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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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einem armseligen Schuppen mitten in der Trockensteppe zwischen Colorado und New Mexiko —, und Houston bezahlte einen unverschämt hohen Preis für zwei frische Pferde.
    »Fehlt ihm was ?« fragte der Stationsmeister und deutete auf Kane, der an der Wand des Schuppens lehnte und sich mit einer Hand gegen den Kopf boxte.
    Houston gab dem alten Mann einen Zwanzig-Dollar-Schein. »Sie haben uns nie gesehen.«
    Er steckte den Schein weg. »Ich kümmere mich nur um meine Angelegenheiten.«
    Houston versuchte, ein paar Worte mit Kane zu reden; doch er starrte nur wie ein Taubstummer auf ihre Lippen und folgte ihr erst, wenn sie mit den Händen energische Zeichen gab.
    Was sie an diesem Tag aßen, verzehrten sie im Sattel, und sie hielten auch noch nicht an, als die Sonne bereits untergegangen war. Nur einmal versuchte Kane ihr etwas zu sagen; aber da er sich selbst anscheinend nicht hören konnte, fuchtelte er mit den Armen, bis Houston endlich begriff, daß er offenbar wissen wollte, wohin sie ritten.
    »Mexiko«, schrie Houston viermal, ehe er sie zu verstehen schien.
    Kane schüttelte den Kopf, doch Houston trieb ihr Pferd nur zu noch rascherer Eile an und ignorierte ihn. Zweifellos wollte er verhindern, daß sie mit ihm in Gefahr geriet; aber sie wollte ihm keine Gelegenheit geben, sie zur Umkehr zu bewegen. Wenn er sein Leben im Exil verbringen mußte, würde sie mit ihm im Exil leben.
    Da faßte ihr Kane plötzlich in die Zügel und zog so heftig, bis das Pferd nur noch im Schritt ging.
    »ANHALTEN!« brüllte er. »WIR WERDEN HIER ÜBERNACHTEN!«
    Jedes Wort brachte er mit äußerster Lautstärke hervor, und Houston blinzelte erschrocken, als wäre plötzlich ein Orkan losgebrochen in der eben noch windstillen Nacht.
    Kane sagte kein Wort mehr, glitt aus dem Sattel und führte sein Pferd über einen kleinen Hügel bis zu einem kleinen Wäldchen. Houston folgte ihm mit ihrem Reittier, während er sein Pferd absattelte und ein Lager vorbereitete. Sie hätte lieber weiterreiten wollen, um den Abstand zwischen ihnen und der Posse aus Chandler zu vergrößern; aber vielleicht war Kane bei der Sprengung verwundet worden und brauchte eine Erholungspause. Es würde einige Zeit dauern, bis man aus den Bürgern der Stadt eine Posse zusammengestellt hatte; also konnten sie sich vielleicht ein paar Stunden Ruhe gönnen.
    Sie hatte ihren Sattel auf den Armen, als sie zu Kane hinübersah. Der Blick, mit dem er sie musterte, war zum Fürchten.
    Ganz langsam nahm er ihr den Sattel ab, warf ihn auf den Boden, und nach einem Blick, den sie diesmal nicht zu deuten wußte, war er auf ihr.
    Er war wie ein hungriges Tier, und nachdem sich Houston von ihrer Überraschung erholt hatte, reagierte sie auf gleiche Weise. Die Knöpfe flogen von ihren verstaubten Reitkleidern wie Popkorn aus einer überhitzten Pfanne. Sein Mund war überall auf ihrem Körper zugleich, und mit seinen großen starken Händen riß er alles weg, was ihn an dem Kontakt mit ihrer Haut hinderte.
    »Kane«, rief sie halb lachend, halb weinend. »Kane, meine einzige, meine wahre Liebe.«
    Er schien keiner Worte zu bedürfen, als er ihren nackten Körper auf den Boden niederdrückte und in sie hineinfuhr, als habe er sich die Dynamitladung, mit der sie am Morgen die Zellenwand weggesprengt hatten, einverleibt und sie nun gezündet. Und Houston hatte das Gefühl, als wäre sie eine Mauer, die unter der Gewalt der Ladung zusammenbrach, während sie in einem wilden, verzehrenden Verlangen zum Höhepunkt stürmten. Sie war überzeugt, daß sie nichts anderes im Leben brauchte als das, und daß alles, was sie heute getan hatte, richtig gewesen war.
    Als sie in einer gemeinsamen Eruption den Gipfelpunkt erreichten, erschauerte Houston unter der Gewalt ihrer Leidenschaft und der Macht ihrer Liebe, die sie für diesen Mann empfand.
    Sie lagen eine Weile beieinander, und Kane hielt sie so fest mit seinen Armen umschlungen, als wollte er sie nie mehr loslassen. Und Houston klammerte sich genauso fest an ihn, ganz schwindlig vor Angst, wenn sie sich vorstellte, daß sie ihn beinahe verloren hätte, daß man ihn beinahe aufgehängt hätte.
    Nachdem sie lange so dagelegen hatten, stand Kane auf und ging zu den Pferden, um sie zu versorgen. Houston wollte ihm dabei helfen, doch er gab ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, daß sie liegen bleiben sollte, und warf ihr eine Decke zu, damit sie sich vor der kühlen Nachtluft schützte.
    Selbst als er daranging, ein Lagerfeuer

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