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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Blossomville.’”
    Tränen standen in Victorias Augen. „Oliver, mein Baby! Wo sind bloß all die Jahre geblieben? Und sieh dir unsere wunderschöne Clair an.”
    Herzzerreißend seufzend blickten die beiden Mütter auf die Braut. Clair hätte am liebsten laut aufgeschrien. Sie hatte diese ganze Rührseligkeit satt. In den letzten Wochen waren bei Josephine und Victoria so viele Tränen geflossen wie sonst beim ge samten weiblichen
    Publikum in einem Konzert der Back Street Boys.
    Im nächsten Moment schössen ihr allerdings selbst die Tränen in die Augen. Das hatte aber einen völlig anderen Grund. Evelyn hatte sie mit einer Nadel gestochen.
    „Da hast du es, Vickie! Jetzt fängt Clair auch noch an zu weinen.” Josephine nahm entschlossen Victoria die Zeitung aus der Hand und legte sie beiseite. „Du kannst das später lesen”, sagte sie zu Clair. „Jetzt müssen wir uns beeilen. Der Tisch bei Season’s ist für halb zwölf bestellt.”
    Clair wollte etwas antworten, aber Evelyn kam ihr zuvor: „Also, so kann ich nicht arbeiten.
    Ich muss das hier in Ruhe fertig machen. Die Schuhe müssen auch noch anprobiert werden.
    Könnten Sie nicht schon vorgehen, und Clair kommt dann nach, wenn wir fertig sind?”
    „Das wird wohl das Beste sein.” Josephine trat zu ihrer Tochter und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich schicke dir Tho mas wieder hierher, Liebes, damit er dich abholt. Und ruf kurz an, wenn ihr losfahrt, dann kann ich für dich schon etwas bestellen.”
    Während Evelyn Josephine und Victoria hinausbegleitete, blickte Clair ein weiteres Mal auf die Wanduhr. Nur noch acht undsiebzig Stunden und neunundzwanzig Minuten. Jetzt war ihr wirklich zum Heulen zu Mute, und das lag nicht an den stechenden Nadeln.
    Jacob Carvers Laune war auf dem Tiefpunkt. Dafür gab es mehrere Gründe. Erstens: Es war unerträglich heiß und stickig in seinem Auto. Zweitens: Seit vierundzwanzig Stunden hatte er kein Bett mehr gesehen, weil er von New Jersey bis hierher ohne Pause durchgefahren war.
    Und drittens: Er saß jetzt bereits seit zwei Stunden schwitzend im Wagen, den er vor einem Geschäft für Brautmode geparkt hatte, und starrte auf die Eingangstür, ohne dass sich dort auch nur der Schatten der Frau zeigte, auf die er wartete.
    Was, zum Teufel, kann man zwei Stunden lang in so einem Laden treiben? fragte er sich.
    Nicht, dass es ihn wirklich interessierte.
    Jacob griff in die Kühltasche, die neben ihm vor dem Beifahrersitz stand, holte eine Wasserflasche heraus und setzte zu einem langen Schluck an. Es gab ein paar Dinge, mit denen er nie etwas zu tun haben wollte. Alles, was mit Heirat und Ehe zusammenhing, gehörte unbedingt dazu. Und Frauen, deren Leidenschaft es war, Einkaufsorgien zu veranstalten, mit Sicherheit auch.
    Aber es half nichts. Er hatte von Lucas Blackhawk den aus drücklichen Auftrag erhalten, Clair Beauchamp nur dann anzusprechen, wenn sie allein war. Vor einer halben Stunde hatte ihre Mutter das Geschäft verlassen, und da ihm inzwischen klar ge worden war, wie kurz die Leine war, an der die Beauchamps ihre Tochter hielten, war dies vielleicht die einzige Gelegenheit, die sich ergab.
    Es fiel ihm nicht schwer, sich vorzustellen, was passieren wür de, wenn Mommy und Daddy Beauchamp mitbekämen, dass ein zwielichtiger, langhaariger Kerl sich ihrem Juwel Clair näherte. Er hätte die Cops auf dem Hals, und ehe er auch nur einen Ton sagen könnte, würde er sich hinter Gittern wieder finden. Ob es einen legalen Grund gäbe, ihn einzusperren oder nicht, spielte dabei keine Rolle. Wer genug Geld und Ansehen hatte, hatte auch das Gesetz auf seiner Seite.
    Er hatte aber nicht die geringste Lust darauf, in Polizeigewahrsam genommen zu werden.
    Er liebte seine Freiheit über alles. Er mochte auch seinen Job als Privatdetektiv, und er machte ihn gut. Er kassierte sein Honorar, wenn er einen Auftrag abge wickelt hatte, stieg in den Wagen, und weg war er wieder.
    Das Gebiet, auf das er sich spezialisiert hatte, führte ihn kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten. Es war das wahrscheinlich schwierigste und sensibelste Gebiet: die Suche nach vermissten Personen. Seine Wohnung in New Jersey sah er nur selten. Aber das machte ihm nichts aus. Er war gern unterwegs - und er war gern schnell unterwegs.
    Das richtige Auto dafür hatte er, einen Charger, Baujahr 68, den er eigenhändig und mit großer Liebe frisiert hatte, und der weniger als sechs Sekunden brauchte, um von null auf hundert zu

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