Heute leider kein Foto für dich, Baby

war nur ein Spiel, aber der Vater flippte aus, als er zufällig dazukam. »Niemals werde ich zulassen, dass sie auch Model wird. Niemals!«
    Pia schrie fürchterlich, als er ihr die silbernen Schuhe von den Füßen zog und davonstürmte.
    Ihre Mutter nahm sie in den Arm und tröstete sie. »Nicht weinen, mein Liebling. Ich bringe dir neue mit, wenn ich nächste Woche nach Paris fliege.«
    Aber dazu kam es nicht mehr. Statt der versprochenen High Heels kam die Todesnachricht.
    Am Nachmittag geht es zur Challenge in die Stadthalle. Es ist eine Show der ganz besonderen Art: Hundemode. Alle Models tragen das gleiche schwarze Kleid und führen einen Hund an der Leine. Die eigentlichen Stars der Show sind dabei die Hunde, die die neue Herbstkollektion eines amerikanischen Designers vorstellen: Kleidung für Regentage und Schmuddelwetter, Mäntel. Pullover, kleine Stiefel in den unterschiedlichsten Farben und Materialen.
    »Ich glaub, ich spinne!«, sagt Gina. »Was soll das denn? Ich mag keine Hunde!«
    ine">Als sie abends zurück in die WG kommen, kwissen.
    »Die Posen macht ihr«, erklärt Herr Kyle.
    »Wissen die, wohin sie laufen müssen?« Pia mag Hunde, ist aber noch nie mit einem Hund an der Leine Gassi gegangen.
    »Und wenn mein Hund verrücktspielt, kriege ich dann Punktabzug?«
    »Und wenn er oder sie nicht will?«
    »Dann nehmt ihr ihn oder sie auf den Arm, aber so, dass die Kleidung noch zu erkennen ist. Die Aufgabe lautet: Präsentiert die Hundemode so gut wie möglich.«
    Pamela erhält am Ende die meisten Punkte. Sie hat zu Hause zwei große Hunde, was die Hundemodels offenbar riechen und sie sich entsprechend diszipliniert benehmen. Ginas Hund reißt sich mittendrin los und Gina muss ihren Lauf ohne Hund beenden, was sie aber ohne mit der Wimper zu zucken macht. Der Designer ist verärgert, die Jury entzückt.
    »Total cool reagiert!«, lobt Frau Bergmann.
    Lina verheddert sich in der Leine und fällt hin. Pias Hund hat eine schwache Blase, hebt sein Bein und als Pia ihn fortzieht, hinterlässt er auf dem Laufsteg eine nasse Spur. Es wird viel gelacht.
    Als sie abends zurück in die WG kommen, kehrt auch das Misstrauen zurück. Sonst sitzen sie noch lange in der Wohnküche oder im Fernsehzimmer zusammen. Heute ziehen sich alle in ihre Zimmer zurück.
    »Vielleicht hat Herr Kyle den Bericht selber geschrieben!«, meint Gina.
    »Du bist ja verrückt. Warum sollte er das denn tun?« Pia legt sich kopfschüttelnd in ihr Bett.
    »Wie Leon gesagt hat: tolle PR . Und außerdem legt er damit eine Stressbombe in die WG . Vielleicht ist ihm das zu friedlich hier. Unsere Stresstauglichkeit soll doch überprüft werden, oder?«

Kapitel 14
re Wandelbarkeit«, erklärt Herr Kyle. »Ein gutes Modeen und Pia und Leonie als lesbisches Paar geoutet werden
    »Ein gutes Model sollte eine Persönlichkeit haben und sie auch zeigen und trotzdem wie ein leeres Blatt sein, auf das der Designer seine Kleider malen kann.« Mit diesen Worten begrüßt Terry Bonblanc, das dritte Jurymitglied, die Models. »Es geht heute um Haute Couture.«
    Pia stößt einen kleinen Entzückensschrei aus. Ihre Augen strahlen. Endlich! Sie schaut zu Leon. Er lächelt sie an und hebt den Daumen.
    »Es geht aber auch in erster Linie um eure Wandelbarkeit«, erklärt Herr Kyle. »Ein gutes Model muss in jede Rolle schlüpfen können, die der Kunde von ihm erwartet. Das ist euer Job, mit dem ihr bald euer Geld verdienen wollt. Wie wandelbar seid ihr? Das ist heute die Frage. Eure Aufgabe: Laufsteg, aber als männliches Model.«
    line">Pia und Gina schütteln dete Haute Couture. Abendkleider.« Nicht nur Pia ist entsetzt. Ihren ersten Auftritt in Haute-Couture-Mode hat sie sich ganz anders vorgestellt.
    »Haute Couture für den Mann. Und zwar Hochzeitsmode. Ihr spielt den Bräutigam in einem eleganten Gehrock.«
    »Den Bräutigam?«
    Begeisterung sieht anders aus, besonders Leon schaut etwas unglücklich drein. Nur Gina hält sich die Hand vor den Mund, um nicht laut loszulachen. Pia pufft sie in die Seite, muss aber trotz ihrer Enttäuschung selber grinsen.
    »Diese Challenge wird Leon gewinnen«, flüstert sie.
    »Abwarten, vielleicht bin ich ja der bessere Mann«, sagt Gina kichernd.
    Herr Kyle schaut verärgert zu ihnen herüber. »Hallo, da drüben! Habt ihr ein Problem damit?«
    Pia und Gina schütteln den Kopf.
    »Das will ich auch hoffen. Möchte sich sonst noch jemand äußern? Du, Leonie?«
    Leon schüttelt heftig