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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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kannte William Blackhawk und rechnete wohl damit, dass er ihr später drohen könnte. Nun -
    Rebecca hat sich dann mit Lucas, ihrem Cousin, in Verbindung gesetzt, und der hat mich darauf beauftragt, die Angelegenheit weiterzuverfolgen. So ist die Sache ins Rollen gekommen. Rand und Seth ausfindig zu machen, war verhältnismäßig einfach. Sie hatten ja wenigstens noch ihre Vornamen behalten. Sie haben uns da schon mehr Kopfzerbrechen bereitet. Und wenn Mr. Carver mit seinem außergewöhnlichen Spürsinn nicht gewesen wäre, wer weiß, ob wir Sie jemals gefunden hätten. Wir sind ihm dafür alle wirklich sehr dankbar.”
    „Ja, das sind wir”, bestätigte Clair und sah Jacob wieder an. Und wahrscheinlich, dachte sie weiter, verdankt keiner von uns ihm mehr als ich. Er hatte sie nicht nur aufgespürt; er hatte sie auch davor bewahrt, den falschen Mann zu heiraten; er hatte ihr das Selbstbewusstsein gegeben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihr Leben nach ihren eigenen Maßstäben zu führen. Und obendrein hatte er ihr auch die schönsten und bedeutungsvollsten Tage und Nächte ihres bisherigen Lebens ge schenkt. Und wenn er in ein paar Stunden nicht mehr da war, würde ihm mehr gehören als nur ihre Dankbarkeit. Er würde ihr Herz mitnehmen.
    Clair wendete sich ab. Sie durfte nicht mehr daran denken, sonst lief sie Gefahr, auf der Stelle zusammenzubrechen. Ihrem Schmerz, der unweigerlich kommen würde, konnte sie sich später hingeben, wenn sie allein war. Sie konzentrierte sich wieder auf die Fragen, um die es eigentlich hier ging. Wenn diese Geschichte - ihre Geschichte - nun allmählich auch begann, Gestalt anzunehmen, gab es immer etwas, das sie nicht verstand.
    „Aber wie bringt ein Mensch”, wollte sie wissen, „und wenn er noch so gestört und fanatisch ist, so etwas fertig? Das ist doch trotzdem noch seine eigene Familie, und das sind kleine Kinder gewesen, die sich nicht wehren konnten.”
    „Aus demselben Grund, aus dem die meisten Verbrechen begangen werden”, antwortete Henry. Wieder holte er ein Schrift stück in einem Aktendeckel hervor. „Das hier ist das Testament Ihres Großvaters. Darin vermacht er seinen drei Söhnen, William, Jonathan und Thomas, zu gleichen Teilen sein Vermögen. Ein nicht unbeträchtliches Vermögen, wie ich hinzufügen möchte, mit ausgedehnten Ländereien im Süden der Stadt. Unglücklicherweise ist dieses Testament William in die Hände gefallen, bevor Jonathan und Thomas es zu Gesicht bekommen haben. William hat daraufhin ein neues, gefälschtes Testament aufgesetzt, in dem er sich selbst zum Alleinerben einsetzte.” Er reichte Clair auch dieses Dokument.
    Sie blickte hinein und staunte. Der Gesamtwert des Erbes war so hoch, dass sich ihr Anteil überschlägig auf fünf Millionen Dollar belaufen musste. Clair, die große Summen von Haus aus ge wohnt war, war beeindruckt, wobei es ihr allerdings nicht um das Geld ging, das bald ihr gehören sollte. Gerade in den letzten Tagen hatte sie erfahren, dass es wichtigere Dinge auf der Welt gab. Sie reichte Henry das Testament zurück.
    „Wird William Blackhawk jetzt der Prozess gemacht?” fragte sie.
    „Das wäre unzweifelhaft der Fall, wenn er noch am Leben wäre. Er stürzte vor zwei Jahren mit seinem Privatflugzeug ab. Dann ist da noch sein Sohn Dillon. Er hat Wolf River verlassen, als er siebzehn war, und niemand hat seitdem von ihm etwas ge hört. Ihre Brüder Rand und Seth überlegen, auch nach ihm zu forschen. Sie wollten das vorher aber gemeinsam mit Ihnen besprechen.”
    Die nummerierten Punkte schienen alle miteinander verbunden zu sein, das Bild hatte sich zusammengefügt. Clair atmete ein paar Mal tief durch, bevor sie fragte: „Und wann werde ich meine Brüder sehen?”
    Henry lehnte sich in seinen Schreibtischsessel zurück, faltete die Hände und schmunzelte.
    „Wie wär’s jetzt gleich?”
    „Das meinen Sie doch nicht im Ernst.” Clair hielt den Atem an. Es konnte nicht ernst gemeint sein. Sie sah Hilfe suchend zu Jacob hinüber.
    Der beugte sich vor und legte ihr beruhigend seine Linke auf ihre Hand. „Es stimmt. Sie sitzen draußen und warten.”
    Clair drehte sich zur Tür um. „Da draußen”, fragte sie verwirrt, „die ganze Zeit schon?”
    „Wir dachten, es ist besser, wir sagen es dir erst jetzt, nachdem wir über alles gesprochen haben”, erklärte Jacob geduldig.
    Ihr wurde heiß und kalt. Sie wollte etwas sagen, aber sie brachte kein Wort heraus.
    „Könnten Clair und ich

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