Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
Vom Netzwerk:
bliebe ihr eine Wahl«, erklärte Jeff. »Du hast gehört, was der Manager gesagt hat: Ein todkranker Patient sollte jeden Moment mit dem Krankenwagen eingeliefert werden. Wenn mein Vorarbeiter seinen Job anständig gemacht hätte, hätte es überhaupt kein Problem gegeben.«
    Ross grunzte. Er hatte wirklich schlechte Laune – und das schon, seitdem die Schreibblockade eingesetzt hatte. »Sie hat
blaue Haare

    »Ja, ist mir aufgefallen.«
    »Und Sicherheitsnadeln in den Ohren.«
    Jeff zog die Augenbrauen hoch. »Echte?«
    »Nein«, gab Ross widerstrebend zu. »Ich wette, sie hat ein Piercing im Nabel und Tätowierungen auf dem Hintern.«
    Jeff starrte ihn ungläubig an. »Seit wann bist du so ein voreingenommener Spießer? Eine deiner Freundinnen hatte gepiercte Brustwarzen und auch nicht gerade Scheu davor, sie jedem zu zeigen.« Er schaute Ross vielsagend an. »Wenn du mich fragst, ist es nicht Danny Lawton, die sich Gedanken darüber machen sollte, wie sie aussieht.«
    Ross war unrasiert, seine Augen blutunterlaufen und seine Kleidung zerknittert. Als Jeff ihn am Flughafen aufgesammelt hatte, lehnte Ross das Angebot ab, an dem Apartment mit Blick über den Hafen abgesetzt zu werden, das er gemietet hatte. Jeffs Ehefrau Christine hatte Ross herzlich eingeladen, bei ihnen zu wohnen, aber Jeff hatte ihr erklärt, dass Ross seine Privatsphäre sehr wichtig war.
    »Ich dachte, ich hätte meine Mutter in den Staaten gelassen«, meinte Ross.
    Jeff nahm sich ein Beispiel an Breda Fabello und antwortete freiheraus: »Du siehst aus wie die Hölle. Wenn du darauf bestehst, jetzt mit Danny Lawton zu reden, wird sie wahrscheinlich den Sicherheitsdienst rufen.« Er schnüffelte. »Und du stinkst.«
    »Zu dumm! Es hat mich Monate gekostet, sie zu finden, und jetzt werde ich mich nicht von kleinen Dingen wie zerknitterter Kleidung, Bartstoppeln und ihrem Erbrochenen auf mir aufhalten lassen.«
    Jeff fragte sich, was zur Hölle mit Ross nicht stimmte. Er konnte launisch sein, aber er war nie bösartig gewesen und hatte den besten Sinn für Humor besessen, den Jeff je erlebt hatte – aber im Moment schien er ihn verlassen zu haben, zusammen mit seinen Manieren. Er wirkte … abgebrüht. Jeff erinnerte sich daran, dass Ross um fünf Uhr dreißig morgens nach einem langen Flug aus einer Maschine aus den Staaten gestiegen war und dass seine Familie ihm eine schwere und leidvolle Aufgabe übertragen hatte. Pat und Ross hatten sich nie nahegestanden, hauptsächlich wegen Pats Weigerung, erwachsen zu werden, und seiner Eifersucht auf den Erfolg seines älteren Bruders. Jeff hob kapitulierend die Hände. »Okay, aber sei nicht überrascht, wenn die arme Frau schreiend aus dem Raum rennt!«
    Ross schnaubte. »Nun mach mal halblang! Glaubst du wirklich, dass eine Frau, die einen Lastwagen gegen einen Haufen Betonblöcke fährt, vor Bartstoppeln und zerknitterten Klamotten wegrennen wird?«
    Vanessa unterbrach sie, um ihnen mitzuteilen, dass Danny jetzt bereit war, Ross zu sehen.
    Jeff kam ihm mit der Frage zuvor: »Wie geht es ihr?«
    »Sie hat eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde am Kopf und überall Prellungen, also wird sie den Rest der Woche Schmerzen haben.« Sie spießte Ross mit ihren kalten grünen Augen auf. »Was sie nicht braucht, ist noch mehr Stress. Wenn es nach mir ginge, würden Sie nicht einmal in ihre Nähe kommen. Unglücklicherweise geht es nicht nach mir.«
    Ross lächelte sie an. »Dann ist das wohl mein Glückstag.«
    *
    Vanessa führte ihn zu einem Raum, an dessen Tür ein Schild mit der Aufschrift FACHKRANKENSCHWESTERN hing. Sie ließ Ross warten, während sie hineinging und die Tür hinter sich schloss. Er hörte, wie sie ausdruckslos sagte: »Er ist da.«
    Er vernahm, wie Danny Lawton fragte: »Welcher? Der mit den Cockerspaniel-Augen oder der Serienkiller?«
    Er hatte ihren früheren Kommentar über seine Ähnlichkeit mit einem Serienkiller auf das Konto der Gehirnerschütterung verbucht, aber jetzt war er sich nicht mehr so sicher. Verlegen berührte Ross die Stoppeln auf seinem Kinn. So schlimm sah er nicht aus. Oder?
    »Der Serienkiller. Der Cockerspaniel«, Vanessas Stimme wurde lauter, »der Nette scheint mit ihm befreundet zu sein.«
    »Pech gehabt!«, antwortete Danny.
    »Soll ich ihm sagen, dass er verschwinden soll?«, erkundigte Vanessa sich hoffnungsvoll.
    Versuch’s doch!
, dachte Ross grimmig.
    »Nein.« Danny klang erschöpft. »Ich bringe es lieber hinter mich.«
    Ross fühlte einen

Weitere Kostenlose Bücher