hat, kichert.
Leon ist empört. »Spinnst du!«, fährt er Emma an. »Ich verrate doch nichts, was man mir anvertraut hat.«
»Ärztliche Schweigepflicht!«, ergänzt Gina.
»Halt den Mund, Gina!«
»Klärt das untereinander!«, sagt Herr Kyle. »Und dann hätte ich gerne bis heute Mittag eine Meldung. Sonst müssen wir auch in den Schlafzimmern Kameraüberwachung installieren oder eure Handys einziehen.«
Empörte Rufe.
»Ist ja wie im Gefängnis!«
»Wo bleibt die Privatsphäre?«
»Das können Sie nicht machen!«
»Das hängt von euch ab. Liefert mir die Verräterin.« Als er geht, bleibt das Misstrauen zurück.
der und hören Waltèr zuam Tisch, die meisten Köpfe sind gesenkt. Nur Gina fixiert jede Einzelne mit scharfem Blick. »Wenn ich die erwische, die heimlich von mir ein weiteres Foto macht, bring ich sie um!«
»Und wenn es niemand von uns ist?«, fragt Leon. »Was ist mit Pierre und Sven? Es können doch genauso gut die Stylisten sein oder unser Busfahrer.«
»Der bleibt doch im Bus sitzen, wenn er auf uns wartet. Den hab ich noch nie im Haus gesehen«, meint Pamela. »Aber die Stylisten?«
»Die riskieren ihren Job und kriegen womöglich nie wieder einen. So was spricht sich rum!«
»Mir ist das egal!«, meint Julia. »Ich habe nichts zu verbergen. Herr Kyle ist doch nur sauer, weil die Zeitschrift von dieser Frau Bergmann die Exklusivrechte hat.«
»Du bist sooo blöd! Darum geht es doch gar nicht. Wir haben uns bis jetzt gut verstanden. Und nun werden wir auf den Zimmern jedes Wort dreimal überlegen, bevor wir es aussprechen. Ich habe auch nichts zu verbergen, aber ich will selber entscheiden, ob ich jeden Pups oder jeden Pickel in einer Schlagzeile wiederfinden will. Und in unser Zimmer kommt man jetzt nur noch mit Sondergenehmigung.« Gina packt genervt ihre Tasse in die Spülmaschine. »Ich geh jetzt erst mal eine rauchen. Und zwar alleine!«
der Hüfte, und ist an diesem Morgen nicht nach Gesellschaft und selbst beim täglichen Catwalktraining bleibt die Stimmung gedrückt. Schweigend hocken sie nebeneinander und hören Waltèr zu, der ihnen erklärt, wie sie ihren Catwalk verbessern können.
Einzeln lässt er sie heute vortreten. »Brust raus! Bauch rein! Denkt daran: große Schritte, die sich überkreuzen, die Arme locker schwingen lassen, nicht zu steif! Und los geht’s, Julia! Ja, gut so! Aber Gesichtsmuskeln lockern! Nicht die Lippen zusammenkneifen! Konzentriere dich im Kopf, nicht im Gesicht!«
Als Nächste ist Gina dran: »Locker, locker, locker! Becken nach vorne, Arme nach hinten und dann nach vorne, posen, drehen, zurück, posen, drehen. Mehr Gefühl, Gina! Nicht so steif! Geschmeidiger! Und nun du, Pamela. Gerade gehen! Schultern zurück! Mund auf, atmen!«
Mit Vanessa ist er gar nicht zufrieden. »Nur unten bewegen, deine Hüfte! Mädchen, weißt du, wo deine Hüfte ist? Leg die Hände an die Hüfte und spüre deine Bewegung! Ich sagte spü-ren! Spüren kannst du nur, wenn du dich auch bewegst! Hoffnungsloser Fall!«
An jeder hat er etwas zu kritisieren. Lina wirft er vor, sie würde hüpfen: »Du bist kein Känguru! Nicht hüpfen! Walken! Körper gerade halten, dann hüpfst du automatisch weniger!«
Leon empfiehlt er Tanzunterricht. »Du bist zu steif in der Hüfte, und immer schön in der Mitte des Laufstegs bleiben! Beim Drehen Kopf stillhalten!«
Pia läuft gut, findet er, aber viel zu schüchtern: »Zeig dich selbstbewusst oder tu wenigstens so! Hammermäßig, wie du in den High Heels läufst. Aber zeig auch nach außen, dass du dich wohlfühlst.«
Pia schaut auf ihre Schuhe. Während die anderen Mädchen mehrere haben, besitzt sie nur das eine Paar ihrer Mutter: blaue Lack-High-Heels mit einer lilafarbenen Sohle und einem dreizehneinhalb Zentimeter hohen Absatz in Pink.
u kam es nicht mehr. Statt der versprochenen High Heels kam die Todesnachricht.
Am Nachmittag geht es zur Challenge in die Stadthalle. Es ist eine Show der ganz besonderen Art: Hundemode. Alle Models tragen das gleiche schwarze Kleid und führen einen Hund an der Leine. Die eigentlichen Stars der Show sind dabei die Hunde, die die neue Herbstkollektion eines amerikanischen Designers vorstellen: Kleidung für Regentage und Schmuddelwetter, Mäntel. Pullover, kleine Stiefel in den unterschiedlichsten Farben und Materialen.
»Ich glaub, ich spinne!«, sagt Gina. aufmerksamen Augen der Mutter vor dem Spiegel hin und her spazierte.
Es