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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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findet vielleicht auch sie Stabilität und Kraft; vielleicht wird sie für diese Prüfungen gestärkt.«
Wie ich es war, und du, meine Liebste.
»Ich sollte zu ihr gehen«, meinte Cassandra beunruhigt. Allart lachte.. »Ah, das sieht dir ähnlich, Liebes – du, die zukünftige Königin, rennt an das Bett eines kranken Mädchens, das noch nicht einmal deine Untertanin ist.«
Cassandra hob stolz den Kopf.
»Ich war Überwacherin und Heilerin, ehe ich auch nur daran gedacht habe, Königin zu werden. Und ich hoffe, ich werde meine Fertigkeiten nie jemandem verweigern, der ihrer bedarf.«
Allart hob ihre Hand an seine Lippen und küßte sie.
»Die Götter mögen geben, Liebste, daß aus mir ein König wird, der dir in nichts nachsteht.«
    In der Burg hörte Renata den Donner und dachte, während sie sich für die Siegesfeier vorbereitete, an Dorilys.
»Wenn du überhaupt irgendeinen Einfluß auf sie hast, Donal«, sagte sie, »solltest du versuchen, sie davon zu überzeugen, daß ich nur ihr Bestes will. Dann kann ich vielleicht weiter daran arbeiten, ihre Selbstkontrolle aufzubauen. Es würde leichter sein, auf das zurückzugreifen, was sie und ich gemacht haben, anstatt daß sie mit einer Fremden von vorne anfängt.«
»Ich werde es tun«, sagte Donal. »Ich ängstige mich nicht um sie. Sie hat sich noch nie gegen mich oder ihren Vater gewandt. Wenn sie sich in bezug auf uns genügend beherrschen kann, sollte sie auch lernen können, sich anderen gegenüber normal zu verhalten. Jetzt ist sie erschöpft und geängstigt und von der Schwellenkrankheit geplagt. Aber wenn sie wieder gesund ist, wird sie die Kontrolle wiedergewinnen. Dessen bin ich sicher.«
»Gott gebe, daß du recht hast«, sagte sie und versuchte, ihre Angst durch ein Lächeln zu verbergen.
Abrupt sagte Donal: »Bei der Siegesfeier will ich meinem Vater und Dorilys sagen, wie es mit uns steht, Liebste.«
Renata schüttelte heftig den Kopf. »Ich glaube nicht, daß Dorilys das schon ertragen kann.«
»Aber es widerstrebt mir«, sagte Donal stirnrunzelnd, »sie anzulügen. Ich wünschte, du hättest gesehen, wie sie sich an mich klammerte, als ich sie zu Bett trug. Ich will, daß sie weiß, daß ich sie immer gern haben und beschützen werde; aber nicht, daß sie das mißversteht oder einen falschen Eindruck davon bekommt, wie die Dinge zwischen uns stehen. Bei dieser Feier … wenn sie an meiner Seite sitzt …« Beunruhigt unterbrach er sich und dachte an den Kuß, den Dorilys ihm gegeben hatte.
Renata seufzte. Zumindest teilweise konnte man Dorilys’ Schwierigkeiten auf die Schwellenkrankheit, die emotionale und körperliche Umwälzung, die jungen, in der Entwicklung befindlichen Telepathen häufig zu schaffen machte, zurückführen. Aldaran hatte auf diese Weise drei Kinder verloren. Renata wußte, daß ein wesentlicher Teil der Gefahr in der enormen Aufwallung telepathischer Kräfte lag, die sich mit der Belastung sich entwickelnder, noch nicht kontrollierter Sexualität vermischte. Auch Dorilys hatte dieses Stadium in jungen Jahren erreicht. Wie bei einer Treibhauspflanze hatte ihr Laran auch alle anderen Umwälzungen erzeugt. War es nicht verständlich, daß sie – erfüllt mit all der neuen Kraft und Bewußtheit – sich dem älteren Jungen zuwandte, der seit ihren Kindertagen ihr besonderer Favorit, ihr Idol und Beschützer gewesen war – und jetzt, nach jener grausamen Farce, die sie nicht verstehen konnte, auch ihr Ehemann?
»Es stimmt, daß sie den ersten Anfall überlebte, auch wenn er oft der schlimmste ist. Vielleicht, wenn sie gesund und gefaßt aufwacht… aber bei der Siegesfeier, Donal? Wenn sie zum ersten Mal an deiner Seite sitzt, als deine anerkannte Frau? Willst du ihr die Freude daran verderben?«
»Welcher Zeitpunkt wäre besser?« fragte Donal lächelnd. »Aber vorher will ich meinem Vater sagen, wie es zwischen uns steht. Er sollte wissen, daß du mein Nedestro-Kind trägst. Das ist zwar nicht der Erbe, den er sich für Aldaran wünscht, aber er sollte wissen, daß dieses Kind Schildarm und Friedensmann des Hauses Aldaran sein wird, so wie ich es war, seit meine Mutter mich hierher brachte. Wirklich, wir können es nicht länger geheimhalten. Mit der Schwangerschaft ist es wie mit der Blutfehde: Durch Geheimhalten wird sie nicht geringer. Man soll mich nicht für feige halten. Niemand soll denken, ich würde mich dessen schämen, was ich getan habe. Wenn das bekannt ist, Liebste, ist dein Sohn geschützt. Selbst Dorilys weiß,

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