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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Stellungen wurden bei entspannten Muskeln nur mit den Knochen gehalten. Auf dreihundert, sechshundert und tausend Yard erzielte er gute Ergebnisse, aber wenn er die Schlinge von seinem Arm abnehmen und ohne die Stütze der Knochen auf seinen zwei zittrigen Beinen stehend schießen mußte, dann war er der Verzweiflung nahe. Seine Freihandwerte * lagen weit unter seinen Durchschnittsleistungen vor seiner Verwundung.
    Die Marines, die neben ihm schossen, waren jedoch beeindruckt. Sie sahen das blutdurchtränkte Sweatshirt, wenn er die schwere Schießjacke ablegte. Sie sahen, daß seine weißen Handschuhe blutig waren, wenn er sie auszog, nachdem er seinen Anteil an Schießscheiben in die Kugelfänge gezogen hatte - die hundert Pfund schweren Stahl- und Holzgestelle,
    * Schießen im Stehen ohne künstliche Stütze wie eine an den Arm geschnallte Schlinge oder das gegen einen festen Gegenstand gelehnte Gewehr.
    an denen die riesigen Scheiben befestigt waren, mußten heruntergeholt und, nachdem der Schuß markiert war, wieder hinaufgeschoben werden. Die Marines, die neben ihm schossen, bewunderten ihn, weil er weder Hilfe annehmen wollte, noch jemand anderen für sich einspringen ließ, wie man es einem Behinderten gewöhnlich anbot.
    Ihm kam es vor, als sei er eben erst in Quantico eingetroffen, als Major David J. Willis ihn auf dem Parkplatz vor dem Kommandostand der Schießbahn ansprach. Hathcock konnte sich schon gar nicht mehr erinnern, wann er Willis kennengelernt hatte. Solange er im Marine Corps war, Willis war immer dagewesen - ein Tabak kauender Marine, der sich den Kopf kahlschor, die beiden goldenen Abzeichen des offiziell ausgezeichneten Schützen im Gewehr- und Pistolenschießen angesteckt hatte und wie Hathcock voll Ehrfurcht von John Wayne sprach.
    »Ich habe einen Brief an Ihre Ärztekommission in Bethesda geschrieben. Sie wissen ja, die müssen bald über Ihren Fall entscheiden. Hier ist eine Kopie für Ihre Akten.«
    Der Major legte Hathcock den Arm um die Schultern und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps. Dann ließ er ihn neben seinem Wagen allein, damit er den Brief lesen konnte.
    Abs. Leiter der Marksmanship Training Unit
Empf.: Leiter des National Naval Medical Center, Bethesda, Maryland 20014
Betr.: GySgt C. N. Hathcock, 429 74 6238/0369, USMC 1) Die körperlichen Fähigkeiten und Grenzen von GySgt
    Hathcock werden von den Angehörigen dieser Einheit seit einigen Jahren mit großem Interesse beobachtet. Wir haben in guten wie in schlechten Zeiten mit ihm Dienst getan und ihn stets sehr bewundert.
    2) Er weiß, genau wie wir, und dies ist auch seinem medizinischen Befund zu entnehmen, daß er in seinem gegenwärtigen Zustand zu verschiedenen Aufgaben nicht mehr in der Lage ist. Das bedeutet jedoch nicht, daß er als Marine und besonders in dieser Einheit nicht mehr eingesetzt werden könnte. Er verfügt über ungewöhnliche, einmalige Kenntnisse auf allen Gebieten des Scharfschießens, und wir können aus seinen Fähigkeiten zum Beispiel im Laden von Hand, in der Instandsetzung von Waffen, in der Ausbildung von Teams, in der Windanalyse und aus seinem pädagogischen Talent großen Nutzen ziehen.
    3) Wahrscheinlich gibt es nur sehr wenige Marines innerhalb des Corps, die in der Lage sind, das Scharfschützenprogramm so wirksam zu unterstützen wie GySgt Hathcock. Wissen kann man sich nur im Laufe der Zeit erwerben, und er hat seine Fähigkeiten über viele Jahre hinweg vervollkommnet, sowohl durch eigene Übung als auch durch Lektüre. Der Erfolg unserer Teams hängt zum großen Teil von unseren Trainern ab, und er ist einer der besten Trainer, die wir haben. Er hat um keinerlei besondere Vergünstigungen gebeten, und wir haben ihm auch nur wenige gewährt. Er wird ständig um Rat gefragt und gebeten, gewisse grundlegende Techniken des Scharfschießens selbst vorzuführen, und er hat uns nie im Stich gelassen.
    4) Durch seine Entschlossenheit, seine im Kriegseinsatz erworbenen körperlichen Behinderungen zu überwinden, ist er nicht nur für unsere jüngeren Marines, sondern für alle Kameraden ein ständiger Ansporn.
    5) Ohne jeden Vorbehalt bitten wir daher, ihn nicht nur weiter im aktiven Dienst, sondern auch bei der Marksmanship Training Unit zu belassen. Wir sind stolz darauf, mit ihm Dienst zu tun.
    Die Ärztekommission entschied erst im Juni über diesen Fall. Dann schickte man Carlos Hathcock die Antwort, um die er gebeten hatte. Ja, er durfte bleiben. Die Kommission erklärte ihn auf

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