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Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Titel: Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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sein. Aber er klang nicht so, als sei er ein Mann, der gern übertrieb.
    Ihr Oberkörper schmerzte. Sie holte mühsam Luft, doch das half auch nicht. Wo zum Teufel war die Seife? Ihre Füße rutschten aus, und das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie voller Panik die Hände nach der Wand ausstreckte. Sie fing sich wieder, doch ihr Herz raste weiter, und ihre Frustration wuchs.
    Die Beklemmung in ihrer Brust wurde noch größer, während das heiße Wasser über ihren Kopf und ihr Gesicht rann. Seife. Wo war die verdammte Seife? Wie schwer konnte es denn sein, sie zu finden? So groß war diese verdammte Wanne doch nicht.
    Sie war stolz darauf zu wissen, dass sie in der Lage war, sich unbeschadet aus gefährlichen Situationen retten zu können. Sie hatte noch nie ein Schloss gesehen, das sie nicht öffnen oder eine Gefahr, aus der sie sich nicht befreien konnte. Jetzt war sie zum ersten Mal an ihre Grenzen gestoßen. Es machte ihr eine Heidenangst, dass sie jetzt so hilflos war.
    Denk nach. Konzentrier dich, und denk nach.
    In den letzten Jahren hatte sie in Dutzenden von Situationen gesteckt, wo die Grenze zwischen Erfolg und Gefangennahme nur hauchdünn gewesen war. Sie war immer erregt gewesen, Angst hatte sie nie gekannt.
    Doch das hier war anders.
    Dies war das erste Mal, dass man sie erwischt hatte. Dass man sie eingesperrt hatte.
    Die Angst hatte als dumpfes Pochen in ihrem Magen begonnen, als man sie in die Gefängniszelle geworfen hatte. Und immer, wenn sie entkommen war und man sie wieder eingefangen und in die kleine Zelle zurückgebracht hatte, war dieses Pochen ein wenig lauter geworden.
    Sie würde gern glauben, dass sie es beim sechsten Mal geschafft hätte, auch ohne fremde Hilfe. Denn der Himmel allein wusste, dass sie nicht aufgehört hätte, es zu versuchen. In der Sekunde, als die Gefängniswärter sie auf den Boden warfen und die Tür hinter ihr zuschlugen, hatte sie schon automatisch damit begonnen, die Ketten und die Schlösser zu lösen, mit denen die Wärter sie gefesselt hatten. Während sie daran arbeitete, hatte sie sich bereits einen Plan für ihre sechste und erfolgreiche Flucht zurechtgelegt.
    Und jetzt wurde dieses Pochen ihres Herzens zu einem heftigen Schlagen riesiger Flügel, und ihre Angst wuchs und nagte an ihr. Teufel, sie musste hier raus. Sie war nicht zu Hause in Amerika, wo ihre zivilen Freiheiten und ein drohender Prozess ihr die körperliche Unversehrtheit garantiert hätten, so lange sie in Gewahrsam war. Nein, hier gab es keinen Untersuchungsausschuss. Und es gab auch keine Anwälte für Menschenrechte.
    Wenn man im Gefängnis saß, bedeutete das, man war denjenigen Menschen, die hier die Befehlsgewalt hatten, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Es gab im ganzen Land niemanden, der erklären würde, dass ihre Gefängniswärter sie nicht zusammenschlagen, sie mit Ketten fesseln und dann vergessen durften. Und aus San Cristóbal wurde niemand ausgeliefert. Sie hätte für den Rest ihres Lebens in dieser Zelle bleiben können.
    Aber was sie in diesem Gefängnis erlebt hatte war gar nichts, verglichen mit dem Augenblick, als ihr klar wurde, dass sie nichts sehen konnte. Blind hatte sie keinerlei Möglichkeit, sich zu verteidigen. Es gab keine Möglichkeit, auch den einfachsten Fluchtplan auszuführen, keine Möglichkeit zu überleben…
    Stop . Sie musste sich zusammenreißen. Sofort . Die schreckliche Realität war, dass sie vielleicht nie wieder sehen könnte. Und wenn das so war, dann müsste sie lernen, damit zu leben. Millionen anderer Menschen taten das auch.
    Oh Gott . Sie hasste es, dass ihr Herz so heftig schlug und dass sie hörte, wie ihr Atem so ungleichmäßig ging. Die Enge um ihre Brust wurde immer schlimmer. Würde sie hier einen Herzanfall bekommen?
    »Ich bin in Ordnung, ich bin in Ordnung, ich bin in Ordnung«, versicherte sie sich laut. Ihre Stimme klang schwach, und selbst in ihren eigenen Ohren verängstigt, und das machte alles nur noch schlimmer.
    Reiß dich zusammen , riet sie sich alarmiert, als jeder Atemzug ihr schwerer fiel. Das ist kein Herzanfall. Ich bin gesund wie ein Pferd. Finde die verdammte Seife, wasch dich, und verschwinde aus dem Badezimmer. Sie wäre am Boden zerstört, wenn dieser Mann, wie war doch gleich sein Name, hier hereinkommen würde und ihren nackten Körper aus der Wanne zerren müsste.
    Zitternd wurde ihr von Sekunde zu Sekunde immer schwindliger, schließlich fand sie die verflixte Seife und begann sich zu waschen,

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