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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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verletzt.«
    Seine Worte klangen unheilvoll, aber Danny konnte nicht darüber nachdenken. Das Gesicht des Serienkillers wuchs und schrumpfte in ihrer Sicht, während ihr Magen anfing, eine La-Ola-Welle zu starten, die sich langsam in ihre Speiseröhre fortsetzte. Sie atmete tief durch und versuchte, sich zu konzentrieren. Ross? Sein Name war Ross? Das war wichtig, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, warum. Ihr Magen verkrampfte sich – sie musste aus diesem Truck raus.
    »Sitzen Sie still!«, blaffte Ross, der Serienkiller. »Die Sanitäter sind da.«
    Plötzlich erschien der Name auf dem Brief, den sie am Morgen bekommen hatte, vor Dannys innerem Auge. Ross Fabello. Sie starrte Ross an, während ihr Magen sich hob.
    Er starrte mit versteinerter Miene zurück.
    Sie musste fragen. »Wer
sind
Sie?«
    Seine schwarzen Augen bohrten sich in ihre. »Ich bin Ross Fabello«, antwortete er. »Ich bin Patricks Bruder.«
    Danny schlug sich die Hände vor den Mund.
    Ross Fabello lehnte sich einen Moment zu spät zurück.
    Danny beugte sich aus der Tür.
    Und kotzte ihm über die Schuhe.

[home]
    Kapitel 2
    V ier Stunden«, erklärte Vanessa Cooper Ross. »Stationsschwester Lawton wird vier Stunden neurologisch beobachtet, bevor die Ärzte auch nur darüber nachdenken, Sie zu ihr zu lassen.« Ihre Nasenlöcher bebten, als hätte sie etwas Widerliches gerochen. »Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie warten wollen oder nicht. Sie stehen wegen Ihres Arms auf der Warteliste, aber schneller ginge es, wenn Sie zu dem privaten Unfall- und Medizinzentrum auf der anderen Straßenseite gehen.«
    Das würde auch dafür sorgen, dass er verschwand.
    »Ich werde warten.«
    Vanessa wirkte nicht glücklich. »Wenn ich einen Moment Zeit habe, verbinde ich Sie selbst.«
    Das klang wie eine Drohung. Offensichtlich war Ms. Cooper eine Freundin von Daneka Lawton. Sie war nach dem Unfall den Hügel hinabgerannt und geblieben, während die Sanitäter ihre Patientin in die Notaufnahme brachten. Weitere Krankenhausangestellte hatten schon dort gewartet, inklusive des Krankenhausmanagers. Jetzt, wo er sie endlich gefunden hatte, würde Ross sich nicht durch vier kurze Stunden davon abhalten lassen, mit Daneka Lawton zu sprechen.
    Vanessa schaute auf seine Turnschuhe und sagte: »Oje, hat die Kotze Ihre Schuhe ruiniert?«
    Ross warf ihr einen finsteren Blick zu und ging los, um sich zwischen den wandelnden Verletzten im Wartezimmer einen Platz zu suchen. Jeff hatte ihm ein Paar Turnschuhe geliehen, die er in seinem Kofferraum gefunden hatte, aber sie waren zu klein und drückten an den Zehen. Ross ließ sich auf einen orangefarbenen Plastikstuhl sinken und dachte gereizt, dass Blasen genau das waren, was ihm zusätzlich zu dem Geruch von Erbrochenem an seiner Hose noch fehlte. Er wusste, dass Daneka Lawton nicht geplant hatte, sich auf seine Schuhe zu übergeben, dass er nur unglücklicherweise zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war – aber er hatte das kurze Lächeln auf ihrem kleinen, schlimm zugerichteten Gesicht gesehen, als er den Sanitätern geholfen hatte, sie aus dem Fahrerhaus auf eine kleine rote Bahre zu überführen. Bevor sie sie bewegt hatten, hatten sie ihr eine Halskrause angelegt. Ross’ Überzeugung nach wäre eine Zwangsjacke besser gewesen.
    Einer der Sanitäter hatte sie Danny genannt, und er fand, das passte viel besser zu ihr als
Daneka
 –
Danny
ließ ihn an rauflustige, nervige Jungs denken.
    Er starrte schlecht gelaunt auf seine Schuhe. Wäre Breda, seine Mutter, hier gewesen, hätte sie die Gelegenheit ergriffen, die weise irische Mami zu spielen und irgendein unverständliches Sprichwort aufzusagen wie:
Du musst die Nuss knacken, bevor du den Kern essen kannst.
Ross fühlte sich, als hingen seine Nüsse in einem Schraubstock, seitdem ihm der Job übertragen worden war, nach Neuseeland zu reisen, um sich Zugang zu Patricks zwei Kindern zu verschaffen. Zur Hölle, jeder wusste, dass Ross Fabello, sollten Aliens auf dem Planeten landen, nicht gerade die erste Wahl wäre, um Kontakt aufzunehmen! Hätte er gute Laune, würde er vielleicht vom Rand aus zuschauen und sich Notizen machen, aber wenn sie an einem seiner schlechteren Tage landeten, würde er sie nur anschreien, aus seinem Vorgarten zu verschwinden. Deirdre, die jüngste seiner Schwestern, hätte einen viel besseren Kandidaten abgegeben, aber sie war ihm einen Schritt voraus gewesen und hatte sich aus der Affäre gezogen, indem sie behauptet hatte, ihr

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