Herrscher über die Ewigkeit
ohne Schutz im freien Raum. Sie müßten doch augenblicklich
erstickt sein!“
Lachend
schüttelte Aran den Kopf.
„Aber
Garry, glauben Sie denn wirklich, daß ich so unvorbereitet Ihre Rettung
vorgenommen hätte? Es war mir von vornherein klar, daß ich in meiner Maschine
eine besondere Vorrichtung brauchte, um Sie ohne jeglichen Schaden aus Ihrer
Maschine zu ziehen. Und wer besorgte mir diese ganz bestimmte Vorrichtung? – Natürlich
– die Neroler! Ich habe mich sofort in das Jahr 751 006 vor Christi Geburt
begeben, nachdem ich die vier Magnete an den Außenwänden meiner Zeitmaschine angebracht
hatte. Sie müssen entschuldigen Garry, aber das hatte ich vorhin zu erwähnen
vergessen. Nun, und die Neroler halfen mir natürlich gern. Ich bat sie, mir
eine Apparatur in meine Zeitmaschine einzubauen, mit der ich in der Lage war,
einen dichten Energieschirm um meine Maschine zu legen. Gleichzeitig machte ich
sie auch darauf aufmerksam, daß sie die Energie, die die Apparatur erzeugte,
über die Magnete leiten sollten. Und damit wäre eigentlich jetzt alles klar gesagt;
denn in dem Augenblick, wo ich mit meinem Magneten an Ihrer Maschine war, legte
sich der Schutzschirm auch automatisch über Ihre Maschine. Unsere beiden Zeitmaschinen
waren also somit vom Weltenraum abgetrennt. Wir befanden uns – im wahrsten
Sinne des Wortes – unter einer unsichtbaren
Kugel. Der Energieschirm bot genügend Schutz gegen die Einflüsse des Weltenraums
und hielt auch gleichzeitig die Luft auf, die beim Öffnen meiner und schließlich
dann Ihrer Kabinentür ins Freie strömte.“
„So
ist das also.“ Mehr vermochte Garry im Moment nicht zu sagen. Er überdachte
noch einmal schnell das soeben Gehörte und war Aran aus tiefstem Herzen
dankbar für das, was er für ihn getan hatte. Garry bereute nun, daß er
überhaupt die Reise in diese ferne Zukunft gewagt hatte. Sie war doch nicht
gelungen.
„Wissen
Sie, Aran, ich kann mir einfach nicht erklären, warum es mir mit meiner
Zeitmaschine nicht gelungen ist, mein Reiseziel zu erreichen“, unterbrach er
plötzlich seine Gedanken und wandte sich an Aran.
„Hmm
– ja, das ist mir auch unklar, Garry. Aber ganz davon abgesehen – mir ist es
mit meiner Maschine auch nicht gelungen! Ich konnte einfach die
Raum-Zeit-Barriere, die zwischen dem Jahre 2298 und dem Jahrtausend liegt, in
das ich wollte nicht überbrücken! Wahrscheinlich mußte es so kommen. Wir
sollten eben keinen Blick in dieses Jahrtausend werfen. Mir gelang es zwar wieder,
mit meiner Zeitmaschine aus dem Raum zu kommen, während Ihre Instrumente
völlig blockiert waren. Dieses Ereignis kann ich mir wirklich nicht erklären.
Wie konnte das nur geschehen?“
Garry
winkte ab.
„Weiß
ich auch nicht. Jetzt ist es ja auch egal. Die Hauptsache bleibt, daß noch
einmal alles gut gegangen ist. Und es ist vielleicht gut so, Aran, daß meine
Zeitmaschine vernichtet wurde. Man soll das Schicksal nicht herausfordern. Das
Leben eines jeden Menschen ist vorbestimmt, und warum sollen ausgerechnet wir
beide unserem Herrgott vorgreifen?“
Aran
nickte zustimmend zu den Worten Garrys. Dann aber wechselte er das Thema.
„Übrigens,
Garry, soll ich Sie in Ihr Jahrhundert zurückbringen oder wollen Sie
hierbleiben?“
Garry
erhob sich von der Couch und ging langsam, wenn auch noch etwas schwach auf den
Beinen, durch den Raum.
„Ja
– Aran, ich weiß nicht. Ich kann mich nicht entschließen. Wenn ich mich jetzt
von Ihnen zurückbringen lasse, dann werden Sie danach die Zeitmaschine
vernichten. Fazit: ich werde nie mehr in das Jahr 2298 gelangen können. Bleibe
ich aber jetzt hier im Jahre 2298, dann werden Sie auch die Zeitmaschine
zerstören. Das wieder bedeutet, daß ich niemals wieder in das Jahr 1998
zurückkehren kann. Wie immer man es auch macht ist es falsch!“
„Ja,
Garry, entscheiden müssen Sie sich. Die Zeitmaschine werde ich auf alle Fälle
zerstören. Ich bin eigentlich gezwungen dazu, Garry. Erinnern Sie sich noch an
die Worte Sams, des Mannes, der die Aufständischen im Jahre 3567 führte? Er
sagte, daß der Erfinder seine Zeitmaschine zerstört habe, damit später kein
Unfug damit getrieben werde. Und ich werde sie deshalb vernichten. Allein schon
aus dem Grunde, um der Geschichte Genüge zu tun.“
Unschlüssig
blieb Garry einen Moment stehen, dann aber blickte er Aran fest in die Augen
und sagte: „Es ist gut, Aran, ich bleibe!“
Gerade
als diese Worte über Garrys Lippen kamen, trat Lia ins Zimmer.
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