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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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öffnete seinen Gürtel und zog ihn durch die Schlaufen. » Kein Durchschuss, aber eine Arterie ist getroffen. «
    Neben ihnen jaulten die Dobermänner.
    Er band sich den Gürtel um den Oberschenkel, zog ihn so straff wie möglich und versuchte, den Dorn durch das Leder zu bohren. Aber es gelang nicht. Kraftlos hielt er das Ende des Gürtels fest und verknotete es schließlich. » Was zum Teufel ist mit den Hunden los? «
    Im nächsten Moment lag einer der Hunde reglos auf dem Boden. Die blutige Schnauze des anderen hatte sich in seiner Kehle verbissen und zerfetzte die Halsschlagader.
    » Wallace hat mir das Leben gerettet « , sagte Elena. » Ich glaube, er ist in mich verschossen. « Ihr Blick war voller Sorge, als sie Gerinks blutgetränkte Hose sah. » Ich bringe dich zum Auto und fahre dich ins Krankenhaus. «
    » Später! « Gerink stützte sich auf den Spaten. Er stand immer noch unter Schock, und der Adrenalinschub hatte nicht nachgelassen. » Dunek ist verrückt genug, um Monica zu töten. Halt mir den Hund vom Leib. Ich versuche, sie zu finden. « Er humpelte in die Richtung, in der Monica und Dunek verschwunden waren. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Elena den direkten Weg zu den Autos nahm.
    Wegen des Schalldämpfers konnte er nicht einmal hören, ob Dunek erneut schoss. Da sah er den Wahnsinnigen. Er lief genau dorthin, von wo Gerink und Elena zuvor gekommen waren. Plötzlich rutschte Dunek aus. Seine Beine glitten zur Seite, und er schlug der Länge nach hin. Dabei knallte sein Kinn an die Einfassung eines Grabes. Der Sturz sah so merkwürdig aus, dass Gerink sich nicht erklären konnte, wie das hatte passieren können.
    Auf den Spaten gestützt humpelte er näher. Sein rechtes Bein war völlig taub. Von dem Blutverlust war ihm übel, seine Atmung beschleunigte sich, und er zitterte am ganzen Leib. Ein extremes Durstgefühl breitete sich in seinem Mund aus. Kein gutes Zeichen!
    Da sah er, dass Dunek auf der nassen Decke ausgerutscht war, die er sich an dieser Stelle vom Arm gezerrt hatte und die nun tief in den Kies hineingetreten worden war.
    Dunek drehte sich auf den Rücken. Sein Unterkiefer war gebrochen, die Unterseite seines Gesichts komplett verschoben. Einige Zähne ragten bizarr aus dem Zahnfleisch, was ihm einen beängstigenden Ausdruck verlieh.
    » Ich ’erde dich und deine Sch’ampe töten « , nuschelte er und versuchte, sich aufzurappeln.
    Wie sollte Gerink den Mann außer Gefecht setzen, wenn er sich vermutlich selbst nur noch wenige Sekunden auf den Beinen halten konnte, bevor er ohnmächtig wurde?
    Da richtete Dunek die Waffe auf ihn.
    » Tun Sie das nicht! « , warnte Gerink ihn.
    » Bon voyage! « , entgegnete Dunek.
    Gerink holte mit dem Spaten aus und riss Dunek mit dem Schaufelblatt die Kehle auf. Duneks Hals klaffte wie die Kieme eines Hais auf. Er ließ den Arm sinken, und die Waffe glitt ihm aus den Fingern.
    » Wir hätten das anders regeln können « , keuchte Gerink und ließ sich rücklings an einem Grabstein nieder, während Dunek röchelnd neben ihm verblutete. Doch im Moment gingen Gerink andere Dinge durch den Kopf, als dem Mistkerl das Leben zu retten.
    Er saß in einer Regenpfütze und fischte mit den Fingerspitzen nach der Decke. Schwerfällig zog er sie zu sich. Mit den Zähnen versuchte er, den Stoff auseinanderzureißen, um einen Streifen abzutrennen und sich einen Druckverband anzulegen, aber seine Kräfte verließen ihn. Sein Kopf sank gegen den Grabstein. Zu mehr war er nicht mehr fähig. Emotionslos hörte er Dunek beim Sterben zu.
    Als er die Inschrift der Marmortafel jenes Grabes sah, an dessen Kante Dunek mit dem Kinn aufgeschlagen war, begann er zu lachen. Dr. Luigi Alchieri senior lautete die Gravur. Was für eine grausame Ironie. Er lachte, obwohl ihm jede Bewegung wehtat. Ein letzter Anfall von Galgenhumor?
    Da merkte er, dass sich der Friedhof langsam um ihn zu drehen begann, ihm immer kälter wurde und er die Augen nicht mehr länger offen halten konnte. Er war so durstig.
    Neben ihm gurgelte Dunek die letzten Bläschen und Blutstropfen aus der Lunge.
    Plötzlich spürte Gerink eine Bewegung neben sich. Elena stand vor ihm und wollte ihm die Decke aus den Händen ziehen.
    » Das kann ich selber « , murmelte er.
    » Klar. Mit zwei Händen zerreißt du den Stoff, und mit der dritten stoppst du die Blutung. Gib die Decke her, du Sturschädel! «
    Er hörte, wie sie eine Grablaterne auf den Boden schmetterte und mit einem Glassplitter den Stoff mehrmals

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