, der Stoff riss und ihr Gesicht wurde entblößt. Aus Angst vor der Vergeltung des Sultans schauten die Menschen weg, und Aurora zog sofort den zerrissenen Schleier wieder über ihr Gesicht. Sie befahl ihren Beinen, sich schneller zu bewegen. Als sie nach hinten schaute, um das Tempo ihrer Verfolger einzuschätzen, stieß sie mit jemandem zusammen.
    Der Atem blieb ihr stehen, sie strauchelte und ging zu Boden. Die Person bückte sich zu ihr herunter und – sie starrte in quälend vertraute, bernsteinfarbene Augen.
    »Ihr!«, fauchte er und hielt ihr seine Hand hin, wobei sein Blick sich auf ihrem roten, geschwollenen Kiefer senkte. »Beim großen Neptun, was macht Ihr hier, bekleidet mit …?«
    »Ich verursache gerade einen Aufruhr, denke ich.« Sie blickte kurz über ihre Schulter zurück, um Achmed den Fetten herannahen zu sehen. »Ihr seht betörend aus, Ransom.« Ihre Finger strichen voller Bewunderung über seine Lippen, als wollte sie den Geschmack seines glühenden Kusses noch einmal erleben. »Aber leider«, zuckte sie mit den Schultern, »kann ich nicht bleiben, um mit Euch zu plaudern.« Jäh rappelte sie sich hoch und rannte in die Menge.
    Ran sah, wie ein halbes Dutzend Männer auf den Marktplatz stürmten und ihr hinterhereilten. Domingo, der gerade damit beschäftigt war, das Bein eines gebratenen Hammels zu probieren, schaute in dem Tumult auf. Er sah seinen Captain an, dann der fliehenden Gestalt hinterher. Ran hatte schon den ersten der Verfolger erwischt, ihn mit einem Schlag auf seine Kinnlade kampfunfähig gemacht. Trockenes Holz krachte und zersplitterte, als der Araber in einen Verkaufskarren fiel. Domingo sprang sofort herbei, um seinem Captain Rückendeckung zu geben, ein großes Stück Fleisch zwischen seinen Zähnen.
    »Heute bitte keine Toten, Dom«, warnte Ran ihn, während seine Faust sich ihren Weg in einen weichen Bauch bahnte.
    »Ich werde mein Bestes versuchen, Capitán« ,versicherte er ihm mit vollem Mund, und um dies zu beweisen, schob er die Pistole unter seinen Gürtel und schnappte sich lediglich sein Schwert, um die Araber am Vorbeikommen zu hindern. Er schluckte. »Das war sie, nicht wahr?« Domingo schaute hinter sich, als er und Ran ihren Rückzug antraten.
    Diese harmlose Bemerkung löste in Ransom eine große Frustration aus. Ihr Bild hatte seinen Schlaf zunichtegemacht, die Erinnerung an ihren üppigen Mund, hungrig und wild, bereiteten ihm Lustgefühle. Wie eine höhnende Schlange streckte sein Körper sich. Seine Füße und Fäuste schlugen mit stechender Präzision gegen Knochen und Fleisch, und ihre Verfolger mussten aufgeben. Schwer atmend wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und schaute dann in die Richtung, in die sie geflohen war.
    »Geht schon, Capitán« ,grinste Domingo und bedeutete Ran, ihr zu folgen. »Ich werde mich schon um diese Bauernhunde hier kümmern«, versicherte er ihm, während er einen der am Boden liegenden Männer mit der Spitze seines

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