Hero (German Edition)
Erst dann darf er den wertvollen Preis in Empfang nehmen.
MASTIN KIPP
Jeder Held entgeht nur knapp dem Tod, oder er stirbt und wird wiedergeboren. Und diese Vorstellung eines psychischen, emotionalen, spirituellen oder tatsächlichen, buchstäblichen Todes ängstigt die Menschen. Aber dem müssen wir uns ausliefern, wie Christus am Kreuz, mit ausgebreiteten Armen.
»Wäre ich mit irgendetwas anderem wirklich erfolgreich gewesen, hätte mir vielleicht die Entschlossenheit gefehlt, auf dem einen Feld Erfolg zu suchen, das wirklich das meine war. Ich war wie befreit, denn meine größte Angst war Realität geworden, und trotzdem war ich noch am Leben und hatte eine Tochter, die mein Ein und Alles war, außerdem eine alte Schreibmaschine und eine grandiose Idee. Und so wurde der Tiefpunkt eine solide Basis, auf der ich mein Leben neu aufbauen konnte.«
J.K. Rowling
Autorin der Harry-Potter-Bücher
JOHN PAUL DEJORIA
Ich arbeitete in einem Unternehmen und ackerte dort für zwei. Obwohl es ihnen glänzend ging, sagten sie, ich sei nicht der richtige Manager für sie, und feuerten mich. Ich ging und arbeitete für ein anderes Unternehmen. Nach einem Jahr wurde ich dort gefeuert, weil ich an den Wochenenden nicht mit den anderen zusammen ausging. In der nächsten Firma verdreifachte ich den Umsatz, doch eines Tages sagte der Firmenchef zu mir: »Tut mir leid, aber wir müssen künftig auf Sie verzichten. Da gibt es jemanden, der Ihre Arbeit für die Hälfte Ihres Gehalts macht.« Und dann hob ich John Paul Mitchell Systems aus der Taufe. Zwei Jahre später wurde mir etwas klar: Hätte ich nicht für die drei Unternehmen gearbeitet, die mich gefeuert haben, wäre ich buchstäblich nicht imstande gewesen, John Paul Mitchell Systems zu gründen. Denn ich hatte in jeder dieser Firmen etwas gelernt, trotz der Kündigungen. Offenbar hatte mich das Universum vorwärtsgeschoben und mich unterwegs verschiedene Dinge gelehrt, ohne dass ich davon wusste.
Als John Paul DeJoria und sein Geschäftspartner Paul Mitchell gerade dabei waren, ihre Haarpflegeprodukte auf den Markt zu bringen, zog ein Investor plötzlich sein ganzes Geld aus dem Unternehmen, obwohl er zugesagt hatte, sie zu finanzieren. John Paul und sein Partner hatten riesige Verbindlichkeiten und waren außerstande, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen und die nächsten fünfundvierzig Tage zu überstehen, bis ihre Kunden ihre Rechnungen bezahlen mussten. Sie schienen zum Scheitern verurteilt. Doch da hatte John Paul eine brillante Idee – er bot Rabatte an, wenn bei Lieferung bar bezahlt wurde. Fast alle Kunden machten Gebrauch von dem Angebot, und John Paul Mitchell Systems war gerettet.
LAYNE BEACHLEY
1995 war ich Weltranglistenzweite und hatte Aussicht auf meinen ersten Weltmeistertitel. Ich trainierte ziemlich hart, doch dann erkrankte ich 1996 am chronischen Erschöpfungssyndrom. Körperlich schien mir nichts zu fehlen, aber geistig, emotional und spirituell war ich am Ende. So sehr am Ende, dass ich mit dem Gedanken an Selbstmord spielte, und das war wirklich beunruhigend für jemanden, der das Leben so liebte wie ich. Ich wollte schon aufgeben, aber es gab noch etwas, für das es sich zu leben lohnte. Ich beschloss, mich ganz auf die Liebe zum Surfen zu konzentrieren. Zwar hatte ich nicht genug körperliche Kraft, um das zu tun, was ich liebte, aber inzwischen hatte ich genug geistige Kräfte gesammelt, um zumindest wieder darauf hinzuarbeiten. Ich verpflichtete mich, nach Hawaii zu fahren und dort an den Wettkämpfen teilzunehmen, obwohl ich wusste, dass mich das körperlich überfordern würde. Ich dachte: »Ich fahr einfach hin und genieße es.« In dem Jahr gewann ich jeden einzelnen Wettkampf in Hawaii. Es war das Jahr, bevor ich zum ersten Mal Weltmeisterin wurde. Das chronische Erschöpfungssyndrom war eine wirklich wertvolle Lektion für mich. Ich bin sehr froh, dass ich nicht aufgegeben habe.
PETE CARROLL
Während meiner Trainerlaufbahn wurde ich etliche Male gefeuert. Wenn man in meiner Branche gefeuert wird, erfährt jeder in der Sportwelt davon. Es steht in der Zeitung. Es kommt in den Nachrichten. Es ist eine große Sache. Wenn Sie gekündigt werden, gehen Sie nach Hause und machen das mit Ihrer Frau aus. Sie müssen sich nicht mit der ganzen Welt herumschlagen. Was eine riesige Herausforderung ist. Aber okay, passiert ist passiert, irgendwas davon macht mich wohl besser und stärker für das, was kommt. Da fiel es mir wie Schuppen von
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