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Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe)

Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe)

Titel: Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nicht die einzige Waffe, die der Mann, er war sich sicher, es mit einem männlichen Angreifer zu tun zu haben, am Körper trug.
    Bomer reagierte schnell, eiskalt, aber ausnahmsweise nicht tödlich. Er wollte wissen, wer der Unbekannte war, und so setzte er dessen scharfe Klinge gegen ihn ein. Es wurde ein harter Kampf, doch Bomer erlangte aufgrund seiner Erfahrung und Statur rasch die Oberhand. Kein Mensch legte einen Seal von fast zwei Meter Körpergröße problemlos aufs Kreuz. Bomer verpasste dem Typen eine Stichwunde in der Schulter und schlug ihm danach die Beine weg, um ihn zu Fall zu bringen. Dass der Fremde dabei mit dem Kopf auf dem Nachttisch landen würde, hatte er zwar nicht eingeplant, aber der Kampf zwischen ihnen fand so ein abruptes Ende.
     
    Eine halbe Stunde später hatte er den Unbekannten medizinisch versorgt, durchsucht und ans Heizungsrohr gefesselt. Mehr Klischee ging nicht, aber er wollte den Mann allein schon wegen dessen Beule am Hinterkopf und der Wunde an der Schulter im Auge behalten. Und in seinem Schlafzimmer war die Heizung nun mal die beste Möglichkeit, jemanden zu fixieren.
    Bomer hatte einen Rundgang durchs Haus gemacht, Emma und Charly betäubt im Wohnzimmer gefunden, und das ins Küchenfenster geschnittene Loch notdürftig abgedeckt. Ein blutiger Anfänger konnte der Mann nicht sein, so wie er hier eingestiegen war. Vielleicht ein wenig unerfahren, aber er kannte sich definitiv aus, und hatte genug im Kopf, um keine Papiere in seinen Taschen mit sich herumzutragen. Draußen hatte Bomer bislang nicht nachgesehen, vermutete jedoch, dass irgendwo im Wald ein jetzt herrenloser Wagen stand. Darum würde er sich morgen kümmern. Zuerst wollte er wissen, wer dieser Fremde war, der gerade leise stöhnte und den Kopf von einer Seite auf die andere drehte.
    Er wartete, ob sein Besucher aufwachte, und wandte sich seiner Hand zu, als das nicht passierte. Die lange Klinge war gänzlich durchgegangen, hatte aber keinen großen Schaden angerichtet. Bomer wusste, wie er seine Wunde behandeln musste, damit sie gut verheilte, und tat es, während er in Ruhe ausharrte, dass der Fremde zu sich kam.
    Es dauerte einige Zeit, die er sich vertrieb, indem er das Durcheinander aufräumte, das ihre kleine Prügelei hinterlassen hatte, die blutigen Reste des Verbandszeugs entsorgte und noch einen Blick auf Charly und Emma warf, denen es soweit gut ging. Mit einer Flasche Wasser bewaffnet, setzte sich Bomer schließlich in dem Moment auf sein Bett, als sein Angreifer wach wurde.
    Graue Augen blickten ihn irritiert an, doch er begriff schnell, was mit ihm passiert war. Sein Gegenüber zog an den Handschellen und schnappte nach Luft, weil das der verletzten Schulter natürlich gar nicht gefiel. Bomer ließ ihn schauen. Betrachtete den Unbekannten interessiert, während der sich ganz genau umsah und seinen Blick am Ende wieder auf ihn richtete.
    „Wie geht’s deinem Kopf?“
    „Brummt heftig.“
    „Und mehr nicht?“, hakte Bomer nach, weil mit einer Kopfverletzung nicht unbedingt zu spaßen war. Doch der Mann schien alle Sinne beisammenzuhaben, so finster, wie er ihn daraufhin ansah.
    „Was soll das werden?“, fragte er und hob eine Hand, bis die Kette klirrte, die zwischen beiden Handschellen befestigt war, und ihm genug Spielraum gab, dass er sich bewegen und auch strecken konnte.
    Bomer zog ein Bein unter das andere. „Ist das für dich nicht offensichtlich?“
    Nein, das war es anscheinend nicht. Zumindest hatte sein Angreifer nicht erwartet, aufzuwachen und gefesselt an einer Heizung zu hängen. Bomer kannte diese Art von Blick, eine Mischung zwischen völligem Unglauben und dem Versuch, sich ja nicht anmerken zu lassen, dass man überrascht war. Wer war dieser Mann und wer hatte ihn hergeschickt?
    Außer Adrian und seinen Jungs in Baltimore wusste niemand von diesem Haus. Wie also hatte er ihn finden können? Warum war der Typ mit einem Messer auf ihn losgegangen, anstatt ihn zu erschießen. Hier draußen im tiefsten Wald hätte kein Mensch den Schuss gehört und ihm damit genug Zeit gegeben, seine Leiche für immer zu entsorgen. Bomer wurde aus seinem Gegenüber nicht schlau und das irritierte ihn.
    Allerdings war er verdammt gut im Zusammensetzen von Einzelteilen und dieser Kerl war ein einziges, großes Puzzle. Eines von der Sorte, die er lösen wollte, wie bei seiner letzten Affäre. Allerdings war Jake Porter für ihn weit mehr gewesen, als nur Sex, doch Bomer hatte von Beginn an gewusst,

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