Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)
zehnminütigen Fahrzeit schräg in die Tiefe, wurde die Bahn langsamer und hielt. Jayden hatte mit einem Strahlenmessgerät aus dem Leitstand die Sivor-Pegel im Auge behalten. Leider gab es keine Skinsuits.
Wir leben gerade verdammt ungesund. Aber immerhin, wir leben. "Na dann wollen wir ..."
Die heranrollenden Ausläufer einer Explosion fegten ihm die Worte von den Lippen.
*
NOVA-Station, Alzir-System, 28. Juli 2266, 09:45 Uhr
"Die NOVA-Station ist unsere einzige und letzte Hoffnung auf einen Sieg", sagte Admiral Isa Jansen. "Sie darf nicht scheitern. Deshalb sind Sie hier. Captain Coen versorgt uns schon seit einiger Zeit mit Informationen, allerdings langsam und in geringen Dosen."
"Warum hat er sich nicht einfach zu erkennen gegeben?" Tess versuchte, nicht an Akoskin zu denken. "Wir hätten eine andere Lösung finden können, als einen von uns zu opfern."
Die Admiralin faltete die Hände ineinander und blickte ihr offen ins Gesicht. "Wir mussten zuerst sichergehen, dass die I.S.P. sie beide nicht schon enttarnt hatte. Eine Kontaktaufnahme hätte Captain Coen sonst gefährdet. Das diese Sache derart aus dem Ruder gelaufen ist, und Akoskin gefangen wurde, bedauere ich sehr. Doch wenigstens hat diese Sache etwas Gutes: Ashton und Lipsted vertrauen dem Captain nun. Nur so war es möglich, Ihnen überhaupt erst zu helfen."
Auf logischer Ebene leuchteten Tess die Argumente durchaus ein, auf emotionaler war ihr das schlicht egal.
"Wie auch immer", fuhr Jansen fort. "Ich kenne natürlich nicht die Details des Plans, das wäre zu gefährlich. Doch dass Ihr Trojaner die Verteidigungssysteme der Station deaktivieren wird, ist mir klar. Trotzdem werden die stationierten Schiffe sich wehren. Ich hoffe, Santana hat dafür auch noch eine Trumpfkarte im Ärmel. Aber der eigentliche Grund meiner Kontaktaufnahme ist ein anderer. Wir konnten Ihrer ehemaligen Chefärztin, Doktor Irina Petrova, einen Hand-Com unterjubeln, der auf Pearl ständig alles um sie herum aufzeichnete. Mittlerweile haben wir die Daten erhalten.
Meine Analysten haben die planetare Infrastruktur und die verschiedenen Gefangenenlager kartografiert. Ich hänge ein Datenpaket an diese Nachricht an. Wir hier müssen die ausgehenden Phasenfunknachrichten auf ein Minimum reduzieren, daher übergeben bitte Sie die Datei. Leiten Sie es an Santana weiter, sobald die das System erreicht. Und machen Sie ihr klar, dass sie sich bei einem Angriff schnellstmöglich um die Orbitalstationen um Pearl kümmern muss."
"Weil die sonst den Boden beschießen?"
Jansen nickte. "Exakt, Commander. Wenn die Wärter und die Stationen ausgeschaltet sind, ist Pearl frei. Und damit wartet ein ganzer Planet voller Offiziere, Familienangehöriger und politischer Flüchtlinge darauf, uns unterstützen zu dürfen. Das wird Sjöberg nicht so leicht verkraften."
Ein schöner Gedanke. Wenn sie es so weit schaffen würden, wäre das für den Diktator ein herber Schlag. "Was ist mit Zev Buckshaw?"
Die Admiralin nickte grimmig. "Wir wissen, dass Sie eine Liebesbeziehung zu dem Captain unterhalten, Commander. Wie gesagt, der Hand-Com zeichnete alles auf, auch seine Gespräche mit Doktor Petrova. Dadurch wissen wir auch, dass diese keinesfalls mit Michalew paktierte, um ihn bei seinem Staatsstreich zu unterstützen. Vielmehr ging es ihr um die Lösung des Parlidenrätsels. Sie war es, die den ersten Scan anfertigte, den Juri uns und der Präsidentin auf der schicksalshaften Admiralitätssitzung präsentierte." Sie schnaubte. "Der Dreckskerl hat Petrova nur ausgenutzt. Aber zurück zum Thema. Leider wurde Mister Buckshaw wieder gefangen genommen. Er kam in eines der Verhörlager. Von da an verliert sich seine Spur."
Soweit war ich auch schon. "Ich verstehe."
"Das ist nicht alles", sagte Jansen. "Seit 08:15 Uhr solarer Standardzeit gibt es ein erhöhtes Kommunikationsaufkommen zwischen jenem Lager, in dem Buckshaw inhaftiert wurde, und dem SOL-CENTER hier auf Terra. Unsere Möglichkeiten sind leider begrenzt, wir konnten den Inhalt nicht entschlüsseln. Doch die Analytiker glauben, dass die Verhörspezialisten von einem der Gefangenen etwas Wichtiges erfahren haben. Der Commander wäre natürlich nur einer von vielen Kandidaten als Informationsquelle, aber ich muss Sie das fragen: Gibt es irgendetwas Bedeutendes, das er ausplaudern könnte? Geheiminformationen? Codeschlüssel? Daten? Da Sie mit ihm ... Da Sie ihm nahestehen, wissen Sie vielleicht etwas?"
Oh ja! "Nein." Sie
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