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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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sein. Der hätte nicht mal eine Melodie halten können, wenn sie aus einem Ton bestanden hätte.
    Paddel unterbrach sein Gelächter nur, um zu sagen: »Ich wußte noch, daß du was vorhast. Zwar nicht das Übliche, aber du suchst immer noch nach jemandem, der dir hilft, dich aus deiner Lage zu befreien.«
    »Mist. Ich wollte nur mal kurz vor die Tür. Dean macht mich wahnsinnig, und der Tote Mann schläft nicht, weil er erwartet, daß Glanz Großmond was unternimmt, und er die Neuigkeiten nicht versäumen will. Ich bezweifle, daß jemand es auch nur halb solange mit den beiden aushalten würde wie ich.«
    »Ja, du hast wirklich ein schweres Leben.« Er schnaubte verächtlich. »Du tust mir wirklich von ganzem Herzen leid. Weißt du was: Wir machen einen Handel. Ich nehme deine Bude, und du meine. Und Billie bekommst du noch obendrein.« Billie war seine aktuelle Flamme, eine winzige Blondine mit einem Temperament, das für eine ganze Legion Rothaariger gereicht hätte.
    »Entdecke ich da einen resignierten Ton in deiner Stimme?«
    »Einen Ton? Nein. Du hörst die ganze verdammte Oper.«
    »Trotzdem, vielen Dank. Vielleicht nächstes Mal.« Eierkopfs Wohnung war ein Einzimmerapartment, in dem nicht genug Möbel standen, um Besuch zu empfangen. Ich hatte in solchen Buden gehaust, bevor ich einen Volltreffer gelandet und mir diese Hütte gekauft hatte, die ich mit dem Toten Mann teilte.
    Eierkopf steckte die Daumen in den Gürtel, grinste und nickte. Dann nickte er und grinste. Ein Grinsen macht sein Gesicht zum achten Weltwunder. Sollte er mal zu lange grinsen, wird die Krone es wohl zu einem Nationaldenkmal ausrufen. Er behauptet, er wäre vollkommen menschlich, aber bei seiner Größe und seinem Aussehen drängt sich einem der Verdacht auf, daß ein bißchen Troll- oder Gigantenblut in seinen Adern fließt. »Solange du nicht reif für diesen Deal bist, Garrett, hab ich wenig Mitleid mit dir.«
    »Ich hätte in eine zweitklassige Schnapsbude gehen, mein Leid in scharfem Fusel ertränken und mein Herz irgendwelchen mitfühlenden Fremden ausschütten können. Aber nein, ich mußte ja hierherkommen ...«
    »Mir soll's recht sein«, mischte sich Paddel ein, als ich das mit den scharfen Schnäpsen erwähnte. »Laß dich bloß nicht aufhalten.«
    Ich hatte ihn sowieso nie als Freund betrachtet. Er war sozusagen eine Dreingabe zu meinem Freund Morpheus. Obwohl dessen Freundschaft schon verdächtig genug sein kann. »Du nimmst der Freudenhöhle die Freude, Paddel.«
    »He, Garrett. Hier hat der Bär getanzt, bis du reingekommen bist.«
    Eierkopfs Kumpel Riffer gurgelte nicht mal mehr, sondern paffte wie ein Vulkan und grinste. Ich bekam den Rauch ja nur aus zweiter Hand ab, aber ich war selbst kurz davor zu summen. Ich verlor den Überblick über das, was ich sagte, und fragte mich, warum man den Laden Freudenhöhle nannte. Der Name wirkte viel zu exotisch für diese vegetarische Grotte.
    Riffer kam plötzlich hoch wie von der Tarantel gestochen und schoß zur Tür. Seine Füße schienen den Boden nicht zu berühren. Ich habe noch nie erlebt, daß Gras bei jemandem so stark wirkte. »Wo hast du den denn aufgestöbert?« fragte ich Zarth.
    »Riffer? Der hat mich aufgestöbert. Er und ein paar andere Kerls wollen die Musiker organisieren.«
    »Sprich nicht weiter.« Ich konnte mir ihr Interesse an Eierkopf lebhaft vorstellen. Zarth verdient sein Geld damit, Leute zu überzeugen. Seine Technik umfaßt unter anderem das Verbiegen von Gliedmaßen in unnatürliche Richtungen.
    Verschwommen sah ich mehrere Morpheus Ahrms die Treppe von seinem Büro herunterkommen. Sie starrten Riffer hinterher. Morpheus hatte gehört, daß ich da war. Paddel hatte ihn durch das Sprechrohr benachrichtigt, das vom Tresen zu seinem Büro nach oben führte. Durch den ganzen Qualm war es schwer zu erkennen, aber ich glaube, Ahrm wirkte verärgert.
    Morpheus ist ein Mischling, halb Dunkler Elf, halb Mensch. Die elfische Hälfte dominiert. Er ist klein, gepflegt und sieht sündhaft gut aus. Und er sündigt auch gern, so oft er kann, mit jeder verheirateten Frau, die ihm zwischen die schlanken Finger kommt. Er hat sich einen bleistiftdünnen Schnurrbart wachsen lassen und trägt sein schwarzes Haar glatt zurückgekämmt. Gekleidet ist er immer todschick, obwohl ein Typ wie er selbst in selbstgestrickten Pullundern gut aussehen würde. Er kam auf uns zu und zeigte beim Lächeln seine spitzen Zähne.
    »Was soll denn das Ding da unter deiner Nase

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