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Herzraub

Herzraub

Titel: Herzraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Buttler
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Kommissar!“
    „Warum nicht?“
    „Herr Steinmann hat mir freigegäbben. Hat gesagt, Frau Osswald gibt frei.“
    „Für wie lange?“
    „Zwei Tage.“
    Danzik runzelte die Stirn. „Und womit haben Sie sich dieses großzügige Angebot erklärt?“
    Ewa Jablonski sah fast beleidigt aus. „Ich hatte särr viel gearbeitet, särr viel …“
    „Und woher dieser plötzliche Sinneswandel?“, schaltete sich Tügel ein. „Erst schützen Sie Ihren Freund, dann lassen Sie das Alibi platzen.“
    „Der Grund ist ja wohl nicht zu übersehen.“ Danzik wies auf das verunstaltete Gesicht der hübschen Polin.
    „Hat mich geschlagen, das Schwein. Wollte mir nicht gäbben Geld. Hat ganzes Geld bekommen von der Oss-wald, Läbensversicherung und so, wollte mit mir nach Brasilien, aber dann …“
    „Nix Ramba, Samba“, lachte Tügel.
    „Torsten!“ Danzik sah seinen Kollegen missbilligend an. „Weiter.“
    „Keine Geld für mich, Herr Kommissar! Hab gebäten, geweint – nix. Dafür“ – sie hob die Hand zu ihrem Gesicht – „hat mit Faust geschlagen. Flugkarte in Kommode, nur für ihn, nur sein Name, Brasilien …“
    „Ramba“, setzte Tügel an, aber Danzik Blicks zwang ihn zum Schweigen.
    „Wollen Sie Anzeige erstatten?“, fragte Danzik.
    Ewa Jablonski hob die Schultern.
    „Werner! Bevor wir das Unschuldslamm laufen lassen, sind ja wohl noch ein paar Fragen fällig.“
    „Allerdings.“
    „Frau Jablonski“, sagte Tügel. „Wofür haben Sie das Rattengift verwendet?“
    „Äh, bittäschön, woher wissen Sie – “
    „Das tut nichts zur Sache. Also wofür?“
    „Fir die Ratten natirlich. Sind im Keller. Wollte ich wieder gäbben Gift.“
    Auf Danziks Nase bildeten sich Querfalten. „Haben Sie Herrn Steinmann von dem Gift erzählt?“
    „Ja, hab ich.“
    „War er öfter mal in Ihrer Wohnung?“
    „Ja.“
    „Gut, dann unterschreiben Sie noch das Protokoll.“
    Ewa Jablonski presste ihre Tasche an sich. „Herr Kommissar, bittäschön, keine Strafe, wägen falsches Alibi …“
    „Für Sie?“ Danzik lächelte beruhigend. „Nein, keine Sorge. Von meiner Seite haben Sie nichts zu befürchten. Ansonsten müssen wir abwarten, wie das Gericht die Sache sieht.“
    Vielleicht hilft uns diese Aussage weiter, dachte er. Tügel dachte dasselbe.
     
    In dem Moment ging die Tür auf, und der Wachtmeister führte Brigitte Lasbeck herein. Sie trug einen rehbraunen, schwingenden Kapuzenmantel und blieb mit einem hochmütigen Ausdruck stehen, als sei sie im Zweifel, ob sie hier wirklich am richtigen Platz sei. Als ihr Blick auf Ewa Jablonski fiel, ging ein Zucken durch ihr Gesicht.
    „Bitte setzen Sie sich doch“, sagte Danzik.
    „Nein, danke, ich stehe lieber.“
    Die Polin, die schon aufgestanden war, starrte sie an, machte ein paar schnappende Mundbewegungen und drehte sich zu Danzik um.
    „Kennen Sie sich?“, fragte Danzik.
    Die Lasbeck wandte ihren Kopf zur Seite, als streife sie ein unangenehmer Geruch.
    „Ja, känne ich. Hat gearbeitet bei Frau Osswald“, sagte die Polin.
    „Gearbeitet?“
    „Gearbeitet?“, echote Tügel. „Bei Frau Osswald?“
    Es war schwer zu sagen, wer von den beiden Kommissaren überraschter und alarmierter war.
    Brigitte Lasbeck hob ihren Kopf noch höher. „Lächerlich. Ich habe Frau Osswald einmal in der Woche bei ihrer Fanpost geholfen.“
    Torsten Tügel wurde plötzlich sehr aktiv. Im Nu hatte er eine Tasse Kaffee in der Hand. „Nehmen Sie doch Platz, Frau Lasbeck. Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“
    Endlich entschied die Angesprochene, sich auf einem der gelblichen Formholz-Stühle niederzulassen.
    Ewa Jablonski giftete die Lasbeck erneut in wortloser, wütender Empörung an.
    „Möchten Sie noch etwas sagen? Hatten Sie Differenzen mit der Dame?“, fragte Danzik.
    „Dame? Ist so was Dame? Jesus Maria“, stieß die Polin hervor. „Hat gemacht Schikane mit mir – diese Dame. Ewa, lauf da, Ewa lauf dort, gib mir Kaffee, gäh zu Briefkasten …“
    „Beruhigen Sie sich.“ Tügel fasste sie am Arm.
    Die Polin riss sich los. „Kann ich gähen, Herr Kommissar?“, fragte sie zu Danzik hinüber. Die Kommissare wechselten einen Blick.
    „Ja, Sie können gehen“, sagte Danzik. „Aber Sie halten sich zu unserer Verfügung und verlassen auch nicht die Stadt. Haben Sie das verstanden?“
    „Ja, ist gut.“ Ewa Jablonski drehte sich zur Tür und stob davon. Fast sah es aus, als sei sie auf der Flucht.
     
    Brigitte Lasbeck hatte ihr nicht nachgesehen. Sie trank

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