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Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Titel: Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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als könnte sie dann besser sehen. Hunt zwang sich, nicht länger auf die heftig pulsierende Ader an ihrem Hals zu blicken. Trotz ihres mutigen Aussehens hatte sie Angst. Dazu hatte sie auch allen Grund.
    Ihre eiserne Kontrolle über ihre Gefühle weckte in ihm zögernde Anerkennung, und er fühlte einen Anflug von Mitleid. Doch schnell schob er diesen Gedanken weit von sich. Sie war nicht mehr als ein Mittel zum Zweck, und auch wenn sie besonders gut war, so hatte sie die Dinge für ihn bereits um einige Monate verzögert. Dies hier war mehr als nur ein Einsatz, bei dem er etwas wiederbeschaffen musste. Sie war ein kleines - wenn auch sehr lebhaftes - Rädchen in einem weitaus wichtigeren Getriebe der Mission, die vor ihm lag.
    Er hoffte bei Gott, dass diese augenblickliche Beeinträchtigung kein Vorzeichen für die Dinge war, die ihnen noch bevorstanden.
    Die offene Tür des Hotels vertrieb die Dunkelheit und warf einen goldenen Lichtschein auf die schmutzige Straße. Hunt hielt ihre Hand in seiner und führte sie mit seinem Körper. Ihre Finger waren feucht, ihr Rücken kerzengerade, während sie mit einer natürlichen Anmut neben ihm herging, die durch ihren Mangel an Sehvermögen nur leicht beeinträchtigt wurde. Ein leiser Schauer rann durch ihren Körper, als sie stolperte, und sie umklammerte seine Hand ganz fest, um die Balance nicht zu verlieren.
    »Ganz ruhig«, beruhigte er sie. »Ein Absatz.« Das Zögern, mit dem sie den nächsten Schritt machte, war kaum zu bemerken. »Das macht Ihnen wirklich zu schaffen, nicht wahr?«
    Sie ging vorsichtig weiter und ließ sich von ihm in die schwach erleuchtete, elende Eingangshalle des Hotels führen, ehe sie ihm den Kopf zuwandte, um ihm eine Antwort zu geben. »Was? Blind zu sein wie ein Maulwurf, an einen fremden Ort geführt zu werden, von einem fremden Mann in einer unbekannten Stadt?«, fragte sie spöttisch. »Dass mir das zu schaffen macht, würde ich nicht gerade behaupten. Aber die Situation gefällt mir nicht, und sie macht mich vorsichtig.«
    »Hilflos.«
    Sie zögerte einen Augenblick, als würde sie darüber nachdenken. »Zeitweilig. Sehr zeitweilig.« Sie blieb stehen, und auch er musste stehen bleiben.
    Hunt sah auf sie hinunter. Sie war nicht unattraktiv. Er nahm an, wenn sie erst einmal sauber war, würde sie noch besser aussehen.
    »Nur weil ich Sie nicht sehen kann«, meinte sie mit angespannter Stimme, »heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht schützen kann. Sie haben mich aus einer schlimmen Lage gerettet, dafür bin ich Ihnen dankbar. Aber wenn Sie mich hierhergebracht haben, um mich in eine noch schlimmere Lage zu bringen - dann sollten Sie sich das lieber noch einmal überlegen.«
    Er war ihr nahe genug, um festzustellen, dass sie Kontaktlinsen trug, und er fragte sich, ob sie sie trug, um besser sehen zu können oder um ihre Augenfarbe zu verändern. »Sie sind bei mir nicht in Gefahr, solange Sie mir geben, was ich haben will.«
    »Und Sie sind bei mir nicht in Gefahr«, gab sie schnell zurück, »wenn das, was Sie wollen das Gleiche ist, was ich will.«
    »Ich kann sehr überzeugend sein«, erklärte ihr Hunt und schob sie weiter durch die Eingangshalle.
    Sie hob ihm das Gesicht entgegen und schenkte ihm ein süßes Lächeln. »Und ich kann sehr störrisch sein. Was? Eine Treppe?«
    »Nein. Gehen Sie nur weiter.« Ihr Lächeln, mit dem er gar nicht gerechnet hatte, traf ihn vollkommen unvorbereitet, und er fühlte, wie heißes Verlangen in seinen Lenden aufstieg. Schnell rief er sich ins Gedächtnis, dass er aus dem Alter heraus war, sich von etwas so Falschem wie dem Lächeln einer Frau erregen zu lassen. Doch sein Körper protestierte heftig.
    Gil stand hinter dem Tresen und sah den beiden entgegen. Mit den Händen formte er eine Frage. Hunt deutete auf seine Augen, und Gil nickte. Der Mann hatte dieses sichere Haus in den letzten zehn Jahren allein geführt, er wusste also alles, was in und um San Cristóbal vor sich ging.
    In seinem wöchentlichen Bericht an das Hauptquartier hatte Gil T-FLAC auf die bevorstehende Ankunft der Familie Morales in ihrem Sommerhaus aufmerksam gemacht. Es war ihm sogar gelungen, eine Kopie der Gästeliste der Party zu bekommen, die die Morales’ gaben. Er war auch derjenige gewesen, der von dem Raub berichtet hatte.
    Hunt kümmerten die gestohlenen Diamanten keinen Deut. Sie konnte sie behalten. Es war das, was zusammen mit den Steinen noch in dem Safe gewesen war, was T-FLAC haben wollte. Ihr

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