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Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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er verhärtete sich dermaßen, daß ihm schon übel wurde. Er wandte sich ein wenig zur Seite, damit er Sora Gradys Blick besser meiden konnte. »Geht bis an die Grenze bei ihnen«, sagte er zu Taim. »Bringt ihnen soviel bei, wie sie nur aufnehmen können, und das so schnell, wie es nur geht.«
    Taim verzog leicht den Mund bei Rands ersten Worten. »Soviel sie nur aufnehmen können«, wiederholte er mit unbewegter Stimme. »Aber was? Dinge, die man als Waffen benutzen kann, nehme ich an?«
    »Waffen«, stimmte Rand zu. Sie mußten Waffen darstellen, allesamt, ihn selbst eingeschlossen. Konnten sich Waffen Familien leisten? Konnte eine Waffe sich leisten, zu lieben? Und wo stammte dieser Gedanke nun wieder her? »Alles, was sie zu lernen in der Lage sind, aber vor allem das.« Es waren so wenige. Siebenundzwanzig, und falls auch nur ein einziger außer Damer dabei war, der den Umgang mit der Macht lernen konnte, hatte Rand es seiner Eigenschaft als Ta'veren zu verdanken, daß sie diesen Mann zu ihm geführt hatte. Aes Sedai fingen nur Männer, die tatsächlich die Macht lenkten, und unterzogen sie der Dämpfung, aber sie hatten das während der letzten dreitausend Jahre sehr gründlich getan. Manche Aes Sedai glaubten mittlerweile, sie erreichten langsam aber sicher etwas, was sie gar nicht beabsichtigt hatten, nämlich das Talent zum Lenken der Macht aus der ganzen Menschheit herauszuzüchten. Man hatte die Weiße Burg so groß gebaut, daß sie zu jeder Zeit dreitausend Aes Sedai beherbergen konnte, und sogar noch viele mehr, falls einmal alle dort zusammengerufen werden mußten. Es waren Räume vorhanden, um Hunderte von Mädchen auszubilden, doch vor der Spaltung hatte es in der Burg lediglich etwa vierzig Novizinnen gegeben und weniger als fünfzig Aufgenommene. »Ich brauche eine größere Anzahl, Taim. Wie auch immer, spürt mir weitere auf! Bringt ihnen vor allem schnell bei, wie man andere Männer auf das Talent hin überprüft.«
    »Ihr wollt also versuchen, es den Aes Sedai gleichzutun, ja?« Taim schien das nicht weiter zu beeindrucken, sogar dann, wenn das wirklich Rands Plan sein sollte. Der Blick aus seinen dunklen, schräg gestellten Augen, war gelassen.
    »Wie viele Aes Sedai gibt es insgesamt? Tausend?« »Nicht so viele, glaube ich«, antwortete Taim vorsichtig.
    Eigenschaften aus der menschlichen Rasse herauszüchten. Verdammt sollten sie sein, selbst wenn sie glaubten, gewichtige Gründe dafür zu haben. »Nun, es wird auf jeden Fall genug Feinde für alle geben.« Etwas, woran er keinen Mangel litt, waren Feinde. Der Dunkle König und die Verlorenen, Schattenwesen und Schattenfreunde. Sicherlich die Weißmäntel und höchstwahrscheinlich die Aes Sedai, oder zumindest einige davon, diejenigen, die zu den Schwarzen Ajah gehörten und andere, die ihn beherrschen wollten. Diese letzten zählte er zu seinen Feinden, auch wenn sie das selbst nicht so sahen. Dann würde es bestimmt neue Schattenlords geben, so wie er das ja auch behauptet hatte. Und weitere darüber hinaus. Genügend Feinde, um alle seine Pläne zu zerstören, um alles zu zerstören. Sein Griff an dem geschnitzten Schaft des Drachenszepters verkrampfte sich. Die Zeit war der größte Feind überhaupt und seine Chancen, gerade diesen Feind zu besiegen, standen schlecht. »Ich werde sie besiegen, Taim. Allesamt. Sie glauben, alles niederreißen zu können. Immer reißen sie alles nieder, bauen niemals etwas auf! Ich werde etwas Neues bauen, etwas hinterlassen. Was auch geschehen mag, das werde ich auf jeden Fall erreichen! Ich werde den Dunklen König besiegen! Und ich werde Saidin reinigen, damit die Männer nicht mehr fürchten müssen, dem Wahnsinn zu verfallen, und damit die Welt Männer nicht mehr fürchten muß, die mit der Macht umgehen können. Ich werde... «
    Die grünen und weißen Troddeln schwangen herum, als er den Speer zornig hochriß. Es war unmöglich. Hitze und Staub hielten ihn zum Narren. Einiges davon mußte erreicht werden, und doch war das alles unmöglich. Das Beste, worauf sie alle hoffen durften, war, zu gewinnen und dann zu sterben, bevor sie wahnsinnig wurden, und im Augenblick hatte er noch nicht einmal eine Ahnung, wie er auch nur das erreichen sollte. Alles, was ihm blieb, war es immer wieder zu versuchen. Es sollte doch aber einen Weg geben. Wenn es so etwas wie Gerechtigkeit gab, mußte es doch möglich sein.
    »Saidin reinigen«, wiederholte Taim leise. »Ich glaube, dafür würdet Ihr mehr Macht

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