Heisses Rendezvous mit dem Boss
pelzige Zähne sicher auch egal?“
Lorenzo lachte. „Keine Sorge, es gibt dort Läden, wo man auch eine Zahnbürste kaufen kann.“
Sie flogen nach Christchurch, wie Sophy bald merkte. Daran war nichts auszusetzen: Die Stadt gefiel ihr, und sie war dort lange nicht mehr gewesen. Doch nach der Landung führte Lorenzo sie zu einem Mietwagen und fuhr mit ihr Richtung Norden.
„Wohin fahren wir?“, wollte Sophy wissen.
„Ich sagte doch: Das wirst du schon sehen.“
Nach etwa einer Dreiviertelstunde glaubte Sophy, es erraten zu haben. Sie fuhren durch Waipara, das Teil des Weinbaugebietes war.
„Fahren wir auf ein Weingut?“
„Nein.“
Sie fuhren noch eine Stunde und kamen an einem Fluss und den bizarr aussehenden Keulenlilien vorbei. Einige Schafe weideten auf den Wiesen. Und dann waren sie da – in Hanmer Springs, einem Kurort in den Bergen mit heißen Thermalquellen. Lorenzo verlangsamte das Tempo und lenkte den Wagen auf die Hauptstraße des Dorfes.
„Siehst du? Auf der rechten Seite ist ein Laden mit Bademoden. Ich wäre für das Modell mit Leopardenmuster“, sagte er. „Links gibt es einen kleinen Supermarkt, da bekommst du eine Zahnbürste und andere wichtige Dinge. Und die Bäckerei da drüben verkauft den besten Kuchen des ganzen Landes.“
Sophy musste lachen. „Es ist also alles da, was man braucht.“
„Genau. Ich muss jetzt zurück nach Waipara, wo ich ein paar Termine habe.“ Lorenzo fuhr einen Hügel halb hinauf und hielt an. „Und du bleibst hier.“
Eigentlich hatte sie sich etwas anderes erhofft … Sie stieg aus und folgte ihm zu dem hübschen Holzhäuschen, war jedoch zu enttäuscht, um es wahrzunehmen.
Drinnen öffnete Lorenzo den großen Koffer, in dem sich – sorgsam verstaunt – ihr Werkzeug, das gesamte Material und die angefangenen Schmuckstücke befanden. Sophy war sprachlos.
„Ich werde nicht zulassen, dass du dir diese einmalige Gelegenheit entgehen lässt“, sagte er sanft und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Nicht einmal zugunsten von leidenschaftlichem Sex mit mir. Und jetzt gib mir dein Handy.“
Als Sophy es ihm reichte, schaltete er es aus und schob es sich in die Hosentasche. „Jetzt hast du keine Ausrede mehr – du musst die Schmuckstücke fertigstellen.“ Sein strenger Gesichtsausdruck wurde sanfter, als er hinzufügte: „Ich habe für dich um vier Uhr im Wellnesszentrum einen Termin vereinbart – für Massage und alles, was du dir sonst noch wünschst.“
„Wirklich?“ Sofort stieg ihre Stimmung.
„Ja.“ Lorenzos Augen funkelten. „Aber bis dahin darfst du nichts tun außer arbeiten – wirklich nichts . Abgemacht?“
„Ja, danke“, erwiderte Sophy, trotz allem ein wenig enttäuscht, da sie sich so heftig nach ihm sehnte, dass es fast wehtat. Sie hatte ihr gesamtes Wochenende neu organisiert, um mit ihm zusammen zu sein, und jetzt würde sie nur an ihrem Schmuck arbeiten. Aber eines Tages würde sie ihm sicher dankbar dafür sein.
Lorenzo küsste sie und löste sich viel zu schnell wieder von ihr, aber immerhin mit einem gewissen Widerstreben. „Nichtsaußer arbeiten“, wiederholte er.
Sophy rang sich ein Lächeln ab und blickte ihm nach, als er zum Wagen ging. Dann rief sie: „Kommst du nachher wieder?“
„Oh ja, verlass dich drauf“, antwortete er.
Als Lorenzo weggefahren war, betrachtete sie die ausgebreiteten Sachen. Sie hatte den ganzen Samstag und den ganzen Sonntag Zeit. Niemand würde klingeln oder sie anrufen. Plötzlich fühlte Sophy sich wie befreit: Voller Begeisterung und Selbstbewusstsein betrachtete sie ihre bisherige Arbeit, ihre Notizen und Entwürfe. Jede Entscheidung wurde gründlich bedacht, denn sie wollte, dass die einzelnen Stücke zwar einzigartig waren, doch es sollte sich ein roter Faden durch die Kollektion ziehen.
Als irgendwann das Telefon des Ferienhäuschens schrillte, zuckte Sophy zusammen. Es war Lorenzo, der sie an ihren Termin im Wellnesszentrum erinnerte.
„Ist es denn schon so spät?“ Überrascht blickte sie auf die Uhr.
Er lachte leise. „Du warst völlig in deine Arbeit vertieft, stimmt’s?“
Sophy lächelte. „Ja“, bestätigte sie. „Danke.“ Diesmal meinte sie es ehrlich.
Auf dem Weg zum Wellnesszentrum kaufte sie sich noch schnell einen Bikini – keinen mit Leopardenmuster, sondern einen, der genau den tiefroten Farbton hatte wie ein großer Teil des Graffitos in Lorenzos Hinterhof.
Im Wellnesszentrum entschied Sophy sich für eine Gesichtsbehandlung mit
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