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0344 - Die Hexe von Nottingham

0344 - Die Hexe von Nottingham

Titel: 0344 - Die Hexe von Nottingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nacheinander, als habe jemand das Licht angeknipst und sie aus den Schatten geholt. Sechs weitere Gestalten, männlich und weiblich, ebenso gekleidet wie jener, der mit der Kraft seines Dhyarra-Kristalls die Burg geformt hatte. Nur durch die Symbole griechischer Buchstaben unterschieden sie sich voneinander; Symbole, die auf die Overalls gestickt und auf die Helme geprägt waren.
    Sieben EWIGE der DYNASTIE hatten sich getroffen, um das Todesurteil über einen Menschen zu verkünden…
    ***
    Die Frau hatte brandrotes Haar, das ihr in weichen Wellen bis auf die Schultern floß. Unbestimmbar war ihr Alter - sie konnte zwanzig, aber auch 50 Jahre zählen. In Wirklichkeit waren es einige tausend. Weiß waren ihre pupillenlosen Augen und weiß das bis zum Boden reichende Gewand. Langsam trat sie aus dem Gebäude in den Hof hinaus. Sie stand noch unter dem Eindruck des Erlebnisses, das sie einige tausend Jahre lang vermißt hatte.
    Sie träumte immer noch von dem weichen blauen Licht des Dhyarra-Materiesenders, der sie hierher geholt hatte. Nur langsam fand sie in die ernste Wirklichkeit zurück. Nacheinander sah sie die sieben Gestalten an, die in den Sesseln Platz genommen hatten. Sieben Vertreter der DYNASTIE DER EWIGEN!
    Sieben, die sich nicht zu erkennen geben wollten.
    Einer schwang jetzt mit seinem Sessel herum, hob seine Hand und deutete auf die Rothaarige. Er spreizte drei Finger auseinander.
    »In die Mitte«, befahl er.
    Dhyarra-Kraft wurde wirksam. Die magische Macht eines jener blauen, seltsamen Kristalle, mit denen man, waren sie stark genug, die Welt aus den Angeln heben konnte. Vorausgesetzt, man verstand sie zu benutzen…
    Und nicht viele verstanden es.
    Die Rothaarige fand sich in der Mitte des Siebener-Kreises wieder. Die Perspektive verschob sich. Sie glaubte während der Versetzung auch einem Verkleinerungsprozeß unterlegen zu sein. Sie stand auf der Tischplatte und fühlte sich, als sei sie nur 30 oder 40 Zentimeter groß. Obgleich sie stand, mußte sie zu den Sitzenden aufblicken, die zu wahren Giganten geworden waren. Langsam drehte sie sich einmal um sich selbst.
    Sieben Augenpaare hinter den Sehschlitzen der Masken sahen sie an, und sie glaubte die Gnadenlosigkeit in ihren Augen zu erkennen. Diese sieben Männer und Frauen wollten ein Universum erobern.
    Einer, dessen Symbol an Overall und Maske ihn als Beta auswies — er war jener mit dem höchsten Rang dieser Runde - begann zu sprechen.
    »Du hast es gewagt, uns zu dieser Versammlung zu bitten«, sagte er kalt. Seine Stimme schnitt wie ein glühendes Messer in die gefrorene Seele der Rothaarigen. »Es muß schon etwas Außerordentliches sein. Ich kann mich erinnern, daß du verbannt wurdest, weil du einst versagtest. Oder bist du nicht jene, der wir Rang und Namen aberkannten?«
    »Ich bin jene«, sagte sie.
    Der Beta krümmte den rechten kleinen Finger. Die Rothaarige zuckte wie unter einem Stromstoß zusammen.
    »Herr«, fügte sie hinzu.
    Beta lehnte sich leicht zurück. Seine Handflächen berührten jetzt die beiden Sessellehnen.
    Die Rothaarige fühlte sich von den Blicken der EWIGEN durchbohrt. Einst hatte auch sie zu ihnen gehört, zur geheimnisvollen DYNASTIE jener Unsterblichen. Wenige waren es, aber sie besaßen unglaubliche Macht. Sie beherrschten das Universum. Sie waren skrupellos.
    Und jetzt wollten sie es zurückerobern.
    Mit allen Mitteln, auch mit den radikalen. Alles war ihnen recht.
    »Ich bat um diese Versammlung, ihr Edlen«, sprach die Rothaarige, »weil sich Entscheidendes ereignete. Es gelang mir, die Hölle zu einem Pakt mit uns zu bewegen.«
    Beta sprang auf.
    Er brüllte!
    »Das ist lächerlich! Das schafften andere vor dir! Und du behauptest, daß es dir gelang? Dir, der Versagerin, der Verbannten? Du lügst! Und wir durchschauen deine Lüge! Wie dumm bist du eigentlich?«
    »Verzeih, Herr«, sagte sie. »Doch ich lüge nicht. Es gelang mir wirklich…«
    »Es gelang der Hölle, dich zu einem Pakt zu zwingen! Und sie entsandten dich als Unterhändlerin. Ist es nicht so?«
    »Ja«, keuchte sie erschauernd. »Ja, Herr…«
    Beta beugte sich vor. Seine ausgestreckte Hand berührte den Kopf der stark verkleideten Rothaarigen. Im gleichen Moment entstand über ihr ein Bild, eine Projektion dessen, woran sie sich unter dem Zwang Betas erinnerte. Der Dhyarra-Kristall in seiner Gürtelschließe funkelte hell.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß berührte die Rothaarige mit der linken Hand. »Mein glückloser Vorgänger nannte

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