Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
Vom Netzwerk:
Winter. “Falls mich das überzeugen sollte, hinauszugehen, ist dein Versuch gescheitert!”
    “Schau nach rechts.”
    Erst jetzt bemerkte Irina, dass dort ein weiteres Gebäude emporwuchs. Es war winzig, gerade groß genug für einen Raum. An den Außenwänden liefen armdicke Leitungen hinab und verschwanden im Boden. Es gab keine Fenster. “Deshalb waren deine Strahlenwerte so hoch. Du bist dort draußen gewesen. Ich dachte, du wärst stundenlang durch den äußeren Sektor gegangen, aber du warst sogar draußen, hab ich recht?”
    “Natürlich hast du das. Und das machen wir jetzt noch einmal. Nur für einen kurzen Moment. Wenn es in diesem Raum einen Computer gibt, wird dein Hand-Com das sicher feststellen.”
    “Und dann?”
    “Werden wir weitersehen. Vielleicht liefert uns das wertvolle Informationen. Uns läuft die Zeit davon, hast du das nicht selbst gesagt?”
    Genau genommen läuft dir die Zeit davon. Es war unfair, das wusste sie, doch die I.S.P. schien aktuell nur an Zev interessiert zu sein. Wenn sie sich aus allem raushielt, konnte sie hier unten zurechtkommen. Andererseits war Sjöberg unberechenbar.
    “Wir werden nur wenige Minuten draußen sein”, sagte Zev. “Wir testen deinen Hand-Com und kehren sofort zurück. Du verabreichst uns in der Krankenstation eine weitere Dosis und dann werten wir die Daten aus.”
    Irina gab sich geschlagen. “Gehen wir.”
    Zev öffnete mit wenigen Handgriffen das Schott. Kaum zu glauben, dass ein paar Handbewegungen und zwei Schritte den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen konnten. Wenn sie das Schott nun nicht mehr aufbekamen, nicht mehr in die Station zurückkehren konnten? Sie schob ihre irrationalen Ängste beiseite und rannte hinter Zev zum Eingang des Nebengebäudes. Dort angekommen hob sie die linke Hand. Nichts geschah.
    “Wie lange hat es denn beim letzten Mal gedauert?”, wollte Zev wissen.
    “Ich war höchstens sieben Meter entfernt, da ging es los. Vielleicht gibt es dort drinnen keinen Computer. Womöglich ist es einfach ein Lagerraum für die Verpflegung oder …”
    Die weiteren Worte wurden von einem leisen Zischen abgeschnitten. Das Außenschott rollte zur Seite. Verblüfft starrten sie beide auf den freigelegten Zugang.
    “Okay, das ist beeindruckend.” Er setzte sich in Bewegung.
    Irina wollte ihm schon zurufen vorsichtig zu sein und kein Risiko einzugehen, was angesichts der Situation aber mehr als lächerlich gewesen wäre. Sie folgte ihm stattdessen ins Innere. Der Hand-Com war immer noch deaktiviert, zumindest das Display.
    Sie betraten das Gebäude. Hinter dem Eingang wartete ein Raum von etwa dreißig Quadratmetern, der vollgestopft war mit Terminals, Displays und sogar einem Holotank in der Mitte. Irina fuhr herum, als das Schott sich schloss, gleichzeitig aktivierte sich der Hand-Com.
    “Das ist ja unglaublich.” Zev trat mit großen Augen an den Holotank heran. “Schau dir das an.”
    Sie ging zu ihm. Während in dem Labor, in dem sie zur Rettung von Sjöbergs Frau geforscht hatte, bereits neue Holosphären neben alten Holotanks installiert gewesen waren, gab es hier nur die klobigen Altmodelle. Zwischen zwei wuchtigen Platten - einer an der Decke, einer auf einem Sockel - drehte sich wabernd eine dreidimensionale Karte von Pearl. Im Zentrum befand sich ihr Gefangenenlager, das von einem kleinen blauen Punkt markiert wurde. Ein Punkt, von vielen.
    “Das darf nicht wahr sein”, sagte sie entsetzt.
    “Es gibt noch mehr Lager.” Zev berührte einen der Punkte, worauf er herangezoomt wurde und daneben Daten eingeblendet wurden. “Dieses Lager ist noch näher am radioaktiven Fallout. Laut Register befinden sich dort alle Offiziere, die vom Rang her über einem Captain stehen. Ich hab hier mehrere Commodores und Rear Admiräle.” Er zoomte ein weiteres Lager heran. “Politische Gefangene”, kommentierte er den Info-Text. “Leute, denen vorgeworfen wird, mit Michalew zu paktieren. Ein paar der Namen sagen mir sogar etwas. Das sind ziemlich bekannte Oppositionelle. Einige Linke und auch Republikaner. Nie und nimmer haben die mit diesem Schwein paktiert, das ist doch völliger Unsinn!” Er runzelte die Stirn und deutete auf einen Namen. “Ist das nicht der ehemalige Verkehrsminister? Ich dachte, der ist bei einem Anschlag umgekommen?”
    “Tatsächlich.” Sie starte auf ihren Hand-Com, der unaufhörlich irgendwelche Daten abrief! Noch immer konnte sie nicht auf das Display zugreifen, nur beobachten.
    “Sieh dir

Weitere Kostenlose Bücher