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Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut

Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut

Titel: Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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„Ach so. Hmm. Wieso sollte er das tun?“
    „Um mich einzuschüchtern? Um mir einen Hinweis zu geben? Um eine Parallele zu zeichnen? Keine Ahnung. Ich muss zwei Sachen wissen – neben dem DNA-Abgleich. Ist die Ratte ertränkt worden und ist sie kastriert?“
    „Auch wenn ich denke, dass du ein klein wenig paranoid bist, das erste haben wir gleich“, sagte Mica und zog das Tier aus dem Beutel. „Also, Eier hat sie augenscheinlich keine, aber ob sie mal welche hatte? Da muss ich erst genauer nachgucken. Es könnte auch sein, dass sie einen Hodenhochstand hat.“ Mica grinste über ihren eigenen Scherz. „Ob sie ertrunken ist, kann ich euch erst später sagen. Im Moment ist sie noch zu steif. Ich muss ein bisschen warten mit der Obduktion. Aber ich rufe euch nachher an.“
    Mit diesen Worten ließ sie die Ratte los, die knisternd in den Plastikbeutel fiel und legte sie auf den freien Seziertisch.
    „Glaubt jetzt aber nicht, dass ihr mir jeden Kadaver, den ihr bei euch zu Hause findet, hier abladen könnt mit irgendwelchen wilden Geschichten.“
    „Nein, ehrwürdige Mechthild, Forscherin in den Körpern Verstorbener, nur wenn es die Ermittlung erfordert.“
    „Du hast echt ‘nen Knall, Hetzer!“, lachte sie. „Also ich würde mir das an deiner Stelle mit dem Polizeipsychologen überlegen. Ein leichter Ansatz von Verfolgungswahn ist durchaus erkennbar.“
    Mit diesen Worten entschwand sie in die heiligen Hallen ihrer Kühlkammer und ließ die Kommissare stehen.
    „Tja“, schüttelte Peter den Kopf, „jetzt habt ihr es euch ja wieder so richtig gegeben. Könnt ihr eigentlich nicht anders?“
    „Ich weiß auch nicht. Wenn ich sie sehe, mit ihrer provozierenden Art, dann muss ich einfach Kontra geben. Das geht wirklich nicht anders. Ich habe immer das Gefühl, sie nimmt uns auch nicht ernst. Sie hat keinen Respekt vor uns.“
    „Muss sie den denn haben?“
    Hetzer rieb sich das Kinn.
    „Oh doch, ich bin schon der Meinung, dass jeder Mensch vor dem anderen Respekt haben sollte. Bei Mica bin ich mir da aber nicht sicher. Ich fühle mich immer auf den Arm genommen. Wahrscheinlich meint sie das gar nicht böse, sie ist eben so. Vielleicht sieht sie andere und sich selbst auch immer mit Ironie. Wer weiß. Auf jeden Fall ist sie mir entscheidend lieber als so ein stocksteifes Akademikerarschloch, das uns arrogant von oben herab behandelt.“
    „Aber genau das tut sie doch auf ihre Art. Nur zieht sie es ins Lächerliche. Ob das besser ist? Ich weiß nicht. Sie ist schon ein komischer Mensch.“
    „Vielleicht wären wir das auch, wenn wir ständig in Toten rumwühlen müssten. Vielleicht schafft das eine Ironie den Lebenden gegenüber.“
    Peter schüttelte den Kopf und grinste.
    „Schon klar, du magst sie. Ich weiß. Und du findest immer Entschuldigungen für das Verhalten anderer. Hetzer, du bist zu gut für diese Welt. Ich weiß überhaupt nicht, wie du diesen Beruf ergreifen konntest, wo du immer mit dem Gegenteil konfrontiert wirst.“
    „Vielleicht grade deshalb!“, sagte Hetzer und streckte sich auf dem Beifahrersitz aus.

Bennos Erkenntnis
    Als Benno wieder erwachte, hörte er das Tropfen nicht mehr. Obwohl es ihm vorher Angst gemacht hatte, vermisste er es jetzt. Es war gespenstisch still in dem dunklen Raum. Die Panik ergriff ihn wieder. Aber er lag wenigstens nicht mehr auf diesem kalten Brett. Und er war nicht mehr angeschnallt. Ein bisschen benommen war er noch, kauerte in irgendeiner Ecke. Alle Knochen taten ihm weh in dieser komischen Haltung. Er rückte ein bisschen hin und her, tastete mit den Händen an der Wand lang. Komisch, die eine war glatt mit einem rauen Linienmuster. Das mussten Fliesen sein. Die andere war ein Geflecht aus Metall. Er konnte vier Finger bis zum ersten Glied hindurchstecken. Als er sich aufrichten wollte, stieß er gegen die Decke. Mist. Die war zu niedrig. Er schätzte die Höhe auf unter anderthalb Meter. Auf dem Boden lag eine Art Felldecke. Vorsichtig tastete er sich weiter. In einer Ecke fand er eine Flasche. Sie schien voll zu sein. Er öffnete sie und roch daran. Nichts. Er hatte Durst. Jetzt, wo er die Flasche gefunden hatte, war der Durst noch größer geworden. Nur ein kleiner Schluck. Es war den Versuch wert. Benno setzte die Flasche an die Lippen und war erleichtert. Wasser, es war Wasser. Gierig trank er und fühlte sich gleich besser. Nur sein Hals tat noch etwas weh.
    Nach und nach wich die Benommenheit. Dafür fühlte er jetzt wieder das Ziehen im

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