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Herzraub

Herzraub

Titel: Herzraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Buttler
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schwarzes Etui-Kleid, der Schatten eines Dekolletés schimmerte hervor, das Ganze kniekurz. Ihre blond gesträhnten Haare waren hochgesteckt, einziger Schmuck ein Paar strassblitzende Ohrgehänge.
    Laura Flemming hatte ihre dunkel bestrumpften Beine auf dem Boden gekreuzt, zierlich, fast vorsichtig. Er glaubte eine leichte Befangenheit zu spüren. Aber das reizte ihn, es machte ihre sinnliche Kühle noch verlockender.
    „Zum Wohl!“ Er setzte sein Glas wieder ab. „Ich verschwinde mal eben in der Küche.“
    „Ich weiß, die Minna hat grad Ausgang“, lachte sie.
    „So ist es.“
    Kurz darauf stand er mit blauer Schürze im Türrahmen. „Die Spaghetti sind gleich fertig. Hoffentlich haben Sie Hunger mitgebracht.“
    „Natürlich. Ich weiß doch, was mich bei Ihnen erwartet. – Die Schürze steht Ihnen übrigens gut.“
    „Danke.“
    Wenig später kam Danzik wieder und setzte seine mediterranen Kreationen auf den Tisch. „Bitte nehmen Sie Platz.“
    Laura Flemming zog hörbar Luft ein. „Duftet vielversprechend.“
    „Das hoffe ich. Ich verspreche viel und halte alles.“
    Sie neigte den Kopf und lächelte. „Übertreiben Sie jetzt nicht etwas?“
    „Überzeugen Sie sich selbst.“
    Sie aßen langsam, schauten sich an, aßen genussvoll kauend weiter, schauten sich wieder an.
    Sie nahm die Flasche und sah auf das Etikett. „›Il Grillo‹ – das ist ein schöner Wein.“
    „Laura“ – er hob das Glas – „meinen Sie nicht, dass es allmählich Zeit wird?“
    Sie wollte ein ›Wofür?‹ hervorglucksen, besann sich aber.
    „Ja“, sagte sie. In ihrem Lächeln lag ein letztes, überflüssiges Warten.
    „Ich heiße Werner.“ Er lachte etwas zu laut.
    „Laura.“ Sie beugte sich über den Tisch. Ihre Lippen erreichten die seinen knapp. „Brüderschaft ist ein blödes Wort“, sagte sie.
    „Stimmt.“ Er spürte der weichen Berührung nach, hätte sie am liebsten konserviert. Aber er musste jetzt erstmal weiteressen.
    „Und wie weit bist – du – mit deinem Buch? Du sagtest, du bist am Schluss?“
    „Das ging aber schon gut – ich meine, das mit dem Duzen. Wie weit ich mit dem Buch bin?“ Laura Flemming sah ihn strahlend an. „Ich bin fertig!“
    „Toll! Das müssen wir feiern!“ Werner Danzik sprang auf. „Ich habe einen Champagner da.“
    „Oh lala, das nenne ich Vorsorge.“
    Danzik kam zurück und schenkte ein, dass es fast überfloss. Während ihm Laura in die Augen blickte, leckte sie langsam den Schaum vom Glas. Er starrte auf das glänzende Rosapink ihrer Lippen. Diese sinnliche Unterlippe. Und ein wunderschöner Amorbogen … Sie küssten sich erneut, und dieser Kuss dauerte etwas länger.
    „Hmm, schmeckt nach mehr“, sagte Danzik.
    „Hmm, ja.“ Laura lächelte. Ihr Lächeln war Verführung pur. „Alles zu seiner Zeit.“
    Sie setzten sich wieder an den Tisch.
    „Hast du schon irgendwas rausbekommen? Wegen dieses anonymen Päckchens?“, fragte Laura.
    „Die Labor- Untersuchung hat ergeben, dass es sich tatsächlich um ein Schweineherz handelt. Um den Täter zu ermitteln, werden allerdings noch einige Wochen ins Land gehen. Und leider ist es bei Anzeigen gegen ›Unbekannt‹ auch häufig so, dass die Verfahren eingestellt werden.“
    „Ist mir klar.“
    „Hast du Angst, dass noch mehr passiert?“
    „Nein. Vielleicht war es ein einmaliger Schocker. Und außerdem“ – Laura Flemming glitzerte den Kommissar an – „habe ich ja dich als Beschützer.“
    Danzik grinste breit. „Den hast du.“ Dann wurde er wieder ernst. „Das Thema deines Buches ist allerdings brisant, das weißt du, und da müssen wir uns wappnen.“
    „Wir leben in einem freien Land.“
    „Das sieht aber nicht jeder so.“
    „Ich bin jedenfalls froh, dass ich dieses Buch geschrieben habe. Erst hatte ich von alldem keine Ahnung, aber jetzt habe ich doch eine feste Position gewonnen. Hier“ – die Journalistin klappte ihre Unterarm-Tasche auf – „ich habe auch einen Ausweis.“
    Danzik nahm den foliebeschichteten Ausweis. „›Ich bin kein Organspender‹“, las er vor.
    „Habe ich von der NZO-Gruppe.“
    „Hmm.“
    Laura lachte. „Dich kann man wohl nicht so leicht überzeugen, wie? Aber es ist nun mal so: Wir erhalten von der Natur oder meinetwegen auch von Gott eine bestimmte Ausstattung, die nur zu uns passt. Ein anderer darf davon nichts beanspruchen. Denn was einem nicht gehört, darf man auch nicht beanspruchen.“
    „Oh, oh, oh. Wie soll ich es dann verstehen, dass du mir

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