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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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doch, was zwischen uns passiert.« Er wies zum durchwühlten Bett hinüber. »Dies kann ich mir in meinem Leben nicht erlauben.«
    »Ja, das ist mir nun klar«, bemerkte sie tonlos und ließ den Schwamm in die Schüssel zurückfallen. »Aber es ist mehr als Leidenschaft, was wir geteilt haben, Ransom.« Sie drehte sich zu ihm um und schaute in seine bernsteinfarbenen Augen. »Und wenn Ihr etwas anderes glaubt, so ist das eine Lüge, mit der Ihr allein fertig werden müsst.« Er unterbrach kurz den Blickkontakt, dann jedoch schaute er zu ihr zurück. »Was habt Ihr Euch eigentlich gedacht, würde aus uns werden, als Ihr mich in Euer Privatquartier eingesperrt habt? Warum habt Ihr mich überhaupt erst an Bord geholt?«
    Sie wollte wenigstens ein kleines Zugeständnis. Sie bekam es jedoch nicht.
    »Ich wollte Euch beschützen.« Eine verdammt schwache Ausrede, dachte Ran, denn sie wussten beide, dass es Eifersucht gewesen war, die seine Handlungen befehligt hatte.
    »Wie ritterlich. Und doch schickt Ihr mich und meinen gerade erst geliebten Körper fort.«
    Er zuckte zusammen. »Ich muss. Bei Gott, Ihr seid nicht mit meinen Plänen zu vereinbaren!« Ran fuhr sich mit den Händen durchs Haar, sich schon im Nachhinein kritisierend, denn mit Castilles seltsamem Verschwinden hatte sich die Lage verändert. Möglicherweise schickte er sie einem Mörder auf den Weg. »Versteht doch, dass ich anderweitig verpflichtet bin und Euch nicht mitnehmen kann. Niemals.« Er hatte schon zu viele Versprechen gegeben, sowohl anderen als auch sich selbst; und auf diese Weise mit ihr zusammen zu sein war ein weiteres tödliches Gift für seine persönlichen Abwehrmaßnahmen.
    Ein kurzes bitteres Lachen entwich ihr, und dieser seltsame Ton verursachte ihm ein unbehagliches Gefühl. »Dann ist mit Sicherheit das kalte Meer Eurer Bett und dieses Schiff Eure schweigsame Geliebte, denn sie widerspricht Euch nicht, wie ich es getan habe.« Traurig schüttelte sie ihren Kopf. »Das ist ein Heim, das Ihr Euch selbst eingerichtet habt, Ransom, und ich lege keinen Wert darauf, vor der Schwelle zu stehen, um niemals eingelassen zu werden.« Mit einem tiefen Atemzug richtete sie sich auf. »Ihr vergesst, dass auch ich schon ein Leben besaß, bevor ich Euch begegnet bin, sowie einen Vater, den ich finden muss. Und Euer Schutz hat mich lange genug davon abgehalten, denke ich.« Sie drehte sich zur Kommode zurück und ihre Stimme sank zu einem gebrochenen Flüstern ab. »Shokai und ich werden in weniger als einer Stunde bereit sein.«
    Irgendetwas tief in Ransoms Innern zerbrach; er schluckte schwer. Er hatte sie niemals verletzen wollen, und zu sehen, wie ihr sprudelnder Geist zu Leblosigkeit mutierte, zog ihm die Brust zusammen. Es würde niemals aufhören. Er würde sie immer und immer wieder verletzen.
    Sind deine verdammten Gelübde es denn Wert, dröhnte eine Stimme. Kannst du noch in Frieden weiterleben, nachdem du Zeuge deines eigenen Werkes geworden bist und weißt, dass du vielleicht die Chance deines Lebens beiseitewirfst?
    Er hatte geglaubt, dass der Weg, den sein Leben nehmen sollte, vorher zugeschnitten, gut durchgeplant und unnachgiebig wäre … bis zu diesem Moment jedenfalls. Gott, wie fühlte er sich doch betrogen.
    Dann aber dachte er an seine Leute, an die Menschenseelen, die in der Sklaverei gefangen waren und an die Halbschwester unter seiner Obhut: und bevor er Aurora womöglich noch in die Arme nahm und sich entschuldigte, drehte Ran sich auf den Fersen um und verließ den Raum.

21
    Der Wind liebkoste sanft ihr Gesicht, und seine unsichtbare Macht löste Strähnen aus ihrem Haar. Aurora stand auf dem Deck der Red Lion und spürte die Wärme der Sonne sanft auf ihrer Haut. Das Schiff roch stark nach Salz und Teer, nach Schmiere und Bienenwachs – nach Leben auf einem Schiff. Mittschiffs über ihr bauschten sich die Segel wie prahlende Gockel auf. Tüchtige Seemänner mühten sich ab mit ihren Aufgaben, als die Morgan näher kam. Einige starrten Aurora in atemloser Ehrfurcht an, andere wiederum mit offener Verachtung. Ein paar Crewmitglieder bewegten sich näher um sie herum, als sie es eigentlich durften; sie war jedoch vorsichtig genug, sich vom überfüllten Deck fernzuhalten, und klammerte sich an die Reling.
    Niemand sprach sie an.
    Shokai stand in der Nähe und beobachtete alles und nichts. Er war ständig auf der Hut. Aurora spürte jedoch nicht länger die Wut, die sie bei ihrem ersten Betreten des Schiffes gespürt hatte.

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