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Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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anfangs in ein Tief gerutscht war, hatte sie sich nach kurzer Zeit wieder gefangen. Der Grund war offensichtlich: Akoskin war nicht hingerichtet worden. Ivo unterstellte der Rebellin, dass sie etwas damit zu tun hatte, doch sie wollte nichts dazu sagen.
    Er verschob die Frage auf später und nahm stattdessen im Kommandosessel Platz. Im Gegensatz zur modernen Anordnung auf den neueren Schiffen der Space Navy, war das Kommandozentrum von NOVA noch nach altem Stil aufgebaut. In der Mitte des Raumes stand der Sessel des diensthabenden Offiziers. In direkter Sichtlinie war ein 3D-Monitor an der Wand angebracht und einige Schritte davor ein nachträglich hinzugefügter Holotank. Dieser sollte demnächst gegen eine Holosphäre ausgetauscht werden. Die übrigen Stationen waren inselartig zwischen dem Platz des Kommandanten und dem Tank aufgebaut.
    Während die Offiziere emsig ihrer Arbeit nachgingen, loggte Ivo sich über die Kommandokonsole in seinen persönlichen Speicher ein. Tess Kensington hatte ihm eine Kopie des Trojaners übergeben. Alles, was er tun musste, war die Ausführung des Programms im Computerkern zu starten. Dank seiner hohen Rechteeinstufung durfte das kein Problem sein. Was das Spionageprogramm allerdings tat, was genau es ausspionierte, wusste er nicht.
    Und im Grunde war es ihm auch herzlich egal. Letztendlich wollte er, dass das Töten aufhörte. Das die Menschen an Bord wieder offen sprechen konnten, ohne sich verschreckt umzusehen. Es war genug!
    Sein Finger schwebte über dem Aktivierungsicon. Eine einzige Berührung, und die Lawine rollte. Was auch immer Pendergast plante, würde in die heiße Phase eintreten. Er dachte an Sira, seine verstorbene Frau. Sie hätte gewollt, dass er nicht tatenlos bei alldem zusah.
    Er betätige das Icon.
    Das Kensington ihn belogen hatte, wurde kurz darauf klar. Angeblich sollte das Programm sich entpacken und stillschweigend die Arbeit aufnehmen. Stattdessen wurden alle Monitore schwarz. Sekunden später flackerte die Beleuchtung und fiel schließlich ganz aus. Nur das Blinken einiger roter Icons auf den Konsolen spendete noch Licht.
    "Was ist hier los?", fragte Ivo geistesgegenwärtig. Er musste schockiert und überrascht wirken. Und genau genommen war er das ja auch. "Commander?"
    Der I.O. der Station, Mark Tarses, blickte hektisch hin und her. Er war ein ängstlicher Mann. "Ich habe keine Ahnung, Sir."
    Mit einem Summen aktivierte sich die Beleuchtung, kurz darauf erwachten die Monitore wieder zum Leben.
    "Wir gehen dem sofort nach, Sir", sagte der I.O. schnell. "Was auch immer dafür verantwortlich war, wir werden es aufspüren."
    "Keine Panik, Commander", versuchte Ivo ihn zu beruhigen. "Führen sie einfach die üblichen Systemanalysen durch. Möglicherweise besitzt die neue Version des Computerkerns einen Softwarefehler. Den sollten wir zwar finden, aber ich reiße Ihnen deshalb nicht den Kopf ab."
    Das erleichterte Nicken des Mannes sagte eine Menge darüber aus, wie Ashton seine Leute motivierte. Respekt durch Angst. Immerhin - das konnte er ändern. Für eine Weile. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass niemand entdeckte, wer wirklich für dieses kleine technische Problem verantwortlich war. Das Chrono tickte.
     
    *
     
    "Was zur Hölle haben Sie sich nur dabei gedacht?"
    Lieutenant Commander Tess Kensington schlug die Beine übereinander und ließ die wütende Schimpftirade des Captains gelassen an sich abprallen. "Hätten Sie den Trojaner ausgeführt, wenn Sie es gewusst hätten?"
    "Ja, natürlich." Wütend stand er vor ihr, die Hände in die Hüften gestemmt. "Und vor allem wäre ich vorbereitet gewesen."
    "Exakt."
    "Wie meinen Sie das?"
    "Da Sie nichts von der Einflussnahme des Trojaners auf die grafische Ausgabe wussten", erklärte sie, "waren Sie wirklich überrascht. Ich bin sicher, niemand hat geglaubt, dass Sie etwas zu verbergen haben. Echte Überraschung ist noch immer am effektivsten."
    "Ich will den Plan wissen!" Coen kam langsam auf sie zu. Tess saß an dem Schreibtisch des Quartiers und blickte ihm gelassen entgegen. Nur einen Schritt vor ihr blieb er stehen. "Ich riskiere hier mein Leben und bin Teil eines Vorhabens, über das ich nichts weiß. Raus damit, was hat Pendergast vor? Und wie haben Sie es angestellt, dass Akoskin nicht hingerichtet wurde?"
    Bei dieser Frage zuckte Tess zusammen. Es war eine Verzweiflungstat gewesen, die offensichtlich funktioniert hatte. Die Folgen jedoch waren nicht abzusehen. Kurz bevor die Exekution des Lieutenant

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