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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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1. KAPITEL
    A iden Riordan war inzwischen seit zwei Wochen in Virgin River und schon über hundert Meilen gewandert. Außerdem hatte er sich einen ziemlich struppigen, dunkelroten Bart wachsen lassen. Mit seinem schwarzen Haar, den ebenso dunklen Brauen und seinen strahlend grünen Augen verlieh ihm dieses Erbe seiner Ahnen einziemlich verwegenes Aussehen. Seine vierjährige Nichte Rosie, ein rotes Lockenköpfchen mit grünen Augen, hatte gesagt: „Onkel Aid! Du bis’ auch eine wildische Rose!“
    Für einen Mann, der zum ersten Mal, soweit er sich erinnern konnte, keine bestimmten Pflichten zu erfüllen hatte, fand er allmählich Gefallen an seiner neu gewonnenen Freiheit. Seit dem medizinischen Vorstudium hatte er nur noch genau festgelegte Ziele verfolgt. Jetzt, mit sechsunddreißig Jahren, wovon er vierzehn bei der Navy verbracht hatte, befand er sich in einer Art Zwischenstadium zwischen zwei Jobs. Er war sich zwar total unsicher, wo er als Nächstes landen würde, aber das gefiel ihm gut . Die kleine Auszeit hatte sich als durchaus Angenehmes entpuppt. Das Einzige, das er mit Sicherheit wusste, war, dass er Virgin River nicht vor Mitte des Sommers verlassen würde. Sein älterer Bruder Luke und seine Schwägerin Shelby erwarteten ihr erstes Kind, und Aiden wollte die Geburt um nichts in der Welt verpassen. Bald würde auch sein Bruder Sean aus dem Irak zurückkehren und mit seiner Frau Franci und seiner Tochter Rosie einen Zwischenstopp in Virgin River einlegen, bevor er zu einem neuen Einsatz aufbrechen würde. Aiden freute sich schon darauf, ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen.
    Die Junisonne brannte Aiden auf den Pelz. Er trug eine lockere Armeehose, Motorradstiefel und ein olivgrünes T-Shirt, auf dem sich, unter den Achseln, Schweißflecken abzeichneten. Aiden war nass geschwitzt bis auf die Haut, und inzwischen roch er ziemlich streng. In seinem Militärrucksack hatteer Eiweißriegel und Wasser, und an seinem Gürtel war eine Machete befestigt, um sich den Weg durchs Gestrüpp zu bahnen. Auf dem Kopf trug er eine Baseballkappe, doch sein Haar ringelte sich dennoch unter deren Rändern hervor. Mittlerweile gehörte auch ein eins zwanzig hoher Wanderstock zu seinen ständigen Begleitern, und nach einer zufälligen Begegnung mit einem etwas zu selbstbewussten Berglöwen schleppte Aiden auch noch einen Bogen und mehrere Pfeile mit sich herum. Allerdings wenn er einem übellaunigen Bären über den Weg gelaufen wäre, wäre er trotzdem geliefert gewesen.
    Aiden folgte dem Pfad, der sich durch die Berge schlängelte. Er sah aus wie eine ehemalige Straße oder eine Zufahrt. Aiden hatte keine Ahnung, was von beidem zutraf. Sein Ziel war der Bergkamm, den er von unten erspäht hatte. Am Ende des Weges stand er plötzlich etwas gegenüber, das allem Anschein nach eine verlassene Blockhütte war. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, woran man das erkannte – wenn der Pfad dorthin überwuchert und einen ganz besonders ungepflegten Eindruck machte, war die Hütte wahrscheinlich leer. Dennoch gab es keine Garantie dafür, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. Schon einmal hatte er sich in so einem Fall geirrt und seinen Fehler erst bemerkt, als eine alte Dame ein Gewehr auf ihn gerichtet und ihn aufgefordert hatte, vom Grundstück zu verschwinden. Diesmal machte Aiden lieber einen großen Bogen um die Blockhütte und ging durch den Wald zum Bergrücken hinauf.
    Natürlich gab es dort keinen Pfad mehr; so musste er sich mithilfe seiner Machete den Weg durch das Gestrüpp bahnen. Auf der anderen Seite bot sich ihm ein atemberaubender Anblick. Eine Frau mit rotblonden Haaren in Kaki-Shorts reckte ihm, weil sie sich nach vorne über die Veranda beugte, ihren Po entgegen. Obwohl Aiden sich als Frauenexperte fühlte, schien es ihm unmöglich, ihr genaues Alter einzuschätzen, wohl aber, dass dieser Hintern am Ende dieser traumhaft langenund gebräunten Beine zu den wundervollsten gehörte, die er je gesehen hatte. Die Ansammlung von Blumentöpfen und die Gießkanne ließen ihn annehmen, dass die Frau gerade dabei war, Pflanzen einzutopfen. Einer dieser Blumentöpfe war auf dem Geländer neben ihr platziert. Sie grub in der Erde und schaufelte sie in einen großen Topf.
    Aiden konnte drei und drei zusammenzählen. Das hieß, dieser Po und diese Beine gehörten zu jemandem unter fünfzig, und außerdem war nirgendwo ein Gewehr in Sicht. Also schlug er sich mit dem Plan, freundlich Hallo zu sagen, weiter den Weg unter den

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