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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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während die Katagaria nur Tiere waren, die menschliche Gestalt anzunehmen vermochten.
    Bald lernten die Katagaria, dass die Arkadier ihre Absichten nicht ehrlich bekundeten. Wenn sie erklärten, sie würden dies oder jenes tun, handelten sie anders.
    Im Lauf der Zeiten haben die beiden Gruppen einander stets bekämpft. Jede behauptet, moralisch besser zu handeln. Deshalb halten die Tiere alle Arkadier für eine einzige Bedrohung. Ebenso beharrlich glauben die Arkadier, die Katagaria müssten unter Kontrolle gebracht oder vernichtet werden.
    Niemals wird dieser Krieg ein Ende finden.
    Und wie bei allen Kriegen hat es niemals einen echten Sieger gegeben – nur Opfer, die unter Vorurteilen und unbegründetem Hass leiden.

Prolog
    New Orleans , in der Nacht des Mardi Gras, 200 3
    »Tut mir leid, Vane. Dass wir auf diese Weise getötet werden, wollte ich nicht, das schwöre ich.«
    Als Vane Kattalakis sich aufzurichten versuchte und wieder nach unten fiel, knirschte er mit den Zähnen. Seine Arme schmerzten vom Gewicht zweihundert Pfund schwerer sehniger Muskeln, das nur an seinen Handgelenken hing.
    Jedes Mal, wenn er nahe daran war, seinen Körper über seinen Kopf emporzuschwingen, fing sein Bruder zu reden an, störte ihn in seiner Konzentration, und er sank wieder hinab. Er holte tief Luft und ignorierte die Qualen in seinen Handgelenken. »Keine Bange, Fang, ich hole uns hier raus.«
    Zumindest hoffte er das.
    Fang hörte nicht zu. Stattdessen entschuldigte er sich in einem fort für die Todesursache.
    Erneut stemmte Vane sich gegen das schneidende Seil, das seine Hände über dem Kopf zusammenband. Bedrohlich hing er an einem dünnen Zypressenast, über dem dunkelsten, grausigsten Sumpf, den er je gesehen hatte. Was am schlimmsten sein mochte, wusste er nicht, der Verlust seiner Hände oder seines Lebens oder ein Sturz in dieses widerwärtige, von Alligatoren bevölkerte Schlammloch.
    Also wirklich, dachte er, lieber sterbe ich, ehe ich in diesem stinkenden Schleim untergehe. Sogar in der Finsternis des Louisiana-Bayous erkannte er, wie eklig das wäre. Wenn jemand hier draußen im Sumpf leben wollte, konnte irgendwas nicht mit ihm stimmen. Wenigstens fand er jetzt bestätigt, dass Talon von den Morrigantes ein Volltrottel war.
    Auf der anderen Seite des Baums hing sein Bruder Fang an einem ebenso dünnen Ast, sie baumelten beide gespenstisch inmitten des Sumpfgases, über Schlangen, Insekten und Krokodilen.
    Bei jeder Bewegung schnitt das metallene Seil schmerzhafter in das Fleisch seiner Handgelenke. Wenn er Fang und sich selbst nicht bald befreite, würde es seine Sehnen und Knochen durchtrennen, die Hände abschneiden.
    Dies war die Timoria, die Strafe, weil Vane die Frau Talons beschützt hatte. Wegen seines Wagnisses, den Dark Huntern zu helfen, waren die seelenlosen Daimons über sein Katagaria-Wolfsrudel hergefallen und hatten seine geliebte Schwester niedergemetzelt.
    Da die Katagaria Tiere waren, folgten sie – obwohl sie menschliche Gestalt annehmen konnten – einem grundlegenden Naturgesetz: Sie töteten oder sie wurden getötet. Wer das Rudel bedrohte, musste sterben.
    Dann war Vane, der die Daimon-Attacke heraufbeschworen hatte, zur Strafe zusammengeschlagen, für tot gehalten und im Sumpf zurückgelassen worden. Fang leistete ihm nur Gesellschaft, weil der Vater beide Söhne seit ihrer Geburt gehasst und den Tag gefürchtet hatte, an dem die pubertären Hormone ihre übernatürlichen Kräfte freisetzen würden. Noch intensiver hasste er sie wegen der Tat, die er ihrer Mutter verübelte.
    Nun hatte er beglückt die einzigartige Gelegenheit genutzt, seine Söhne loszuwerden, ohne dass ihn das Rudel zum Tod verurteilen würde. Dies sollte sein letzter Fehler gewesen sein. Zumindest, wenn es Vane gelang, Fangs Arsch und seinen eigenen unbeschadet aus dem verdammten Sumpf zu retten.
    Beide zeigten sich in menschlicher Gestalt, gefangen von dünnen silbernen Metriazo -Halsbändern, die ionische Impulse in ihre Körper sandten. Infolge dieser Halsbänder behielten sie die Menschengestalt bei. Aus irgendwelchen Gründen glaubten ihre Gegner, dadurch würden sie geschwächt. Auf Fang traf das zu. Auf Vane nicht.
    Trotzdem beeinträchtigte das Halsband seine magische Macht, seine Fähigkeit, die Natur zu manipulieren. Und das ärgerte ihn ganz gewaltig.
    Genau wie Fang trug er nur blutbefleckte Jeans. Sein Hemd war vor der Prügelstrafe zerfetzt worden, die Stiefel hatte die Mörderbande aus reiner Bosheit

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