Hero (German Edition)

erreichen und dann zu brechen, also den vierten Titel in Folge zu erringen.
    Layne brauchte ein Wunder. Mehrere ihrer Konkurrentinnen hatten jetzt die Chance, mit dem Gewinn des heutigen Wettkampfs Laynes Gesamtpunktzahl zu übertrumpfen und den Titel der Weltmeisterin zu beanspruchen.
    LAYNE BEACHLEY
    Pauline Menczer, Weltmeisterin von 1993 , ging an mir vorbei und sagte: »Keine Sorge, das kriegen wir hin.« Sie wollte, dass ich mir den Titel hole. Und dann griff sie an und ließ alle anderen hinter sich und verhinderte damit, dass irgendeine andere in Reichweite des Weltmeistertitels kam. Pauline gewann jede Runde und verhalf mir damit zu meinem vierten Weltmeistertitel in Folge. Sie hatte wirklich schlechte Augen, konnte sich aber keine Operation leisten, deshalb habe ihr zum Dank eine Augenoperation bezahlt.
    Layne Beachley errang schließlich sechs Weltmeistertitel in Folge.
    LIZ MURRAY
    Als meine Lebensgeschichte in der New York Times erschien, habe ich viel über Helden gelernt. Ganz viele Menschen aus meinem Viertel tauchten bei mir an der Schule auf, weil sie mir helfen wollten. Ich kannte sie gar nicht. Sie hatten selbstgebackene Brownies dabei, Kleidung aus ihren Schränken und Geschenke fürs College. Sie standen einfach da wie eine Schar von Engeln. Ich war obdachlos, sie mieteten mir eine Wohnung. Sie bauten ein Bett für mich. Sie schlossen Lampen an und füllten den Kühlschrank. Jeder war auf seine Weise wunderbar, aber da war diese Dame. Sie kam etwa drei Wochen nach den anderen und schüttelte mir vor der Schule gleich die Hand, stellte sich vor und entschuldigte sich bei mir. Als ich sie fragte, wofür, antwortete sie: »Weil ich in der New York Times von Ihnen gelesen habe. Der Artikel klebt an meinem Kühlschrank, und ich sage mir jeden Tag, dass ich Ihnen helfen muss. Aber dann kommt immer nur: ›O nein, keine Zeit, kein Geld – es geht nicht.‹ Nun, meine Liebe, als ich heute Morgen Wäsche gewaschen habe, hatte ich einen Geistesblitz: Liz muss doch Schmutzwäsche haben.« Da fiel mir auf, dass sie vor so einem Kleinbus stand. Sie sah mich fragend an. »Na, haben Sie was zu waschen?« Wir zogen los, um meine Schmutzwäsche zu holen, und von da an wusch sie einmal wöchentlich für mich. »Viel kann ich nicht tun«, sagte sie, »aber zumindest das.« Wenn nur jeder auf diesem Planeten das begreifen würde – viel kann ich nicht tun, aber zumindest das. Ich habe gelernt, dass man anderen mit den kleinen Dingen helfen kann, die einem gerade in diesem Augenblick zur Verfügung stehen. Würden wir alle danach leben, würde sich im Denken auf unserem Planeten viel ändern.



ANASTASIA SOARE
    Wenn Sie nicht tagtäglich nach dem Aufwachen das Gleiche machen wollen, brauchen Sie das Naturell eines Kriegers. Sie müssen kämpfen, um aus der Masse herauszuragen und bedeutend zu sein. Ich wollte das. Ich wollte Dinge tun, die mein Leben und das Leben anderer Menschen verändern. Ich wollte nicht zum Durchschnitt gehören.
    MICHAEL ACTON SMITH
    Es war hart. Es dauerte Monate, bis das Geschäft wirklich ans Laufen kam. Wir verdienten wenig Geld. 1998 kannte kaum jemand das Internet, also gab es so gut wie keine Kunden für unsere Produkte. Einer unserer Freunde bestellte jeden Monat unter falschem Namen bei uns, einfach um uns das nötige Selbstvertrauen zu geben und uns zum Weitermachen zu ermuntern. Wir waren kurz davor aufzugeben.
    Auf dem Weg des Helden werden Sie mit einer letzten Herausforderung konfrontiert, ehe Sie der Erfolg belohnt. Wie groß diese letzte Herausforderung ist, hängt von der Größe Ihres Traumes ab. Man nennt diese letzte Herausforderung die Feuerprobe. Es kann so aussehen, als sei Ihr Traum endgültig geplatzt, doch wenn Sie sich wieder aufrappeln, ist Ihr Traum wahr geworden.
    MICHAEL ACTON SMITH
    Das ist der klassische Weg des Helden, stimmt’s? Man steckt total in der Sackgasse, es gibt praktisch keine Hoffnung mehr, und dann schaffen Sie die Wende. Es wäre doch langweilig, wenn wir den Sieg gleich beim ersten Versuch in der Tasche hätten, ohne uns anzustrengen oder darum zu kämpfen.
    LAYNE BEACHLEY
    Man muss am absoluten Tiefpunkt angekommen sein und seine Herausforderungen bestehen, um sich wieder nach oben zu katapultieren.
    Wahrscheinlich kennen Sie die Feuerprobe aus dem Kino. Der Held hat auf seiner Suche jedes Hindernis überwunden, doch gerade als er die Prinzessin retten oder den Heiligen Gral packen will, muss er noch eine letzte Herausforderung meistern.