Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
erklärte, daß Königin Porenn seine volle Unterstützung habe und jeder, der sich ihr gegenüber auch nur die geringste Unbotmäßigkeit leiste, es rasch bitter bereuen würde. Da er sich bei dieser Verkündung auf das gewaltige Schwert von Riva Eisenfaust stützte, nahm jeder im drasnischen Thronsaal ihn sehr ernst.

    Ein paar Tage später brachen alle Besucher auf.
    Der Frühling war auf den Ebenen von Algarien eingezogen, als Polgara, Durnik, Botschaft und Belgarath in Gesellschaft von König Cho-Hag und Königin Silar südwärts ritten.
    »Eine traurige Reise«, sagte Cho-Hag zu Belgarath. »Rhodar wird mir fehlen.«
    »Ich glaube, uns allen«, antwortete Belgarath. Er blickte gerade-aus, wo eine riesige Rinderherde unter den wachsamen Augen einer Schar algarischer Stammesbrüder westwärts zuckelte zum sendarischen Gebirge und dem großen Jahrmarkt von Muros. »Es überraschte mich ein wenig, daß Hettar sich in dieser Jahreszeit bereit erklärte, Garion nach Riva zu begleiten. Normalerweise ist er doch zu dieser Zeit bei seinen Herden.«
    »Adara hat ihn überredet«, erklärte ihm Königin Silar. »Sie und Ce'Nedra wollten eine Weile Zusammensein, und es gibt fast nichts, was Hettar für seine Frau nicht täte.«
    Polgara lächelte. »Der arme Hettar! Von Adara und Ce'Nedra be-drängt, hatte er keine Chance. Die beiden sind sehr entschlossene junge Damen.«
    »Ein bißchen Abwechslung wird ihm guttun«, meinte Cho-Hag.
    »Im Sommer wird er immer ruhelos, und jetzt, da die Murgos sich in den Süden zurückgezogen haben, kann er sich nicht einmal damit vergnügen, ihre räuberischen Trupps zu jagen, die bei uns einfallen.«
    Als sie Südalgarien erreichten, verabschiedeten sich Cho-Hag und Silar von den anderen und ritten westwärts zu ihrer Festung. Der Rest der Reise verlief ereignislos. Belgarath blieb ein paar Tage im Haus, ehe er zu seinem Turm weiterritt. Fast, als wäre es ihm im letzten Moment erst eingefallen, lud er Botschaft ein mitzukommen.
    »Wir haben eine Menge nachzuholen, Vater«, erinnerte ihn Polgara. »Ich muß mich um meinen Garten kümmern, und Durnik um die ganze Arbeit, die seit unserer Abreise liegengeblieben ist.«
    »Dann ist es doch ohnehin das beste, wenn der Junge euch nicht im Weg ist, oder?«
    Sie blickte ihn forschend an, dann gab sie auf. »Na gut, Vater, wenn du meinst.«
    »Ich wußte, daß du es einsehen würdest, Pol.«
    »Aber behalte ihn nicht den ganzen Sommer bei dir!«
    »Natürlich nicht! Ich möchte mich mit den Zwillingen unterhalten und nachsehen, ob Beldin zurück ist. In einem Monat oder so breche ich wieder auf. Dann bringe ich Botschaft nach Hause.«
    Und so begaben sich Belgarath und Botschaft wieder ins Herz des Aldurtals und nisteten sich im Turm des Alten ein. Beldin war noch nicht von Mallorea zurückgekehrt, doch Belgarath hatte viel mit Beltira und Belkira zu besprechen, so war Botschaft sich oft selbst überlassen und streifte mit seinem Hengst umher.
    An einem strahlenden Sommermorgen ritt er zum westlichen Tal-ende, wo das Vorgebirge die Grenze zum Ulgoland bildete. Er war einige Meilen durch diese welligen, bewaldeten Hügel geritten, ehe er in einer breiten, niedrigen Klamm anhielt, durch die ein Bach ü-
    ber moosige Steine plätscherte. Die Morgensonne war bereits fast zu warm, und so tat der Schatten der hohen Tannen gut.
    Als Junge und Pferd sich ausruhten, kam eine Wölfin leise aus dem Gebüsch am Bachufer und setzte sich auf die Hinterläufe, um die beiden zu betrachten. Ein seltsamer blauer Strahlenkranz ging von ihr aus, ein weiches Glühen, das aus dem dicken Pelz zu kommen schien.
    Die normale Reaktion eines Pferdes beim Anblick oder auch bloß Geruch eines Wolfes wäre blinde Panik gewesen, doch der Hengst erwiderte ruhig den Blick der blauen Wölfin, ohne auch nur im geringsten zu zittern.
    Der Junge wußte, wer die Wölfin war, doch er wunderte sich, ihr hier zu begegnen. »Guten Morgen«, sagte er höflich. »Ein schöner Tag, nicht wahr?«
    Die Wölfin schimmerte auf die gleiche Weise wie Beldin, als er die Gestalt eines Falken angenommen hatte. Als die Luft sich um sie beruhigte, stand an Stelle des Tieres eine braunhaarige Frau mit goldenen Augen und amüsiertem Lächeln. Obgleich ihr Gewand braun wie das einer Landfrau war, trug sie es auf majestätische Weise, um die sie jede Königin in edelsteinbesetztem Brokat beneiden mußte. »Grüßt du Wölfe immer mit solcher Höflichkeit?« fragte sie.
    »Ich bin noch nicht sehr vielen

Weitere Kostenlose Bücher