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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Strohhalm gezogen hätte und ausgeschickt worden wäre, dieses besondere Familienproblem zu regeln. Deirdre hätte gewusst, was sie zu Danny sagen sollte; Ross hatte keine Ahnung. Was konnte man unter diesen Umständen schon erwidern? Er konnte sich vorstellen, dass Daniella Lawtons Tod völlig anders gewesen war als Pats betrunkener Sturz von einer Jacht.
    Ross riss seine Augen von der Decke und schaute Danny an. »Es tut mir leid.«
    Sie zuckte mit den Achseln und starrte weiter auf den Schreibtisch.
    »Wann ist sie gestorben?«
    »Vor sechs Monaten.«
    »Sie standen sich …«, hakte er nach, »… nahe?«
    Schmerz und Trauer legten sich auf Dannys geschundenes Gesicht. Ross knetete seinen Nacken, um sich davon abzuhalten, seine Hand über den Schreibtisch zu strecken und sie zu berühren.
    »Wir waren Zwillinge«, antwortete sie leise.
    Ross hatte Zwillingsschwestern und wusste, wie stark die Verbindung zwischen Danny und ihrer Schwester wahrscheinlich gewesen war. Er konnte sich Aoife oder Annie nicht ohne die jeweils andere vorstellen. Ehe, Kinder und Wohnorte, die ein paar Stunden Fahrt voneinander entfernt waren, hatten keinen Unterschied gemacht in Bezug auf das tiefe innere Band, das die beiden teilten. Sie waren wie zwei Hälften eines Ganzen – wenn man eine verletzte, verletzte man auch die andere.
    Ross konnte sehen, dass es Danny unangenehm war, so viel über sich preiszugeben, und war nicht überrascht, als sie in die Offensive ging – an ihrer Stelle hätte er dasselbe getan.
    »Was für einen Beweis habe ich, dass Sie Patricks Bruder sind? Ich wusste nicht einmal, dass er einen Bruder hat.«
    Sie war jetzt merklich blasser. Ross hatte es plötzlich eilig, das Gespräch zu beenden, damit Danny sich ausruhen konnte und er ein wenig Abstand zwischen sich und all diese offenen Gefühle bringen konnte. Aus irgendeinem Grund war Daniella Lawtons Tod für ihn realer als Pats. Er deutete auf das Taschenbuch auf dem anderen Schreibtisch. »Das bin ich.«
    Danny schaute auf das Buch. »Was?«
    »Ich bin dieser Schriftsteller.«
    Sie starrte ihn an. »Sie versuchen, mir zu verklickern, dass Sie RF O’Rourke sind?«
    Er fühlte sich wie ein Esel. »Ja.«
    Danny berührte das Buch. »Sie haben dieses Buch geschrieben?«
    »Ja. Wenn Sie auf das hintere Cover schauen, ist da wahrscheinlich ein Foto.«
    Danny drehte das Buch um und musterte das Bild. Es war ein Schwarzweißfoto eines Mannes, der eine alte Lederjacke mit aufgestelltem Kragen trug und ohne zu lächeln in die Kamera starrte, während hinter ihm Autos vorbeischossen. Danny hielt es hoch. »Sie versuchen, mir zu erzählen, dass das Sie sind?«
    Okay, dann war das Foto eben ein paar Jahre alt, aber Ross hasste Werbebilder – es war nicht so, als wollte er erkannt werden. Ihr ungläubiges Erstaunen fing trotzdem an, ihn zu nerven. »Das
bin
ich.«
    »Aha.« Sie nickte langsam. »Entweder wurde das hier höllisch weichgezeichnet, oder sie haben George Clooney als Ihr Double benutzt, weil es überhaupt nicht aussieht wie Sie.« Danny klopfte auf das Bild. »
Dieser
Mann wirkt menschlich.« Sie hätte fast hinzugefügt:
Dieser Mann hat eine normal große Nase.
    »Es ist ein altes Bild. Ich habe das Buch vor Jahren geschrieben.«
    »Natürlich haben Sie das«, entgegnete sie von oben herab. »Aber selbst wenn Sie RF O’Rourke sein sollten, macht Sie das noch nicht zu Ross Fabello, oder?«
    »Es ist ein Pseudonym! O’Rourke ist der Mädchenname meiner Mutter; das RF steht für Ross Fabello. Ich werde Ihnen die Telefonnummer meiner Agentin geben; sie wird bezeugen, was ich Ihnen sage.«
    »Ich bin doch nicht von gestern! Da habe ich dann wahrscheinlich Ihre Schwester oder die Freundin des Cockerspaniels am anderen Ende der Leitung.«
    »Nennen Sie mich etwa einen Lügner?«
    Ihre Brauen wanderten nach oben, und auf ihrer Stirn bildete sich der kleine Hügel. »Erwarten Sie von mir, dass ich Ihnen einfach glaube – einem völlig Fremden, der Zugang zu Matt und Mia will?«
    Da war etwas dran. Ross wechselte das Thema. »Warum nennen Sie Jeff ständig einen Cockerspaniel?«
    »Weil er wunderschöne braune Augen hat.«
    »Im Gegensatz zu den Augen eines Serienkillers?«
    Wieder verzog sie angewidert das Gesicht. »Ja.«
    »Die wie aussehen?«, wollte Ross wissen.
    »Schwarz, blutunterlaufen und verrückt.«
    Danny klammerte sich plötzlich am Tisch fest und schloss die Augen.
    »Was ist los?« Ross war halb aus seinem Stuhl aufgesprungen, als Vanessa in

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