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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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KAPITEL 1
    »Spiele in Spielen: Das ist das ganze Leben. Und Gott zählt die Punkte.«

Pastor A_Dude, Archiv: »Von der Kanzel«
    D_Light saß in seiner Duschwanne, fiel nach vorn und übergab sich erneut. Das stechend riechende Erbrochene färbte sich hellrosa, als es sich mit dem EasyClean-SaniRinse™ mischte und dann im Ausguss verschwand. Er zitterte am ganzen Leib, und seine Tränen wurden davongespült. Weinend und spuckend murmelte er: »OverSoul, bitte hilf mir!«
    Er schämte sich, bevor er die Worte auch nur ausgesprochen hatte. Nicht, dass die OverSoul – die kreative Intelligenz, welche die Geschicke der Milliarden von Wesen auf diesem und anderen Planeten lenkte – Zeit oder Neigung gehabt hätte, sich mit der erbärmlichen Bettelei eines unbedeutenden Kleinkinds abzugeben, das in seiner Dusche vor sich hin plapperte. Aber er wusste sich nicht mehr zu helfen. Trotz des heißen, zähflüssigen, peelenden, bakterienbeladenen Wassers, das auf ihn niederprasselte, zitterte er unbeherrscht. So etwas war ihm noch nie passiert. Vielleicht reagierte er auf eine der Drogen in seinem System. Vielleicht war er dabei zu sterben. Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er nicht starb.
    Herr, die Parameter deiner lebenswichtigen Organe weichen von deiner persönlichen Geschichte ab, liegen jedoch noch gut innerhalb der normalen Werte für deine Spezies. Sämtlichen erhältlichen Daten zufolge besteht zurzeit nicht die Gefahr des Erlöschens
. Die beruhigende Stimme seines Vertrauten schob sich sanft in sein Bewusstsein.
Herr, soll ich dir ein Beruhigungsmittel verabreichen?
    D_Lights Vertrauter, ein pechschwarzer Kater namens Smorgeous, saß still neben der Dusche, die Augen ausdruckslos auf seinen menschlichen Herrn gerichtet. Wie jeder gute Diener war er immerzu darum bemüht, die Bedürfnisse seines Herrn vorauszuahnen.
Mountain Sunset ist reduziert, 343 Punkte pro Dosis. Du hast 11,3 Dosen dieser Droge pro Monat benutzt. In den letzten sechs Monaten also durchschnittlich …
    Smorgeous, nicht jetzt! Sei einfach ruhig!
D_Light schickte die Botschaft wortlos zurück. Ein leises
Ping!
hallte durch sein Bewusstsein; Zeichen dafür, dass Smorgeous verstanden hatte und den Kontakt zu seinem Herrn erst bei einem Notfall wieder aufnähme.
    Vertraute konnten die Gedanken ihrer Herren lesen und ihnen ihrerseits Gedanken senden, und obwohl das eigentlich nützlich sein sollte, irritierte es D_Light manchmal, insbesondere, wenn es ihn nach Stille verlangte. Leider hatte D_Light sich die Schnittstelle erst spät in den Gehirnstamm einpflanzen lassen, sodass sich der telepathische Input seines Vertrauten nur schwer auf natürliche Weise mit seinen eigenen Gedanken vernetzen konnte – was in scharfem Kontrast zu Menschen stand, die ihre Schnittstelle bei der Geburt erhalten hatten. Für sie war die Stimme ihres Vertrauten Teil ihrer selbst, im Wesentlichen eine Erweiterung des eigenen Bewusstseins. Für ihn fühlte sich Smorgeous nach wie vor wie ein fremdes Wesen an, das in seinem Kopf lebte – ein fremdes Wesen, das gern in seine Privatsphäre eindrang; besonders nervtötend dann, wenn D_Light einfach bloß allein sein wollte, wie jetzt.
    Er wollte sich innerlich dadurch beruhigen, dass er sich in eine Entspannungstrance versetzte, sich auf den Rhythmus seines Atmens und das Gefühl und Geräusch der Dusche konzentrierte, wie sie über ihm pulsierte.
Eins, entspannen … zwei, entspannen … drei, entspannen
… Wie einen langsamen Trommelschlag rezitierte er das Mantra. Eine simple und effektive Weise, sich ohne Drogenkick zu entspannen, eine Technik, die er lange vor der Implantation seines Vertrauten erlernt hatte. Obwohl fast immer Erhaltungsmedikamente im System eines Spielers vorhanden waren, könnte die heimliche Einnahme einer Droge zurErzielung eines gewünschten Effekts – Aufputschen genannt – im Falle eines erkennbaren Missbrauchs eine Verletzung seines Gesundheitsvertrags darstellen. In letzter Zeit hatte er zu viele dieser Drogen genommen, und obwohl Smorgeous ihn noch nicht vor einer Vertragsverletzung gewarnt hatte, hielt D_Light es für weiser, die nächsten Tage eine Pause einzulegen.
    Er wiegte sich jetzt in der Duschwanne hin und her. »Tut mir leid, tut mir so, so leid!« Das Rauschen des Duschwassers nahm seine Worte mit und ertränkte sie.
    Er benötigte mehrere Minuten dieser Übung, bevor er sich wieder bis zu einem gewissen Grad beruhigt hatte und seine Übelkeit nachließ. Erst da

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