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Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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noch am Leben zu sein. Er glaubte zu spüren, wie die kalte Flüssigkeit des Toxins durch seine Adern rann. Hatte er sich alles nur eingebildet?
    Ein Blinken am Rande seines Gesichtsfeldes lenkte ihn ab: das Interface des Kommandochips. Da er nicht oft auf die Alpha-Dateien und Kommandocodes Zugriff nehmen musste, vergaß er manches Mal, dass der Chip in seinem Schädel saß. Das war auch besser so, da er beim Erscheinen des Interfaces immer wieder daran erinnert wurde, dass Sarah McCall durch die Manipulation vermutlich eine Zeitbombe eingesetzt hatte.
    In seinem Gesichtsfeld erschien ein Status-Fenster mit der Angabe: TOXIN ERKANNT. ANTI-NANITEN ANGEPASST. AUSFÜHRUNG ERFOLGREICH. ORGANISCHES SYSTEM GEREINIGT.
    Das Begreifen kam nur langsam. Der Chip hatte ihm das Leben gerettet. Zu so etwas war er allerdings gar nicht in der Lage. Oder sollte es nicht sein. McCall! Sie hatte mehrfach gesagt, dass er den Kommandochip noch dringend benötigen würde. Doch wie hatte sie das voraussehen können?
    Er verwarf die Gedanken und richtete sich vorsichtig auf. Wie lange hatte er geschlafen?
    “Captain Cross?”, erklang eine Stimme. “Aber wie … Sie sind aufgewacht.” Paramedic Syra Pembleton starrte ihn an, wie einen Geist.
    “Wie lange war ich bewusstlos, ist die Mission erfolgreich verlaufen?” Er setzte sich vorsichtig auf, ignorierte das Schwindelgefühl und schwang die Beine von der Seite des Bio-Bettes.
    “Mehrere Tage”, antwortete Pembleton stockend. “Das Schiff fliegt gerade ins Algethi-System ein, Sir.” Erst jetzt besann sie sich auf ihre Aufgabe. Sie zog einen Handscanner hervor und las mit immer größer werdenden Augen die Anzeigen ab. “Aber das ist einfach nicht möglich. Ihre Werte hatten sich beim letzten Check stabilisiert, aber nicht verbessert. Doch jetzt sind Sie wieder völlig gesund. Und es gibt nicht einmal Muskelschwund oder Proteinschwäche aufgrund der Flüssignahrung.”
    “Was ist hier los?!” Doktor Branch betrat den Raum. Seine Augen weiteten sich. “Cap … tain Cross.”
    Jayden hatte keine Zeit dafür. Er sprang zu Boden, holte aus und rammte dem Arzt die Faust gegen das Kin. Der Mann verdrehte die Augen und sackte zusammen. “Cross an Sicherheit.”
    Es dauerte einige Sekunden, dann erklang eine tiefe Stimme. “Alpha 365 hier. Captain, Sie sind erwacht.” Es war eine Feststellung, keine Frage.
    “In der Tat. Verhaften Sie umgehend Doktor Branch, er hat versucht, mich gemeinsam mit E.C. Johnston zu töten. Sobald Sie sich darum gekümmert haben, will ich Sie mit einem bewaffneten Trupp auf der Kommandobrücke sehen. Cross Ende.” Er wandte sich Pembleton zu. “Sobald Branch in Gewahrsam ist, suchen Sie Doktor Isaak auf. Ab sofort hat er das Kommando über die Krankenstation.”
    Die verwirrte Paramedic hatte gerade noch Zeit ein “Aye, Sir”, hervorzupressen, da schloss sich auch schon das Schott hinter ihm. Auf dem Weg zur Kommandobrücke hielt Jayden kurz an einem Waffenschrank und entnahm einen Pulser. Es war an der Zeit, sich um das Problem Christopher Johnston ein für alle Mal zu kümmern.

    *

    Lieutenant Commander Tess Kensington kochte vor Wut. Die Einschätzung von Alpha 365 hatte sich als rundheraus falsch erwiesen, weshalb sie nun in ihrem eigenen Quartier unter Arrest gestellt worden war. Nicht nur, dass sie ihren Freunden und Kollegen bei der aktuellen Mission nicht helfen konnte, sie würde obendrein nach der Rückkehr des Schiffes der I.S.P. in die Hände fallen. Mehrmals hatte sie bereits versucht, Alpha 365 zu kontaktieren, nachdem er sie - in Begleitung von zwei weiteren Sicherheitskräften - hier eingekerkert hatte. Da sie auch keinen Zugriff mehr auf das interne Computernetz besaß, war sie quasi blind. Was auch immer dort draußen gerade geschah, sie würde es erst erfahren, wenn alles vorbei war.
    Wütend ging sie auf und ab, überdachte ihre Optionen. Viele waren es nicht. Selbst wenn sie aus ihrem Quartier fliehen konnte, half ihr das nicht weiter.
    Ich könnte die Parliden um Asyl bitten. Tess kicherte, bei diesem Gedanken. Sjöberg würde Augen machen. Und Johnston erst.
    Sie schüttelte den Kopf. Immerhin, ihr Humor schien allem standzuhalten.
    Als sich das Schott ihres Quartiers öffnete, hoffte sie schon darauf, dass es Alpha 365 sei - natürlich mit einem geheimen Plan im Gepäck. Stattdessen starrte sie jedoch in das Gesicht von Commander Devgan.
    “Sir!” Tess hielt verblüfft inne. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Leiter der

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