Heisses Rendezvous mit dem Boss
den Männerjeans und dem Souvenir-T-Shirt etwas befangen. Außerdem fand sie es erregend, Lorenzos Kleidung zu tragen. Doch zu ihrer Erleichterung trugen auch Lorenzos Bekannte Jeans.
„Sie sind bestimmt Sophy“, sagte Charlotte Wilson freundlich, als sie und ihr Mann Rob sich vorstellten.
Dann hatte Lorenzo also von ihr erzählt? Sophy fand es selbst absurd, wie warm ihr bei dieser Erkenntnis ums Herz wurde. Lorenzo erzählte, dass das ältere Paar eines der größten Weingüter besaß und einen seiner Erzeuger mit Trauben belieferte. Sie unterhielten sich über Wein, Essen und Geschäftliches.
„Kennen Sie Lorenzo schon lang?“, fragte Sophy, während Lorenzo und Rob sich über die Bar unterhielten.
„Seit fünfzehn Jahren“, antwortete Charlotte.
Fast hätte Sophy sich an ihrem Wein verschluckt. Endlich einmal jemand, der etwas über Lorenzo wissen musste!
Die ältere Frau lächelte, als hätte sie ihre Gedanken erraten. „Lorenzo hat bei uns als Erntehelfer gearbeitet, seit er fünfzehn war und nicht wusste, wo er in den Ferien hinsollte. Ich wollte ihn immer ein bisschen verwöhnen, doch das ließ er nicht zu. Also habe ich ihm immer etwas zu essen in seine Unterkunft gestellt. Später hat Alex dann auch mitgearbeitet, das hat ihm dann wohl mehr Spaß gemacht.“
Sophy schluckte. „Da hatte er aber großes Glück, dass er für Sie gearbeitet hat.“
„Er hat auch noch auf einem anderen Weingut gearbeitet, als er noch auf der Schule war, dem Gut der McIntoshs.“ Charlotte schüttelte den Kopf. „Ich kenne keinen anderen Menschen, der so ehrgeizig auf seinen Erfolg hingearbeitet hat. Und er hat es ja auch geschafft.“
Ja – aber war Lorenzo auch glücklich? Sophy befürchtete immer stärker, dass Lorenzo tief in seinem Innern unglücklich war.
„Jetzt hat er in diese Bar investiert, und wer weiß, was er als Nächstes tun wird?“, fragte Charlotte. „Er ist als Unternehmer einfach ein Naturtalent und unglaublich geschäftstüchtig.“
„Worüber sprecht ihr?“, wollte Lorenzo in diesem Moment wissen.
„Über dich“, erwiderte Charlotte lächelnd. „Wirst du dich jemals zufrieden zurücklehnen?“
„Ich möchte mich nicht langweilen.“
Sophy rang sich ein Lächeln ab, als die andere Frau lachte. Ja, Lorenzo stand einfach nie still und war immer auf der Suche nach dem nächsten Projekt, nach einer neuen Herausforderung. Und mit Frauen macht er es genauso, rief sie sich in Erinnerung. Das durfte sie niemals vergessen.
„Wusstest du, dass Jayne McIntosh zu verkaufen versucht?“, fragte Rob jetzt. „Bestimmt bereut ihr Vater es jetzt, dich nicht unterstützt zu haben.“
„Wärst du daran interessiert, Jaynes Weingut zu erwerben, Lorenzo?“, fragte Charlotte leise.
Sophy hatte den Eindruck, dass Lorenzo plötzlich sehr angespannt war. Wer ist diese Jayne? überlegte sie. Gehörte sie zu den McIntoshs, für die er gearbeitet hatte?
„Nein, ich glaube nicht“, erwiderte er. „Wir bekommen bereits genug geliefert, und ich möchte lieber an anderer Stelle expandieren.“
„Ziemlich dumm von ihm, damals nicht mit einzusteigen …“, meinte Rob.
Lorenzo zuckte die Schultern. „Er hat eben getan, was er für das Beste hielt.“
„Damit hat er einen Fehler begangen“, sagte Charlotte leise.
„Nein“, entgegnete Lorenzo mit undurchdringlicher Miene. „Eigentlich hat er mir einen Gefallen getan: Er hat dafür gesorgt, dass ich noch heftiger gekämpft habe.“
„Du hast doch ohnehin schon so hart gekämpft“, fand Charlotte.
Da lachte Lorenzo und legte der älteren Frau die Hand auf die Schulter.
Die Fahrt in dem schnittigen großen Leihwagen dauerte nur zehn Minuten, und trotzdem war Sophy eingeschlafen, bevor Lorenzo geparkt hatte. Er schaltete den Motor ab und betrachtete sie im schwachen Mondlicht.
Ihre blonden Locken sahen wie immer perfekt aus. Doch nun wusste er, dass sie sich tatsächlich von ganz allein so legten wie die Haare eines Hollywoodstars: Sophy benutzte nicht mal einen Fön für den Bob, der sich auf ihren Schultern in feinen Locken kringelte. Einfach perfekt.
Ja, so war sie, doch sie schien es nicht zu wissen. Stattdessen versuchte sie, immer noch mehr zu erreichen und alles für alle zu tun. Würde sie sich doch nur entspannen und einfach sie selbst sein. Denn Sophy war einfach toll – innerlich wie äußerlich.
Lorenzo stieg aus, ging um den Wagen herum und weckte sie sanft auf.
„Oh, entschuldige bitte.“ Sie sah ihn aus ihren großen
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