Heisses Rendezvous mit dem Boss
war seine Kehle plötzlich wie zugeschnürt. „Du trägst ja ihre Kette.“
„Ja. Sie ist wunderschön, nicht wahr? Ich habe sie neulich Abend sofort gekauft, damit Sophy möglichst bald mit einem Verkauft-Schild belohnt würde. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen, die Sachen gingen ja weg wie warme Semmeln!“ Sie lächelte.
Eigentlich hätte ich das tun sollen, dachte Lorenzo. Doch er hatte zu sehr an sich selbst gedacht. „Du bist ihr wirklich eine gute Freundin.“
„Sie ist aber auch einfach toll. Ich freue mich, dass ich endlich einmal etwas für sie tun kann. Sophy tut so viel für andere!“
„Ja.“ Das stimmte. Für die Menschen, die sie liebte, war ihr kein Aufwand zu viel – auch nicht für ihn. Lorenzo spürte, wie sich in seinem Innern etwas zusammenzog. Sophy war bereit, ihn so zu nehmen, wie er war – ohne Bedingungen. Sie war einfach zu großherzig, doch das würde er ihr in Zukunft nicht mehr durchgehen lassen, egal, was es ihn kosten würde. Denn Sophy glücklich zu sehen war ihm wichtiger als alles andere.
„Ich möchte ein paar Dinge für sie tun“, sagte er. „Würdest du mir dabei helfen?“
Durchdringend sah Rosanna ihn an. „Was für Dinge ?“
„Absolut geheime.“
„Absolut geheime Dinge, für die man eine Menge Geld ausgeben muss?“
„Genau“, bestätigte Lorenzo.
„Wenn das so ist, dann steht dir ab jetzt eine überaus kompetente Assistentin zur Seite.“
„Toll.“ Er hätte gelacht, wenn er nicht solche Angst gehabt hätte.
13. KAPITEL
Sophy ließ sich von Lorenzo zu ihrem Sitz führen. Vier Tage nach dem Unfall hätte er sie am liebsten noch immer in Watte gepackt.
„Bist du sicher, dass du dieses Risiko ein zweites Mal eingehen möchtest?“, fragte er.
„Das erste Mal hat es sich sehr gelohnt“, erwiderte sie. „Und diesmal hast du mich ja wieder nicht nach meinem Pass gefragt.“
Lächelnd zog er ihren und seinen Pass aus der Tasche.
Sophy war verblüfft. „Der war doch bei meinen Eltern! Bist du etwa dort eingebrochen?“
„Nein, Einbrüche waren noch nie meine Stärke“, erwiderte Lorenzo gelassen.
„Hör schon auf! Du bist zu allem in der Lage, was du dir in den Kopf setzt. Es ist schon fast unheimlich.“
„Hast du etwa Angst?“ Ernst sah er sie an.
Sophy erwiderte seinen Blick. „Ganz im Gegenteil – eigentlich hoffe ich darauf, dass du mich zum Mitglied im Mile High Club machst, wenn ich mich dir in den Lüften hingebe.“
Lorenzo lachte, doch sie meinte es ernst: Seit dem Unfall hatten sie sich zwar geküsst, aber nicht miteinander geschlafen. Sophys Sehnsucht, sich endlich wieder mit ihm zu vereinen, nahm immer mehr zu. Denn sie spürte eine gewisse Distanz, als würde Lorenzo etwas von ihr fernhalten.
„Geht es wieder nach Hanmer Springs?“, wollte sie wissen, doch er lächelte nur vielsagend.
Als sie nach der Landung in Christchurch mit einem Mietwagen Richtung Norden fuhren, war Sophy sicher, dass sie richtig gelegen hatte. Das war ihr sehr recht, denn sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als Lorenzo noch einmal in dem wunderbar warmen Wasser zu lieben.
Doch dann bog er zu früh ab und kurz darauf ein zweites Mal, auf eine Schotterstraße. Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts eine jener vor hundert Jahren erbauten Kirchen auf, die weit entfernt von einer Ortschaft inmitten von Feldern lagen.
Lorenzo stellte den Motor ab. Er war so blass, dass Sophy sich Sorgen machte.
Dann wandte er sich zu ihr um und fragte: „Möchtest du meine Frau werden?“
Sophy blinzelte überrascht, denn mit dieser Frage hatte sie überhaupt nicht gerechnet. „Ja. Natürlich will ich!“, sagte sie dann, und ihr Herz schlug so heftig, als könnte es jeden Moment zerspringen.
Doch Lorenzo lächelte nicht und wirkte noch immer genauso angespannt. „Und wirst du auch jetzt sofort meine Frau werden?“
Sprachlos blickte Sophy zur Kirche. „Jetzt sofort?“, wiederholte sie dann.
„Ja.“ Noch immer war seine Miene starr und undurchdringlich.
„Natürlich!“, erwiderte sie sofort.
„Bist du dir wirklich ganz sicher?“
„Ja.“ Sophy nickte energisch. „Bist du dir denn sicher?“
Lorenzos plötzliches Lächeln war so strahlend wie die Sonne, die durch eine graue Wolkendecke brach. Er stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete die Beifahrertür.
Langsam stieg auch Sophy aus und sah Lorenzo an, der ihre Hand nahm und sie zur geschlossenen Eingangstür der Kirche führte.
„Wir können doch jetzt nicht hier
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