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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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standen, „… machen Sie es sich doch bequem. Ich bin sofort wieder da.”
    „Ich warte lieber draußen”, sagte Jacob zu Clair, als Henry Barnes das Büro verlassen hatte. „Das hier ist eine Familienangelegenheit und …”
    „Bleib hier, Jacob”, unterbrach ihn Clair und hielt ihn am Arm. „Bitte! Ich weiß nicht, ob ich das allein durchstehe.” Sie war nahe daran gewesen zu sagen: Ich brauche dich. Aber obwohl sie eigentlich genau das meinte, sprach sie es lieber nicht aus. Jacob den Eindruck zu geben, sie klammere sich an ihn, würde alles nur noch schwieriger machen.
    Clair setzte sich in einen der Sessel, die Henry ihnen angeboten hatte. Jacob inspizierte unterdessen eine Modelleisenbahn, die er in einer Ecke des Büros entdeckt hatte. Es war die bis ins letzte Detail naturgetreue Nachbildung einer kompletten Bergarbeiterstadt aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert. Sie war faszinierend. Nicht einmal die Messingglocke auf der Lokomotive fehlte. Jacob sah den Schalter, mit dem man vermutlich die Anlage in Betrieb setzen konnte, und es juckte ihm so sehr in den Fingern, es zu tun, dass er seine Hände lieber in die Hosentaschen schob. Clair, die seine jungenhafte Freude an dem Spielzeug bemerkt hatte, konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    Ansonsten war ihr eher zum Heulen zu Mute. Sie waren an diesem Tag das letzte Stück der Strecke, von einer kurzen Unterbrechung zum Essen und zum Tanken abgesehen, durchgefahren. Clair hatte keine weiteren Abstecher mehr vorgeschla gen. Sieben Stunden hatten sie schweigend nebeneinander ge sessen. Den Gedanken, dass dieses vermutlich ihr letzter Tag zusammen war, hatten sie wohl beide. Clair war bewusst, dass dieser Tag ihr Leben verändern konnte. Sie wusste nur noch nicht, auf welche Weise. Und Jacob würde wieder an seinen gewohnten Platz zurückkehren.
    „So, das hätten wir.” Henry kam mit einem Tablett, auf dem drei dampfende Kaffeebecher und eine Schale mit Keksen stand, zurück. „Ich muss mich entschuldigen. Meine Sekretärin hat heute Nachmittag frei. Sie ist auf einem Basar und treibt Spenden für unsere neue Gemeindebücherei ein.”
    Er stellte das Tablett ab und nahm hinter dem Schreibtisch auf einem wuchtigen Ledersessel Platz. „Kommen wir zur Sache. Ich will Ihnen an dieser Stelle nur die grundlegenden Zusammenhänge nennen, soweit Sie sie noch nicht von Jacob erfahren haben.
    Ihre Brüder haben sich - verständlicherweise - vorbehalten, Ihnen die Einzelheiten persönlich zu erzählen.”
    Ihre Brüder! Clair konnte die Spannung kaum noch aushalten. Sie war dabei, Dinge über sich selbst zu erfahren, von denen sie ihr ganzes bewusstes Leben hindurch nichts geahnt hatte.
    „Sie wurden”, begann Henry, „am 23. September vor fünfundzwanzig Jahren als Elizabeth Marie Blackhawk geboren. Ihre Eltern waren Jonathan und Norah Blackhawk. Ihre beiden Brüder, Rand Zacharius und Seth Ezekiel, waren zu diesem Zeit punkt neun beziehungsweise sieben Jahre alt. Die Familie lebte auf einer kleinen Pferderanch etwas außerhalb der Stadt.”
    „Ich habe meinen Geburtstag bisher immer am 29. August ge feiert”, sagte Clair leise.
    Henry hielt ihr einen aufgeschlagenen Aktenordner über den Schreibtisch hinweg hin. Ihr Blick fiel auf ihre Geburtsurkunde: Geboren am 23. September, 15 Uhr 47, in Wolf River, Gewicht: 3261 Gramm, Augenfarbe: blau. Die Geburtsurkunde, die bisher zu ihren persönlichen Papieren gehörte und Paris als Geburtsort angab, war eine Fälschung.
    „Die Kopie eines Zeitungsausschnitts über den tragischen Unfall Ihrer Familie habe ich Ihnen ja bereits zukommen lassen”, fuhr der Notar fort und zog dabei das Original aus dem Ordner. „Der Wagen, in dem sich Ihre Eltern, Sie und ihre Brüder befanden, kam auf der Heimfahrt in einem Unwetter von der Straße ab und stürzte die Böschung hinab in ein Flussbett. Ihre Eltern starben noch an der Unfallstelle. Wie Sie aus dem Datum auf der Zeitung ersehen, waren Sie selbst damals zwei Jahre alt und Ihre Brüder elf und neun.”
    „Hier steht, alle Wageninsassen seien ums Leben gekommen”, unterbrach Clair ihn. „Wie ist das möglich?”
    Henrys Miene verfinsterte sich. „Das ist das Ergebnis eines Komplotts, das so unglaublich klingt, dass zunächst niemand den geringsten Verdacht schöpfte.”
    „Ein Komplott?”
    „Die erste Person an der Unfallstelle war der Sheriff von Wolf River, Spencer Radick. Der hatte nach dem ersten Augenschein tatsächlich angenommen, dass alle Insassen in

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