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Luxussuite fuer zwei

Luxussuite fuer zwei

Titel: Luxussuite fuer zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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1. KAPITEL
    "Gute Nacht, cara. Du wirst doch wohl bei Carlo übernachten, stimmts?"
    Sehr geschickt, dachte Aysha. Es versetzte sie immer wieder in Erstaunen, dass ihre Mutter einen Befehl in Form einer Anregung vorbringen und diese als Frage formulieren konnte.
    Als hätte Aysha eine Wahl. Ihr Leben war von klein auf inszeniert gewesen. Die exklusivsten Privatschulen, zusätzlicher Privatunterricht, Ferien im Ausland, Wintersportorte, Ballett, Reitschule, Sprachen ... Sie sprach fließend Italienisch und Französisch.
    Aysha Benini war so geworden, wie ihre Eltern es sich vorgestellt hatten. Das Produkt ihrer Erziehung. Der sichtbare Beweis des Reichtums und der gesellschaftlichen Stellung der Familie.
    Das Image musste um jeden Preis aufrechterhalten werden.
    Aysha hatte sogar einen Beruf gewählt, der zum Gesamtbild passte. Sie war Innenausstatterin.
    "Schatz?"
    Sie ging zu ihrer Mutter und küsste sie flüchtig auf die Wange. "Wahrscheinlich."
    Teresa Benini zog die Augenbrauen hoch. "Dein Vater und ich erwarten dich nicht zurück."
    Damit war die Sache erledigt. Aysha kontrollierte ihre Handtasche, nahm die Autoschlüssel heraus und ging zur Tür.
    "Bis bald."
    "Amüsier dich gut."
    Was verstand ihre Mutter unter "sich gut amüsieren"? Ein vorzügliches Essen in einem Schickeriarestaurant mit Carlo Santangelo und danach eine lange Liebesnacht in Carlos Bett?
    Aysha stieg in ihren schwarzen Sportwagen, ließ den Motor an, fuhr die Auffahrt hinunter und öffnete mit der Fernbedienung die Tore, dann bog sie auf die ruhige, von Bäumen gesäumte Straße ein. Kurz darauf kam sie auf die Hauptverkehrsstraße, die vom Vorort Vaucluse in die Innenstadt führte.
    Der mit Diamanten besetzte Goldring mit dem prächtigen Solitär funkelte in der Sonne. Hervorragend gearbeitet und horrend teuer, war der Verlobungsring an ihrer linken Hand das passende Symbol der geplanten ehelichen Verbindung zwischen Giuseppe Beninis Tochter und Luigi Santangelos Sohn.
    "Benini-Santangelo". Zwei
    neunzehnjährige Männer,
    Nachbarn in einer norditalienischen Stadt, waren nach Sydney ausgewandert, wo jeder einen Job angenommen und sieben Tage die Woche gearbeitet hatte. Sie hatten jeden Cent gespart und eine Zementfabrik gegründet, als sie Mitte zwanzig gewesen waren.
    Vierzig Jahre später war "Benini-Santangelo" ein bedeutendes Bauunternehmen mit einer ungeheuer großen Werkanlage und einer ganzen Flotte von Betonmischmaschinen.
    Giuseppe und Luigi hatten geeignete Frauen geheiratet und bedauerlicherweise nur jeweils ein Kind bekommen. Sie wohnten in schönen, vornehmen Häusern, fuhren teure Autos und hatten Aysha und Carlo die beste Ausbildung zukommen lassen, die für Geld zu haben war.
    So lange, wie Aysha zurückdenken konnte, verkehrten die Beninis und Santangelos privat und gesellschaftlich miteinander.
    Es war mehr als Freundschaft. Sie waren fast wie eine Familie.
    Die New South Head Road schlängelte sich zur Rose Bay hinunter, und Aysha nahm sich einen Moment Zeit, um die Aussicht zu bewundern.
    An diesem schönen Spätsommerabend ähnelte das Meer einem Saphir und verschmolz am Horizont mit einem wolkenlosen Himmel. Von erstklassigen Grundstücken hatte man einen herrlichen Blick auf die großen und kleinen Buchten, in denen Segelboote vor Anker lagen. Die Hochhäuser des Geschäftsviertels aus Beton, Glas und Stahl bildeten einen prächtigen Hintergrund für das Opera House und die Harbour Bridge.
    Der Verkehr wurde stärker, als sich Aysha der Innenstadt näherte, und an den großen Straßenkreuzungen kam es unvermeidlich zu Verzögerungen. Erst kurz vor sieben stieg Aysha vor dem Hotel aus dem Auto. Ein Hausdiener fuhr es in die Tiefgarage.
    Sie hätte sich von Carlo abholen lassen können. Oder sie hätte zumindest zu ihm nach Hause fahren sollen. Das wäre praktischer gewesen. Vernünftiger.
    Nur dass sie an diesem Abend nicht vernünftig war.
    Sie betrat die Hotelhalle und nickte dem Portier zu, dann ging sie zur Sitzecke links vom Eingang. Sofort stand ein Mann auf und kam ihr entgegen.
    Carlo Santangelo.
    Allein schon sein Anblick ließ Ayshas Herz schneller schlagen, und sie hielt den Atem an. Carlo war Ende dreißig, einen Meter siebenundachtzig groß, breitschultrig, muskulös und durchtrainiert. Er hatte markante Gesichtszüge, ein energisches Kinn und einen sinnlichen Mund. Das dichte dunkelbraune Haar war gut geschnitten und gepflegt. Seine Augen waren unglaublich dunkel, fast schwarz.
    Aysha hatte ihn noch nie

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