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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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unter Aldarans Herrschaft liegen werden.«
Allart sagte: »Ich wußte nicht, daß du Vorausschau besitzt, Bruder.« Damon-Rafael bewegte den Kopf mit einer schnellen, ungeduldigen Geste. »Vorausschau? Es erfordert nicht einmal viel Überlegung. Wenn Verwandte im Streit sind, treten Feinde auf, um den Spalt zu vertiefen. Ich versuche, einen neuen Waffenstillstand auszuhandeln – es bringt uns nichts, das Land in Brand zu stecken –, aber solange unsere Cousins von Burg Hastur belagert werden, ist das nicht leicht. Unsere Botenvögel fliegen Tag und Nacht mit geheimen Depeschen. Wir verfügen auch über Leroni, die in Verstärkernetzen arbeiten, um Botschaften auszusenden, aber natürlich können wir ihnen keine Geheimnisse anvertrauen. Was eine weiß, wissen alle, die Laran haben. Aber kommen wir zu dem Gefallen, um den ich dich bitten möchte, Bruder.«
»Ich höre«, sagte Allart knapp.
»Es ist lange her, seit ein Hastur einen Verwandten in diplomastischer Mission nach Aldaran gesandt hat. Aber wir brauchen ein Band wie dieses. Die Storns halten Ländereien bis zum Westen von Caer Donn, und sie könnten es für zweckmäßig halten, sich den Ridenows anzuschließen. Dadurch könnten alle Bündnispartner der Hellers in den Krieg einbezogen werden. Glaubst du, du könntest Lord Aldaran davon überzeugen, sich und seine Lehnsleute in diesem Krieg neutral zu verhalten? Ich glaube nicht, daß er auf unserer Seite in ihn eingreifen würde, aber es besteht die Möglichkeit, daß er sich ganz aus ihm heraushält. Du hast die Nevarsin-Ausbildung und kennst die Sprache der Hellers gut. Bist du bereit, in meinem Namen Lord Aldaran darum zu bitten, nicht in diesen Krieg einzugreifen?«
Allart musterte das Gesicht seines Bruders. Diese Mission schien zu einfach. Plante Damon-Rafael einen Verrat, oder wollte er ihn einfach nur aus dem Weg haben, damit die Hasturs von Elhalyn ihre Loyalität nicht zwischen zwei Brüder aufteilen mußten?
»Ich stehe unter deinem Befehl, Damon-Rafael, aber ich bin unerfahren in Diplomatie dieser Art.«
»Du wirst Briefe von mir mitnehmen«, sagte Damon-Rafael, »und geheime Depeschen schreiben, die mir Botenvögel überbringen. Du wirst auch offene Depeschen schreiben, die die Spione beider Seiten sicher lesen werden. Die geheimen wirst du unter einem Matrix-Verschluß schicken, den keiner außer mir öffnen oder lesen kann. Sicher kannst du einen Verschlußzauber herstellen, der die Botschaften, wenn ein fremdes Auge auf sie fällt, zerstört?«
»Das ist ziemlich einfach«, erwiderte Allart. Jetzt verstand er. Es gab sicher nicht viele Menschen, denen Damon-Rafael freiwillig das Muster seines Gehirns auszuhändigen bereit war, um einen Matrix-Verschluß anzufertigen. Ein solcher Verschluß in den Händen eines Attentäters …
Ich bin also eine der zwei oder drei Personen, denen Damon-Rafael diese Macht über sich geben würde. Weil ich durch einen Schwur gebunden bin, ihn und seine Söhne zu verteidigen.
»Ich habe in die Wege geleitet, daß du einen Vorwand für deine Mission hast«, fuhr Damon-Rafael fort. »Wir haben einen Kurier Aldarans abgefangen, von dem wir befürchteten, er sei zu den Ridenows unterwegs. Aber als meine Leronis ihn im Schlaf untersuchte, berichtete er uns, daß er sich auf einer persönlichen Mission Lord Aldarans befände. Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber es hat nichts mit dem Krieg zu tun. Sein Gedächtnis ist matrix-gelöscht, und wenn er mit eurem Bewahrer spricht – was er, wie ich annehme, bald tun wird –, wird er nicht mehr wissen, daß er gefangengenommen und untersucht wurde. Ich habe mit unserem Cousin Coryn arrangiert, daß du vorgeblich für die Waffenstillstandsfahne verantwortlich bist, die Aldarans Gesandten nach Norden begleiten soll. Niemandem wird es auffallen, wenn du bei ihm bleibst und mit nach Aldaran reitest. Genügt das?«
Welche Wahl habe ich schon? Seit Tagen weiß ich, daß ich nach Norden reiten werde. Ich wußte nur nicht, daß es nach Aldaran geht. Aber was hat Renata damit zu tun? Laut sagte er: »Es scheint, du hast an alles gedacht.«
»Bei Sonnenuntergang wird mein Friedensmann dir Dokumente überbringen, die dich als meinen Botschafter ausweisen. Er gibt dir auch Instruktionen, wie man Botschaften schickt.« Sich erhebend sagte er: »Wenn du wünschst, werde ich deiner Gattin einen Höflichkeitsbesuch abstatten. Es soll so aussehen, als wäre ich zu einem reinen Familienbesuch hier.«
»Danke«, gab Allart zurück, »aber

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