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Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut

Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut

Titel: Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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verübt worden sind, kann ich darüber nachdenken, wo ich war. Oder soll ich mir das selbst herleiten?“
    „Schlaues Mädchen!“
    „Erstens bin ich nicht Ihr Mädchen, Herr Dickmann, und zweitens will ich Rechtsmedizinerin werden. Übermorgen beginne ich einen weiteren Teil meiner Ausbildung in Stadthagen. Glauben Sie, dass ich das aufs Spiel setze? Zehn Jahre Ausbildung? Nur weil Sie einen Täter brauchen? Ich will Ihnen helfen. Ich bin kein Frischling mehr in der Medizin. Keine Ahnung, warum er oder sie mich dorthin gelockt hat. Vielleicht, weil ich den Toten in der Eulenburg entdeckt habe? Es ist doch die Frage, ob das auch nur Zufall gewesen ist oder schon Absicht. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht?“ Sie machte eine Pause und holte tief Luft. „Und übrigens, wenn Sie mich fragen, kann die Frau am Teich noch nicht lange tot gewesen sein. Sie war noch ziemlich warm, das Blut war frisch, die Wundränder auch. Damit kann ich Ihnen dann auch ein Alibi geben. Leider nur ein profanes. Ich habe mit meiner Großmutter Wäsche gelegt. Sie können sie gerne fragen. Und davor habe ich im Wohnzimmer gelernt, während sie stickte. Das beruhigt mich immer. Reicht das? Können wir jetzt von Mensch zu Mensch sprechen?“
    „Wir werden Ihr Alibi natürlich überprüfen, auch den Zeitraum der Ermordung von Benno Kuhlmann, aber ich glaube auch nicht daran, dass Sie etwas mit den Morden zu tun haben. Ich glaube allerdings, dass der Mörder etwas mit Ihnen zu tun hat oder sich mit Ihnen verbunden fühlt. Genau kann ich das nicht sagen. Aber es muss eine Verbindung geben.“
    „Auf keinen Fall eine bewusste! Darüber habe ich auch schon nachgedacht.“
    „Frau Serafin, können Sie uns beschreiben, wie Sie die Tote vorgefunden haben?“
    „Zuerst habe ich mehr durch Zufall den Kopf im Wasser gesehen, als ich ans Ufer getreten bin. Das war etwas unheimlich, diese leblosen, offenen Augen. Weil ich in dem Moment nicht damit gerechnet habe. Tot und offen. Richtig gruselig. Zum Glück bin ich nicht empfindlich. Dann habe ich nach dem Körper gesucht. Es konnte ja sein, dass der auch irgendwo lag. Zuerst habe ich die Ausläufer der Blutfontäne gefunden und schließlich den Körper.“
    „Warum haben Sie den Körper berührt? Sie müssen doch wissen, dass Sie nichts anfassen durften.“
    „Wie kommen Sie darauf, dass ich sie angefasst habe?“
    „Sie sagten vorhin, dass sie noch warm war“, konterte Hetzer. „Es muss also einen Haut-zu-Haut-Kontakt gegeben haben. Das Berühren können Sie auch allerdings nicht damit erklären, dass Sie die Frau noch hätten retten wollen. So ohne Kopf war das schwer möglich.“
    „Sehr witzig. Aber Sie haben recht, es war reine Neugier. Berufskrankheit!“
    Peter Kruse grinste in sich hinein. Diese Nadja gefiel ihm immer besser.
    „Na, was haben Sie noch so berührt und untersucht?“, fragte er spitzbübisch.
    „Keine Panik, ich habe nichts verändert. Außerdem hatte ich Handschuhe an.“
    „Das gibt es doch nicht!“ Bernhard Dickmann schlug sich vor die Stirn. So etwas hatte er in seiner langen Laufbahn noch nicht erlebt. „Was für Utensilien hatten Sie denn noch dabei, Verehrteste? Für die pathologische Untersuchung?“
    „Nur eine Lupe, für den Fall, dass es was zu sehen gäbe“, sagte Nadja kleinlaut.
    „Das ist ja nun alles nicht zu ändern oder will jemand die junge Dame strafrechtlich verfolgen?“, schniefte Hetzer in die Runde. „Wir sollten uns das Wissen zunutze machen und wenigstens hören, was unsere angehende Rechtsmedizinerin gefunden hat.“
    „Sie müssen schon verzeihen. So eine einmalige Situation ergibt sich nicht oft.“
    „Ja, ja, schießen Sie los!“
    „Drei Hiebe in den Hals. Der letzte trennte den Kopf ab. Die beiden ersten gingen daneben. Die Stümperei eines Ungeübten.“
    „Das haben wir selbst gesehen.“
    „Ist mir klar. Haben Sie auch bemerkt, dass sie eine deutliche Verengung der Halsschlagader hatte? Ein Blutgerinnsel wäre ihr Tod gewesen.“
    „Das ist ja nun nicht mehr relevant. Gibt es sonst noch etwas, das Ihnen aufgefallen ist und uns weiterhelfen kann?“
    „Nein, nichts außer diesem Stückchen Gewebe.“ Sie zog eine Gefriertüte aus der Tasche. „Es ist durch einen kleinen Stein in meinem Schuhprofil stecken geblieben. Vielleicht ist es vom Tatort. Keine Ahnung. Als ich die Schuhe zu Hause sauber machen wollte, habe ich es gefunden, mit der Pinzette rausgezogen und sofort in die Tüte gesteckt.“
    „Sieht aus wie

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